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Betrachtung: Subventionsbetrug beim Umweltbonus?

Betrachtung: Subventionsbetrug beim Umweltbonus?

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Unter dem Titel „Umweltbonus: Ein „Subventionsbetrug“, der keiner ist“ hat unser Autor Michael Neißendorfer bereits eine kritische Betrachtung des angeblichen Subventionsbetrugs beim Umweltbonus vorgenommen. Anlass hierfür war die Tatsache, dass E-Auto-Halter:innen ihr E-Auto nach der Mindesthaltedauer – um für Umweltbonus qualifiziert zu sein – ins Ausland verkauft haben. Ein Vorgang, der auf dem Papier rechtens ist. Aber dennoch ein wenig aufstößt.

Wo sind die deutschen E-Autos? Ein Blick auf die Zahlen

Nach Angaben von KBA und Schmidt Automotive Research wurden 481.623 neue E-Autos zwischen dem 01. April 2022 und dem 31. März 2023 auf deutschen Straßen zugelassen. Im gleichen Zeitraum hat die Anzahl der E-Autos in der deutschen Flotte (Parc) nur um 390.816 Einheiten zugenommen, was einen Fehlbetrag von 90.807 Einheiten offenbart. Wo sind diese vorzufinden, wenn nicht auf deutschen Straßen?

Schmidt geht davon aus, dass ein kleiner Prozentsatz davon auf Testfahrzeuge entfällt, die nach Ablauf des Testzyklus ausgemustert wurden und eine Handvoll älterer E-Autos, die verschrottet wurden. Dennoch ist es eben so, dass fast jedes fünfte neue E-Auto die deutsche Pkw-Flotte recht schnell wieder verlässt. Was laut Schmidt darauf zurückzuführen ist, dass diese E-Autos ihren Weg in andere europäische Märkte finden. Denn nach Abzug der deutschen Kaufsubventionen bieten wir auf dem deutschen Markt die teils günstigsten Preise für E-Autos an.

Wie in dem eingangs aufgeführten Artikel unseres Autors Michael unterstreicht auch Schmidt die Beobachtung, dass diese Fahrzeuge nach „Überstehen“ der Haltedauer ins Ausland verkauft werden. Meist mit Gewinn, da aufgrund von Lieferzeiten, Engpässen bei Halbleiter und generell niedrigen Lagerbeständen die Nachfrage meist höher als das Angebot ist, was sich positiv auf den Verkaufspreis auswirkt.

Wir erinnern uns: Die maximale staatliche Förderung lag bei 6000 Euro, plus 3000 Euro Hersteller-Beitrag bis Ende 2022. Ab Januar 2023 wurde dieser Beitrag des Bundes auf einen maximalen Wert von 4500 Euro (für neue E-Auto-Modelle bis zu einem Preis vor Steuern von 40.000 Euro) gekürzt. Während der staatlich geförderte Aufschwung in Deutschland dazu gefördert hat, dass in elf Jahren rund 1,29 Millionen E-Autos zugelassen wurden, finden sich derzeit zum 01. April 2023 „nur“ 1,08 Millionen E-Autos vor.

Blickt man beispielsweise nach Dänemark, zeigt sich ein ebenso ungleiches Bild, welches auf einen Import deutscher E-Autos schließen lässt. Nach den neuesten Regierungsangaben Dänemarks waren dort bis Ende April dieses Jahres 131.867 E-Autos in Betrieb. Und das, obwohl die Gesamtzahl der jemals dort neu zugelassenen E-Autos die Anzahl von 101.717 Einheiten nicht überstiegen hat. Was zu einer Differenz von gut 30.000 E-Fahrzeugen wohl hauptsächlich aus dem Gebrauchtmarkt führt. E-Fahrzeuge, die unter anderem von Deutschland aus in den dortigen Markt eingeführt wurden.

Auswirkungen der Umweltbonus-Regelungen auf Hersteller-Ebene

Auf Hersteller-Ebene zeigen sich ebenfalls Verschiebungen. Die Gesamtanzahl von Tesla-Modellen, die in Deutschland seit 2012 in Deutschland zugelassen wurden, betrug 167.475 Einheiten, während 134.899 bis zum 1. April 2023 auf der Straße vorzufinden waren. Das ergibt eine Differenz von 32.576 Einheiten. In Bezug auf das Volumen der letzten 12 Monate verzeichnete Tesla den größten „Schwund“ seiner deutschen Flotte. Obwohl 76.207 neue Tesla-Modelle zwischen dem 1. April 2022 und dem 31. März 2023 auf die deutschen Straßen kamen, stieg der deutsche Tesla-Anteil auf der Straße nur um 57.943 Einheiten. Also 18.264 Einheiten weniger, die nach Beobachtung von Schmidt entweder exportiert oder verschrottet wurden.

Nach Tesla weist Mercedes den größten Verlust an E-Autos in der deutschen Flotte auf. Hier ergibt sich eine Lücke von über 10.000 Fahrzeugen zwischen tatsächlichem E-Auto Bestand auf deutschen Straßen und Neuzulassungen. Gefolgt von VW mit 9779 Einheiten. Laut Schmidt sei die geringere Anzahl, im Vergleich zu Tesla, auf eine höhere Anzahl an verschrotteter Testwagen sowie dem höheren Marktinteresse an Tesla-Fahrzeugen geschuldet.

Seit Anfang des Jahres wurde mit der Neugestaltung des Umweltbonus die Mindesthaltedauer angepasst und verdoppelt, auf ein Jahr. Außerdem werde durch die künftig weiter sinkenden Fördersätze „der Anreiz, Fahrzeuge gewinnbringend weiterzuverkaufen […] zusätzlich reduziert“, so eine Bafa-Sprecherin. Das Interesse an der Veräußerung ins Ausland dürfte sinken. Wobei rein faktengestützt bereits heute kein Subventionsbetrug vorliegt, wenn sich E-Auto-Käufer:innen an entsprechende Vorgaben der Bafa gehalten haben.

Quelle: Matthias Schmidt – European Electric Car Monthly Market Intelligence 04/2023

Der Beitrag Betrachtung: Subventionsbetrug beim Umweltbonus? erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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