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Schlechte Umweltbilanz für E-Fuels: Mineralölbranche wehrt sich

Schlechte Umweltbilanz für E-Fuels: Mineralölbranche wehrt sich

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Nicht für jedes Mobilitätsprofil macht ein Elektroauto Sinn. Wer dennoch klimafreundlich unterwegs sein will, setzt auf die Entwicklung von sogenannten „E-Fuels“ für Verbrennungsmotoren. Dabei handelt es sich um synthetische Kraftstoffe, die mittels Strom aus Wasser und CO2 hergestellt werden. Erfolgt diese Herstellung mit erneuerbaren Energien und wird das CO2 aus Biomasse oder Industrieabgasen gewonnen, dann kann die Verbrennung dieser Kraftstoffe in einem Motor als „klimaneutral“ bezeichnet werden. Österreichs größter Motorenentwickler und -optimierer AVL List in Graz baut gerade eine solche Demoanlage, die bis zu 100.000 Liter E-Fuel pro Jahr produzieren soll. Kernstück ist eine neue Hochtemperatur-Elektrolyse. Die Mineralölbranche hofft, mit solchen E-Fuels ihr Image als fossile Klimasünder aufzupolieren und den einen oder anderen E-Fahrer wieder zurückzugewinnen.

Eine von der europäischen Umweltorganisation Transport & Environment (T&E) in Auftrag gegebene Studie hat nun allerdings eine emotionale Diskussion entfacht. Die vom französischen Forschungsinstitut IFP Energies nouvelle (IFPEN) durchgeführte Studie attestierte den synthetischen Kraftstoffen eine schlechte Umweltbilanz. Im Vergleich zu fossilem Benzin und Diesel würden E-Fuels eine höhere Freisetzung von CO und Ammoniak verursachen. Lediglich bei den Emissionen von Feinstaubpartikeln, Kohlenwasserstoffen und Aldehyden wären die Daten besser als bei herkömmlichen Kraftstoffen. Eine wissenschaftliche Studie des europäischen Prüflabors Concawe wurde ebenfalls zitiert. Concawe stellte nach Veröffentlichung der Ergebnisse aber klar, dass T&E seine Testergebnisse falsch dargestellt hätte. Das Prüflabor hätte nicht den nach dem Fischer-Tropsch-Verfahren hergestellten E-Diesel untersucht, sondern HVO-Diesel, also einen Biokraftstoff aus hydrierten Pflanzenölen. Der Verband mittelständischer Mineralölunternehmen (Uniti) argumentiert daher zu Recht, dass es von „mangelnder Seriosität des Berichts“ zeuge, wenn von dieser Datengrundlage auf E-Fuels geschlossen würde.

Auch die von IFPEN durchgeführten Testergebnisse zu E-Benzin werden angezweifelt. Die vom Institut zusammengemischten Testflüssigkeiten hätten in ihrem Siedeverlauf und Verdampfungsverhalten nicht der für E-Benzin geltenden Norm DIN EN 228 entsprochen. Uniti argumentiert außerdem, dass bei der Effizienzanalyse der T&E standortspezifische Faktoren der Erzeugung erneuerbarer Energien nicht ausreichend berücksichtigt worden wären. Höhere Effizienzgewinne verzeichnen E-Fuels nämlich, wenn sie an Standorten mit hohen Volllaststunden aus erneuerbaren Energien hergestellt und an den Verwendungsort exportiert werden. Porsche und Siemens haben ihre Anlage „Haru Oni“ zur Erzeugung von klimaneutralen E-Fuels mithilfe von Windkraft daher nahe Kap Hoorn in Chile errichtet. Die Windgeneratoren arbeiten dort besonders effizient. Bei der Stromerzeugung für E-Autos ist hingegen wegen der Übertragungsverluste eine regionale Produktion sinnvoller.

Weitere Kritik gab es an den Studienergebnissen zu Preis und Verfügbarkeit von E-Fuels. Uniti hält beides für konkurrenzfähig, obwohl die Produktion nicht üppig gefördert wird. Die Annahme von T&E, dass E-Fuels sofort als Reinkraftstoffe vermarktet werden würden, wäre irreführend. Vielmehr ist anfänglich eine Beimischung geplant. Durch die Drop-in-Fähigkeit der E-Fuels lässt sich der Beimischungsgrad allmählich erhöhen, wodurch sich die Herstellungskosten weiter reduzieren.

Quellen: edison.media – Streit über die Ökobilanz von E-Fuels//science.apa.at – AVL baut in Graz zukunftsweisende Anlage für die eFuel-Produktion

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