#renault #scenic #news #futur #mobility #drivethechange #electric #together

EnBW: „Wir haben heute insgesamt keinen Mangel an Ladesäulen“

EnBW: „Wir haben heute insgesamt keinen Mangel an Ladesäulen“

Warning: Undefined array key "use_custom_image" in /var/www/htdocs/web9/treffen/wp-content/plugins/custom-about-author/display-about-author-block.php on line 134

Frank Mastiaux ist Chef des Stromkonzerns EnBW, einem der größten Betreiber von E-Auto-Ladeinfrastruktur in Deutschland. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sprach er über Kritik an der Ladeinfrastruktur, warum deutlich weniger Ladesäulen gebraucht werden als bislang angenommen und wie er die Herausforderung angehen will, ausreichend Lademöglichkeiten in Ballungszentren zu schaffen.

Fehlende Preistransparenz und ein Tarifdschungel beim Bezahlen, häufige Kritikpunkte an der Ladeinfrastruktur, findet Mastiaux zwar „ärgerlich“, allerdings sollte man „die Kirche im Dorf lassen“, sagt er: „Wir sind immer noch in einer sehr frühen Phase der E-Mobilität. Als Mitte der Neunzigerjahre die ersten Mobiltelefone aufkamen, gab es zunächst auch eine Vielzahl von Tarifmodellen“, erklärt er. Er findet die Kritik dennoch berechtigt, nennt die Schieflage aber eine „Kinderkrankheit“. Er geht davon aus, dass es auch bei der E-Mobilitätrelativ schnell für den Kunden verbesserte Preismodelle“ geben werde.

Auch die pauschale Kritik, dass es insgesamt zu wenige Ladesäulen gebe, will der EnBW-Chef nicht so stehen lassen.Wir haben heute insgesamt keinen Mangel an Ladesäulen“, sagt Mastiaux. Die frühere Faustregel, dass man je zehn Elektroautos eine Ladesäule braucht, sei angesichts der Fortschritte bei der Ladetechnologie überholt. „Heute haben wir sehr viel leistungsfähigere Hochgeschwindigkeits-Ladesäulen mit Gleichstromtechnik. Mit denen können Sie in fünf Minuten Strom für 100 Kilometer Fahrstrecke laden“. Im Schnitt also genüge nun „eine Ladesäule für 100 Autos, denn das Laden geht ungefähr zehnmal so schnell wie früher“, so der Manager. Und diese Größenordnung sei aktuell mit gut 85 E-Autos je Ladesäule bereits erreicht.

Es brauche deshalb „nicht unbedingt an jeder Ecke eine Stromtankstelle“, so Mastiaux weiter. Er gehe aktuell davon aus, dass 130.000 bis 150.000 Hochgeschwindigkeits-Ladepunkte für 15 Millionen E-Fahrzeuge reichen werden. Deutlich weniger als die eine Million Ladepunkte, welche die Bundesregierung anvisiert. Aber wichtiger als Schätzungen oder starre Ziele sei es, „wenn wir etwa alle zwölf Monate überprüfen, wie sich die Technik, die Zahl der E-Autos und die Ladenutzung weiterentwickeln“, um Pläne bei Bedarf anpassen zu können.

Generell jedoch müsse das Ausbautempo beschleunigt werden, um mit den rasant steigenden Neuanmeldungen bei den Fahrzeugen Schritt halten zu können – und das sei „durchaus anspruchsvoll“. Als positiv erwähnt er in diesem Zusammenhang den Plan der Bundesregierung für ein Deutschlandnetz, mit dem der Bau Tausender von Schnellladesäulen gefördert wird. Mastiaux sieht allerdings noch Defizite bei der Koordination der Standorte. Bisher werde dabei „nicht berücksichtigt, ob etwa EnBW an einem bestimmten Standort nicht ohnehin schon einen Ladepark plant und deshalb kein weiterer Standort des Deutschlandnetzes dort nötig ist“, so der EnBW-Chef.

Außerdem geht es ihm beim Deutschlandnetz-Programm nicht schnell genug nach vorne. „Es werden noch zwei bis drei Jahre vergehen, bis die Ladesäulen gebaut werden“, meint Mastiaux. Die Verantwortlichen sollten deshalb prüfen, „ob und wie das schneller gehen kann“. Dabei müsse man aber „im Blick behalten, dass nicht unnötigerweise zu viele Stromtankstellen gebaut werden, weil das die Amortisierung erschweren und am Ende den Markt bremsen würde“.

In Ballungszentren ist die richtige Mischung gefragt

Eine Herausforderung sei die Ladeinfrastruktur innerhalb von Ballungsräumen, wo Platz knapp ist. Umso wichtiger sei es, dass auch dort darauf geachtet werde, „vor allem Hochgeschwindigkeits-Ladesäulen zu bauen, weil die Autos dann den knappen öffentlichen Raum beim Laden nicht so lange okkupieren“, so der EnBW-Chef. „Außerdem müssen wir in Ballungsräumen zum Beispiel auch die Möglichkeit, das Auto am Arbeitsplatz zu laden, maximal ausnutzen.“ Die Mischung sei wichtig, sagt Mastiaux, und die schließe auch Lademöglichkeiten an Einkaufszentren und großen Einzelhändlern mit ein: „Wenn man 20 Minuten einkaufen geht, kann man mit einer schnellen Ladesäule in dieser Zeit für 200 bis 300 Kilometer nachladen“.

Ein großer Teil der Nutzer könne damit den Reichweitenbedarf für eine Woche und mehr abdecken. Der Einzelhandel zeige „großes Interesse, mit uns zusammen Ladestationen vor den Geschäften zu bauen“, erklärt Mastiaux in den Interview, da immer mehr Kunden dieses Serviceangebot mögen und schätzen.

Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung – „Wir brauchen nicht an jeder Ecke eine Stromtankstelle“

Der Beitrag EnBW: „Wir haben heute insgesamt keinen Mangel an Ladesäulen“ erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Avatar


Avatar

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Datenschutzerklärung