Cyber-Security fürs vernetzte Auto: Wie Renault maximale Sicherheit herstellt
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Cyber-Security als Schutz gegen Hacker-Angriffe auf vernetzte Fahrzeuge wird immer wichtiger. Im dritten Teil der Reihe zur Mobilität der Zukunft erfahren Sie, warum und wie Renault die elektronische Architektur seiner Modelle schützt.
Die meisten Fahrzeuge sind heutzutage fast Computer auf Rädern. Und genau wie beim heimischen PC gilt auch für die rollenden Rechner, dass sie optimal gegen unerwünschten Zugang geschützt werden sollten. Aber wo könnten Hacker überhaupt eindringen und welchen Schaden richten sie an?
Potenzielle Angriffspunkte sind vor allem sämtliche Schnittstellen, an denen das Fahrzeug Daten mit seinem digitalen Ökosystem austauscht. Das geschieht naturgemäß bei jedem Software-Update oder auch beim Datentransfer an Ladesäulen, wo ein Elektroauto je nach Ladevertrag seine Identifikationsnummer, Bezahldaten und anderes übermittelt. Mit der kommenden Car-to-Car-Kommunikation und der Vernetzung von Autos mit der Verkehrsinfrastruktur nimmt der Datenverkehr eher noch zu – und damit die Risiken.
Cyber-Security schützt gegen dumme Streiche ebenso wie gegen schwere Bedrohungen
Denkbar ist, dass manche Hacker aus purer Lust am Experiment einen Ladevorgang stoppen – das wäre noch die harmloseste Variante. Bei US-amerikanischen Herstellern soll es Berichten zufolge allerdings schon vorgekommen sein, dass IT-Profis die Kontrolle übers Fahrzeug übernahmen.1 Da ist der Weg zum digitalen Diebstahl nicht mehr weit. Und wenn Hacker über das bidirektionale Laden – bei dem Antriebsbatterien als Energiespeicher in einen Smart Grid eingebunden werden – Zugriff aufs Stromnetz erhalten, dann könnten sie schlimmstenfalls sogar regionale Blackouts auslösen.
Hintergrund: Praktisch jeder Hersteller und Zulieferer von elektronischen Bauteilen lässt sich eine sogenannte „Backdoor“, eine Hintertür offen, durch die er Updates und neue Funktionen aufspielen kann. Nun haben Hintertüren – sei es an Häusern oder digitalen Devices – den Nachteil, dass dort auch finstere Gesellen rein möchten. Was die Sache noch kniffliger macht: Es gibt nicht nur eine Backdoor des Gesamtfahrzeugs. Vielmehr weist jeder Prozessor, jede Komponente, jedes System und natürlich der Zentralrechner des Autos solche versteckten Pforten auf.
Renault und Mobilize entwickeln hochkarätige Schutzmechanismen
Was hilft da besser als ein professioneller Türsteher? Diese Funktion übernehmen bestimmte Software-Lösungen. Automobilhersteller wie Renault investieren sehr viel in die Cyber-Security. Die Sicherheit der elektronischen Architekturen und der ausgetauschten Daten zu gewährleisten, gehört zu den Kernaufgaben von Mobilize, der neuen Dachmarke für innovative Mobilitätslösungen bei Renault. Das Open Innovation Lab in der israelischen IT-Metropole Tel Aviv ist Teil von Mobilize und zählt die Cyber-Sicherheit zu seinen wichtigsten Themen. Ein Partner des Labs ist das ebenfalls in Tel Aviv ansässige Institute of Innovation in Transportation.
Schon zuvor hatte sich Renault intensiv mit der Abwehr von Cyber-Angriffen beschäftigt. So investierte die Marke 2019 gemeinsam mit anderen Herstellern in das Startup Upstream. Dessen Sicherheitslösung C4 soll Cloud-basierte Cyber-Attacken auf vernetzte Fahrzeuge unterbinden.2
Neue europaweite Normen fordern Cyber-Security in allen neuen Automodellen
Jetzt zieht der Gesetzgeber nach: Neue Fahrzeugtypen erhalten ab Juli 2022 nur dann eine Genehmigung durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA), wenn Hersteller ein zertifiziertes Cyber-Security-Managementsystem (CSMS) einsetzen. Dieses muss bereits auf die Elektrik-/Elektronikarchitekturen der neuen Fahrzeuge angewandt worden sein. Zudem muss ein Automobilhersteller sicherstellen, dass in seiner gesamten Lieferkette cybersicher gearbeitet wird. Dazu gibt es für Hersteller und Zulieferer jeweils eigene europäische Regularien, deren Einhaltung die Technischen Überwachungsvereine kontinuierlich prüfen.
Wer also heute die vielen Vorzüge eines vernetzten Fahrzeugs genießt, darf sicher sein: Sowohl die Hersteller selbst als auch ihre Zulieferer und der Gesetzeber nehmen die Cyber-Security sehr ernst und haben umfassenden Sicherheitsmechanismen eingeführt. Und genauso, wie Renault die Automobiltechnik laufend weiterentwickelt, optimiert die Marke auch den Schutz ihrer Modelle gegen Cyber-Angriffe.
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1 https://www.derstandard.de/story/2000132518550/19-jaehriger-hacker-brachte-weltweit-25-teslas-unter-seine-kontrolle
2 Quelle: https://www.auto-medienportal.net/artikel/detail/50435
(Stand 5/2022, Irrtümer vorbehalten)