Einride will „die effizienteste und nachhaltigste Transportlösung“ sein
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Das schwedische Start-up Einride hat einen autonomen und futuristisch designten Elektro-Lkw auf die Straße gebracht. Das Pod genannte Fahrzeug, fast acht Meter lang und fast vier Meter hoch kann 15 Euro-Paletten und bis zu 16 Tonnen Last transportieren. Auf der diesjährigen Nutzfahrzeug-IAA zog der Pod viele neugierige Blicke auf sich. In einem Interview mit Next-Mobility erzählte Einride-CEO Robert Falck mehr über das Konzept, wo wie Herausforderungen lagen und was die nächsten Schritte des Start-ups sind.
Einride will demnach langfristig „die effizienteste und nachhaltigste Transportlösung“ anbieten, so Falck in dem Interview. Bereits auf öffentlichen Straßen unterwegs sind die Fahrzeuge des Unternehmens in den USA sowie in Schweden, wo zum Beispiel der Discounter Lidl mit den autonomen E-Lkw Waren aus Lagern in die Läden transportiert. In Nordamerika nutzt Einride E-Trucks verschiedener Hersteller, die mit Hard- und Software für das autonome Fahren nachgerüstet wurden. Ein Sensor-Set, Computer und eine Mobilfunkverbindung sorgen dafür, dass Mitarbeiter in einem Kontrollzentrum „die Fahrten überwachen als auch übernehmen“ können.
Die Idee für Einride kam Falck, als er für die Lkw-Werke von Volvo tätig war. Seine Aufgabe: „Die Transportsysteme innerhalb der Fabriken zu automatisieren“, erzählt er. Dabei empfand er es als eine „Ironie, dass sämtliche Bauteile eines Diesel-Trucks mit elektrischen und autonom fahrenden Transportern innerhalb der Fertigung unterwegs sind“. Dies wollte er auch auf öffentlichen Straßen erreichen, doch „von Seiten der Industrie kam zu wenig“. Daher gründete er im Jahr 2016 in Schweden zusammen mit Linnéa Kornehed und Filip Lilja das Unternehmen Einride.
Die größte Hürde bei der Prototypen-Entwicklung sei „die europäische Geisteshaltung gegenüber Innovationen“ gewesen: „Es wurde sofort angenommen, die können das nicht schaffen. Man sieht hier eher die Hürden als die Chancen“, klagt er. Nun sind die ersten autonomen Einride-Fahrzeuge schon seit einigen Jahren auf der Straße. Kunden von Einride seien „Unternehmen, die auf der Suche nach effizienten Warentransporten sind“, so Falck. Als entscheidenden Vorteil der Technologie nennt der CEO die Frachtmobilitätsplattform Einride Saga: „Damit optimieren wir, welche Waren wann und in welchem Laden angeliefert werden“.
Auch in Deutschland wollen die Schweden nun Fuß fassen und haben bereits prominente Kundschaft: Mit dem Logistikunternehmen DB Schenker arbeitet Einride bereits seit 2019 zusammen. Deutschland sei „ein wichtiges Transitland und mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen zum autonomen Fahren perfekt geeignet“, so Falck, der Deutschland als „Herz und Seele der Autoindustrie“ bezeichnet.
Einride
Einrides Vision sind autonome Transporte auch über weite Strecken. Damit die Elektro-Lkw auch ohne Fahrer laden können, wurde eigens zusammen mit Siemens ein Laderoboter entwickelt, „der den CCS-Stecker passgenau einsteckt“, so der Manager. Und wenn dann einmal die Ladeinfrastruktur existiert, werde die „Reichweite zweitrangig“, da Standzeit ohne Fahrer „so gut wie nichts“ koste und die Zeit fürs Aufladen keine große Rolle mehr spiele.
Der Elektro-Transporter könnte zudem bevorzugt dann laden, „wenn der Strom besonders günstig ist“, etwa nur nachts. „Dann braucht der Transport halt eine Woche für die Strecke. Wenn die Ware nicht verderblich ist, hat man so die niedrigsten Transportkosten“, so Falck. Um künftig noch größere Transporte abwickeln zu können, entwickelt Einride derzeit eine eigene Zugmaschine samt Sattelauflieger, bei der auch der Anhänger mit Batterien ausgestattet ist. So soll das Gespann auf Reichweiten von bis zu 650 km kommen.
Quelle: Next-Mobility – „Wir fahren alle bereits autonom, ohne uns Gedanken darüber zu machen“
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