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Volkswagen Software: „ID.-Fahrer sind in Holschuld“ – eine Betrachtung

Volkswagen Software: „ID.-Fahrer sind in Holschuld“ – eine Betrachtung

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Durch die Over-the-Air-Updatefähigkeit bekommt Volkswagen eine Vielzahl von Möglichkeiten auf E-Autos am Markt einzuwirken. Über 500.000 an der Zahl, welche davon profitieren könnten. Könnten wohlgemerkt. Denn ganz so rund läuft es nicht mit den VW Software-Updates, wie wir aus erster Hand von einem ID.-Fahrer und Benedikt Griffig, Leiter Technologiekommunikation bei VW, erfahren haben, eben doch nicht.

VW ID.-Fahrer enttäuscht über Software-Updates im ID.-Universum

Kilian Schröer, Fahrer eines VW ID.4 GTX, hat uns im Nachgang auf das Erscheinen des Artikels „VW erreicht E-Auto-Ziel ein Jahr früher als geplant“ kontaktiert, um seine Herausforderungen mit der VW Software, nach 17.000 Kilometer, zu teilen. Nicht besonders gut aufgestoßen sind ihm diese Zeilen: „Die ID. Familie soll im Bereich Softwareintegration und digitales Kundenerlebnis optimiert werden: Volkswagen stellt den Besitzern von ID.-Fahrzeugen zum Beispiel kontinuierlich „Over the air“ Updates zur Verfügung. Das Auto bleibt so über den Lebenszyklus stets aktuell und kann durch neue Funktionen immer besser werden“, welche aus seiner Sicht der Realität nicht entsprechen.

Eine einseitige Berichterstattung wollten wir nicht veröffentlichen und haben daher Volkswagen um ein Statement zum „Over-the-Air“-Update-Chaos gebeten. Benedikt Griffig, Leiter Technologiekommunikation bei VW, stand uns hierfür Rede und Antwort. Nachfolgend haben wir die Stellungnahmen der Beiden miteinander verflochten, um ein wenig Licht ins Dunkle zu bringen.

Software-Update erfordert auch das Mitmachen der ID.-Fahrer

Dass die Software bei Volkswagen noch ein wenig in den Kinderschuhen steckt ist aus anderen Medien und auch aus der Berichtserstattung hier auf Elektroauto-News.net zu entnehmen. Auch bei Volkswagen macht man kein Hehl daraus, leiste aber sein Bestes und lerne aus der Vergangenheit, um immer besser zu werden. Auch Schröer war die Thematik bereits bekannt, als er im Oktober 2021 die Bestellung für seinen VW ID.4 GTX aufgegeben hat. Er hat allerdings darauf gesetzt, dass die Over-the-Air-Updates kommen und schnell nachgebessert wird.

„Wir haben jetzt November 2022 und getan hat sich kaum etwas. Die Software 3.0 für die ID Modelle lässt auf sich warten. Volkswagen bekommt es nicht hin Bestandsfahrzeuge per OTA auf die Software 3.0 upzudaten. Neu Fahrzeuge hingegen werden sogar schon mit 3.2 ausgeliefert“, so Schröer. Eine Aussage die stimmt. Teilweise. Dass man damit ein Thema habe die Software auf den richtigen Stand zu bringen stimmt. Sei aber auch eine gewisse „Holschuld der ID.-Fahrer“ wie Griffig zu verstehen gibt. Und auch ausführt.

Nicht jedes ID.-Elektroauto ist direkt auf 3.0 updatefähig

Denn die Fahrzeuge der ersten Generation brauchen zunächst ein Update auf Software-Version 2.1, um OTA-Updatefähig zu werden. Die Aussage von Schröer: „Glaubt man den Berichten aus diversen Foren, wurde noch kein Modell der First Editions auf einen aktuellen Softwarestand gebracht. Statt Early Adaptors zu belohnen lässt Volkswagen die scheinbar einfach hängen“, stimmt, muss daher aber ein wenig relativiert werden.

Im März 2021 konnten wir berichten: „Die Software ID.2.1 als technische Voraussetzung ist bei allen ab der letzten Februar-Woche produzierten ID.-Modellen bereits serienmäßig. Frühere Autos müssen wie angekündigt einmalig zum Händler, um dort diese Version aufspielen zu lassen. Von da an können – erstmalig im Volumen-Segment – unter anderem im Fahrzeug verbaute Steuergeräte ohne Werkstatt-Besuch aktualisiert werden“, eine Tatsache, welche Griffig so gegenüber EAN bestätigt.

Griffig gibt allerdings auch zu verstehen, dass in der Tat noch Fahrzeuge im Feld unterwegs sind, welche mit der allerersten Software fahren. Dies sei sowohl für deren Fahrer:innen als auch für Volkswagen suboptimal. Denn auch dort wolle man idealerweise alle ID.-Fahrer auf einem Software-Stand haben.

VW versucht erneut einheitliche Software-Basis bei ID.-Fahrzeugen zu schaffen

Der Leiter Technologiekommunikation bei Volkswagen berichtet in diesem Zusammenhang, dass derzeit eine weltweite, freiwillige Service-Aktion laufe, welche den Tausch der 12-Volt-Batterie vorsieht. Im Rahmen des dafür notwendigen Werkstattbesuches findet ein automatisches Update auf Software-Version 2.4 statt. Somit schafft man von Seiten VW eine Angleichung der Software-Versionen über alle ID.-Fahrzeuge hinweg. Sowie die Basis für künftige Updates. Allerdings benötige die freiwillige Service-Aktion ihre Zeit. Die Ansprache erfolgt über die jeweiligen Werkstätten, welche die Fahrzeughalter dann zunächst kontaktieren und Termine mit diesen vereinbaren. Dennoch sei das Upgrade/ Update von einer „fast sechsstelligen Anzahl an Fahrzeugen“ bereits erfolgt, wie Griffig den aktuellen Stand einordnet.

Die Software-Version 2.4 sei somit die Basis, um auf die Version 3.0 zu updaten. Da durch die im Rahmen der Service-Aktion installierten Software weitere Steuergeräte in den Fahrzeugen befähigt worden seien für OTA. Denn dieses beziehe sich bekanntermaßen nicht nur auf das Infotainment-System, sondern beispielsweise auch auf Updates bei Lade- und Thermomanagement. Eben dieses Update auf Version 3.0 habe man in einer Facebook-Gruppe „Volkswagen ID. Drivers Club“ bereits in Aussicht gestellt.

Aufschlag der ID. 3.0-Sofware-Updates bei First Mover

Dies erwähnt Schröer auch positiv: „Volkswagen hat das sehr transparent in einer Facebook Gruppe veröffentlicht und damit allen ID Fahrern die Möglichkeit gegeben sich zu melden“, bringt dann aber doch ein wenig Kritik mit ein, „von den 3.600 Meldungen hat Volkswagen dann 1.000 ausgewählt die, mehr oder weniger, über das weitere Vorgehen informiert wurden. Die Reduzierung auf 1.000 Teilnehmer wurde von Volkswagen natürlich – ganz transparent – nicht kommuniziert.“ Daraus folgt laut ihm, dass die meisten ID.-Fahrer somit weiterhin auf Softwarestand 2.1, 2.3 oder 2.4 feststecken und auf entsprechende Funktionen verzichten müssen.

Auch dies hat Griffig für Elektroauto-News.net ein wenig eingeordnet. Hierzu hat er uns auch das offizielle Schreiben aus der Facebook-Gruppe zur Verfügung gestellt. Aus diesem geht hervor, dass der Aufruf von vor gut vier bis sechs Wochen, zunächst in der Tat für eine erste Welle von 1.000 Fahrzeugen angedacht war. Da man zunächst Erfahrungen sammeln wolle, um dann in weiteren Wellen weitere ID.-Fahrzeuge zu updaten.

Bei erfolgreicher Durchführung dieser ersten Welle, wird im nächsten Schritt die Anzahl der teilnehmenden Fahrzeuge weiter erhöht, um das Update auf ID. Software 3.0 zu erfahren. Wenn sämtliche Erfahrungen aus diesen ersten Update-Wellen eingebracht wurden, ist das Ziel, pro Woche ca. 10.000 E-Fahrzeuge auf aktuellen Stand zu bringen. Dabei führt Griffig aus, dass das Update an sich unterschiedlich lange andauern kann. Da der Download nur während der Fahrt erfolgt und mehrere Gigabyte Daten für sich beansprucht. Wer also täglich nur wenige Kilometer mit seinem ID. fährt, der wird einige Fahrten benötigen, bis das Update endgültig eingespielt ist. Zudem besteht das Update aus zwei Teilen, welche nacheinander heruntergeladen und installiert werden,

Volkswagen lernt aus Fehler und denkt Software-Zyklen künftig anders

Einer der Punkte aus dem man gelernt hat, wie Griffig abschließend zu verstehen gibt. Man strebe demnach kürzere Update-Zyklen an, mit geringerer Größe. Damit sei es dann auch möglich schneller beim Update zu reagieren. Schröer führte in seiner Mail an uns abschließend aus, dass man er auf Anfragen und Beschwerden von Seiten VW mit widersprüchlichen Aussagen konfrontiert wird: „Sie bekommen das Update in den nächsten Tagen.“ „Das Update wurde ausgesetzt.“ „Wir haben Ihr Fahrzeug nun einer Update-Kampagne zugewiesen.“ „Wir können nicht beeinflussen wann Sie das Update bekommen.“

Von daher hoffen wir, dass wir mit diesem Einblick von Seiten eines ID.-Fahrers und Volkswagen ein wenig Aufklärung über den aktuellen Stand der Dinge betreiben konnten. Zeigt aber auch, dass die Hilfe der ID.-Fahrer von Nöten ist, um eine durchgehende Software-Basis zu erreichen. Sowie entsprechendes Verständnis, dass es dann doch nicht so schnell geht, wie man zunächst geplant habe. Was VW selbst nicht sehr freudig stimmt.

Der Beitrag Volkswagen Software: „ID.-Fahrer sind in Holschuld“ – eine Betrachtung erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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