Mit Mitsubishi ASX unterwegs auf der „Road to 2030“
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Auch 2023 heißt es, kein reines Elektroauto von Mitsubishi in Sicht. Doch es gibt Licht am Ende des Tunnels, wenn man Christian Andersen, General Manager Marketing & PR bei Mitsubishi Motors in Deutschland, Glauben schenken darf. Denn die „Road to 2030“ – Mitsubishis Strategie in Richtung Elektromobilität steht. Und das nicht gerade auf instabilen Säulen, da man erneut seine Allianz-Partner Renault und Nissan an der Seite weiß, wie Christian in dieser Podcast-Folge zu verstehen gibt.
Mitsubishi gibt Strom bei Elektrifizierung. Aber nicht alleine!
Allerdings mit mehr Schlagkraft, als in den vergangenen Jahren. „Die Renault Group und Mitsubishi Motors erwägen, auf Basis der CMF-B-Plattform von Renault Captur und Clio die nächste Generation von ASX und Colt zu entwickeln“, heißt es noch Anfang Februar in einer entsprechenden Pressemitteilung. Der ASX ist mittlerweile seit März im Handel erhältlich, sowohl als Vollhybrid, als auch als Plug-in-Hybrid. Beim Colt steht bereits fest, dass dieser ebenfalls als Vollhybrid auf die Straße kommen soll. Zu einer PHEV-Variante wird sich derzeit noch ausgeschwiegen.
Aber auch reine E-Modelle sollen folgen. Auf gemeinsamer Basis. Bis 2030 werden 90 % der bald 35 neuen E-Auto-Modelle der Allianz auf fünf gemeinsamen EV-Plattformen basieren, die die meisten Märkte in allen wichtigen Regionen abdecken. Bislang hat die Allianz 10 EV-Modelle angeboten, die auf vier Plattformen basieren, darunter CMF-EV, die globale multivalente Elektroplattform, und CMF-AEV, die erschwinglichste EV-Plattform. In den kommenden Jahren werden diese Plattformen weiter ausgebaut.
Christian führte im Gespräch aus, dass einige dieser Stromer dann auch ihren Weg nach Europa finden sollen. Wobei ein genaues Datum noch nicht genannt wurde. Derzeit darf man aufgrund des Renault-Nissan-Mitsubishi-Plans allerdings davon ausgehen, dass dies bereits 2025 der Fall sein könnte. Eventuell auch schon im vierten Quartal 2024, wobei man sich noch stark bedeckt hält.
Mitsubishi ASX und Colt als Begleiter auf der „Road to 2030“ in Richtung E-Mobilität
Derzeit liegt der Fokus auf dem Mitsubishi ASX, gefolgt vom Mitsubishi Colt, der noch dieses Jahr in seiner sechsten Generation vorgestellt werden soll. Mit diesen beiden Modellen bekenne sich Mitsubishi Motors ganz klar zum europäischen Markt. Analog dem ASX bedient man sich Inspiration aus dem Hause Renault. Denn bekanntermaßen ist der neue Kompakt-Crossover ASX nichts anderes als ein Zwillingsmodell des Renault Captur. Eben nur mit eigenem Design.
Als Kunde erhält man die Wahl zwischen einem ein Liter großen Dreizylinderturbo mit 67 kW / 91 PS, einem 1,3 Liter großen Vierzylinder mit Aufladung und Mildhybridsystem, der in Abhängigkeit von Handschaltung oder Doppelkupplungsgetriebe 103 kW / 140 PS oder 116 kW / 155 PS leistet. Darüber rangieren zwei Hybridversionen, mit und ohne Stecker. Hier arbeitet jeweils ein 1,6 Liter großer Vierzylinder-Sauger, der 105 kW / 143 PS stark, mit zwei Elektromotoren und einer Getriebeautomatik kombiniert ist.
Der stärkere Plug-in-Hybride ermöglicht mit seinen 117 kW / 157 PS durch eine 10,5 kWh eine rein elektrische Reichweite von maximal 49 Kilometer. Geladen wird einphasig, mit maximal 3,7 kW. Vollständig aufgeladen ist der 10,5-kWh-Akku nach drei Stunden. Der WLTP-Testzyklus kommt beim Plug-in auf einen Kraftstoffverbrauch von 1,3 Liter auf 100 Kilometer. Bei unserer Testfahrt konnten diese Werte gehalten werden. Hierzu allerdings der Hinweis, dass der Akku entsprechend voll sein muss, um dies zu leisten.
Akustisch ist man mit dem PHEV fast auf Elektroauto-Kurs. Denn selbst beim Umschalten vom elektrischen in den Verbrennermodus ist nur wenig davon zu hören. Laut wird der PHEV nur, wenn man das Gaspedal bis zum Anschlag durchtritt. Man muss allerdings anmerken, dass der ASX mit seiner rein elektrischen Reichweite von offiziell bis zu 49 Kilometer keine Rekorde gewinnen wird. Schade eigentlich, denn mit dem Mitsubishi Outlander und Eclipse Cross PHEV hatte man schon unter Beweis gestellt, was man leisten kann.
Die eingeschränkte PHEV-Leistung sei in diesem Fall aber auf den Schnellschuss mit dem Start des ASX zurückzuführen und der Tatsache, dass man nicht mehr viel Optionen hatte auf die Technik des Teilzeitstromers einzugreifen. Die Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz hatte hier durch den Aufbau auf dem Captur von Renault bereits die technische Messlatte angelegt.
Im gemeinsamen Gespräch hat Christian noch ein wenig mehr verraten. Aber das hörst du dir am besten selbst an. Es lohnt sich. Und nach dem eingebundenen Podcast-Player gibt’s noch das Transkript des Gesprächs, falls du es lieber lesen möchtest.
Sebastian
Hallo Christian, vielen Dank, dass du dir heute die Zeit nimmst, dass wir uns ein wenig über Mitsubishi unterhalten und euren Weg zur E-Mobilität. Und dorthin habt ihr jetzt den Mitsubishi ASX auf die Straße gebracht. Ich sage mal in der Endstufe als „Plug-in-Hybrid“. Vielleicht magst du dich einfach erst mal kurz unseren Hörer:innen vorstellen, dass wir wissen, wer auf der anderen Seite des Mikrofons sitzt und dann können wir ein Stück weit auf den ASX und Mitsubishi schauen.
Christian Andersen
Ja, mache ich gerne. Also ich bin Christian Andersen und bin verantwortlich mit meinem Team für PR und Marketing für Mitsubishi Motors in Deutschland.
Sebastian
Da habe ich direkt den richtigen Mann auf der anderen Seite des Mikros. Wir sind heute hier in Portugal und können den Mitsubishi ASX fahren. Neues, altes Fahrzeugmodell sozusagen von eurer Seite aus, was jetzt noch mal in vier unterschiedlichen Antriebsvarianten daherkommt, besser gesagt in drei, aber dann unterschiedlich ausgestaltet. Vielleicht magst du ein paar Worte dazu verlieren über euer aktuelles Modell, das ihr auf den Markt gebracht habt.
Christian Andersen
Ja, also für uns ist es ganz klasse den ASX, der jetzt im März auch zu den Händlern kommt, weil ASX ist eines der erfolgreichsten Modelle. Der Vorgänger wurde in Europa 500.000 Mal verkauft. Davon auch alleine in Deutschland in zehn Jahren 100.000 Stück. Für uns ist es jetzt auch ganz wichtig, weil wir mit dem ASX, der mit 4,23 m Länge im B-SUV-Segment, dann wieder vertreten sind und wir haben hier auch, du hast ja schon gesagt, diese unterschiedlichen Motorisierungen. Wir starten mit einem 1,0-Liter-Dreizylinder, dann haben wir 1,3-Liter-Mild-Hybrid, den gibt es als Handschalter, aber auch 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und dann geht es weiter mit 1,6 Liter Hubraum. Da haben wir den Vollhybrid und auch einen Plug-in-Hybrid.
Sebastian
Der Plug-in-Hybrid ist der, der der uns interessiert, da er den elektrischen Ausschlag gibt. Kannst du da noch einordnen, wie der von der Reichweite her ist, dass wir das auch wissen?
Christian Andersen
Ja, also für uns immer essenziell: Plug-in-Hybrid ist bei Mitsubishi eine ganz, notwendige Technik. Wir waren die Ersten, die auch 2014 den Outlander Plug-in-Hybrid eingeführt haben und hatten dann letztes Jahr 2022 mit dem Eclipse Cross Plug-in-Hybrid das zweit meistverkaufte Plug-in-Hybrid-Modell in Deutschland. Deswegen auch hier für uns ein wichtiges Fahrzeug. Wir haben insgesamt 49 Kilometer rein elektrische Reichweite und das vor dem Hintergrund, dass die durchschnittliche Fahrleistung eines Deutschen um die 40 Kilometer am Tag sind. Das ist für uns auch, wo wir sagen, 80 % unserer Kunden sind Privatkunden und die schauen sich so ein Fahrzeug natürlich auch wirklich unter dem Aspekt an, wie ist ihr Fahrprofil. Also wo habe ich die Möglichkeit auch zu laden und wie weit komme ich denn elektrisch? Und ich glaube in diesen Zeiten von diesen, würde sagen, auch sehr großen Schwankungen des Preises an der Zapfsäule und zu Hause wissen sie, wie viel der Strom kostet, ist das auch eine prima Alternative.
Sebastian
Definitiv, damit kannst du auch planen. Ich bin auch hier ein Stück gefahren in Portugal und fand jetzt auch von dem Verbrauch her, kam er sehr nah an die technischen Daten ran, die ihr auch ausgewiesen hat, was schön ist tatsächlich, dass man sich da verlassen kann. Ist nicht immer der Standard, sage ich mal. Das muss man auch dazu sagen, je nachdem, wie man natürlich fährt. Wetter, spielt ja alles eine Rolle. Aber so macht er echt einen guten Eindruck. Zum Thema Laden, du hast jetzt gesagt, er kann die tägliche Strecke mit einer Akkuladung abbilden. Wie kann ich ihn denn laden? Also, mit was für einer Geschwindigkeit lädt er nach?
Christian Andersen
3,7 Kilowatt kann er laden. Das heißt, er braucht ungefähr dreieinhalb Stunden, bis er dann wieder vollgeladen ist.
Sebastian
Gut, ich sage mal, das würde passen, selbst wenn man pendelt und beim Arbeitgeber vielleicht laden kann.
Christian Andersen
Eben, was ich gerade auch gesagt habe, ich glaube, das ist ganz wichtig, wenn wir jetzt auch über Plug-in-Hybride reden, dass die Leute, die sich so ein Auto kaufen, die gucken schon ganz genau, wo habe ich denn wirklich auch Lademöglichkeiten, damit ich das wirklich auch ausnutzen kann. Und deswegen finde ich auch Plug-in-Hybrid als Technik unheimlich wichtig. Ich habe natürlich auch keine Reichweitenangst, weil wenn ich dann am Wochenende mal sage, okay, ich besuche jetzt meine Verwandtschaft und die sind ein paar hundert Kilometer entfernt, ja, dann ist das eben so. Dann fahre ich da einfach weiter.
Sebastian
Das stimmt. Also was wir bei uns auch im Portal schon mitbekommen haben, dass Plug-in-Hybrid auch so irgendwo der Einstieg sind in die E-Mobilität, weil ich kann elektrisch fahren, gerade so diese Pendler-Strecken, wo du jetzt eben genannt hattest, kann dann aber auch, wenn ich jetzt am Wochenende ein Stück weit länger unterwegs bin, auch ohne Angst damit unterwegs sein kann, mich dann entsprechend herantasten.
Christian Andersen
Ja.
Sebastian
Das ist sehr schön. Ihr tastet euch jetzt auch ein Stück weit damit in die Zukunft natürlich, um da mal den Übergang zu finde. Ein reines E-Auto in dem Sinne ist noch nicht angekündigt. Habe vorhin in der Pressekonferenz schon gehört, da kommt in Zukunft etwas, aber ihr habt eure Road to 2030 in den Fokus gestellt. Vielleicht verlierst du da gerne ein paar Worte dazu also.
Christian Andersen
Das ist auch ein Auto aus unserer Allianz mit Nissan und Renault dieses Fahrzeug. Wir werden dieses Jahr auch noch ein zweites Fahrzeug aus dieser Allianz herausbringen. Das wird für uns dann der Colt sein. Natürlich auch essenziell: Colt, natürlich vorher gab es schon sechs Generationen. Das wird quasi die siebte Generation und da ist es für uns auch bedeutungsvoll, dass wir sagen, das eine sind jetzt die konkreten Produkte, über die wir heute schon reden können, aber auch in der Zukunft in der Allianz und die Zukunft der Allianz, du hast es gesagt, Road to 2030, das heißt zum einen eine Investition von 35 Milliarden Euro, die wir in die Hand nehmen als Allianz, um in die Technologie tiefer hereinzugehen, um da etwas mehr zu erforschen, Themengebiete natürlich Feststoffbatterie, alternative Antriebe, vernetztes Fahren etc.
Also wirklich, wie sieht die zukünftige Mobilität aus? In Produkten sieht das so aus, dass wir bis 2030 30 rein elektrische Fahrzeuge in der Allianz auf den Markt bringen werden und davon werden dann einige, da werden wir uns natürlich genau ansehen bei Mitsubishi, welche Fahrzeuge für uns in Europa und auch in Deutschland von Interesse sind.
Sebastian
Sehr spannend. Jetzt hat der Colt, soweit ich das mitbekommen habe, der wird auch als Vollhybrid dann in der Endstufe sozusagen kommen. Also da wird kein Plug-in-Hybrid davon geben und davon versprecht ihr euch auch relativ viel, auch glaube ich. Beim ASX wird das auch die Antriebsvariante sein, wo ihr aktuell davon ausgeht, dass der größte Absatz stattfinden wird.
Christian Andersen
Also einen Satz dazu, was alles beim Colt an Motorisierung rauskommt, das kann ich heute noch gar nicht sagen.
Sebastian
Okay.
Christian Andersen
Das weiß ich noch nicht, aber ja, wir gehen davon aus von dem ASX, dass wir hier, wenn wir das mal aufteilen, wir sagen 40 %, der größte Anteil wird der Vollhybrid sein. Wir gehen davon aus, dass wir von dem Mild-Hybrid 40 % haben, von den beiden unterschiedlichen Antrieben mit manuell und den Doppelkupplungsgetrieben und dann jeweils 10 % das Einstiegsmodell und der Plug-in-Hybrid.
Sebastian
Und erklärt ihr euch dann auch, sage ich mal, wird wahrscheinlich auch durch den Wegfall der Förderung teilweise sein oder geht ihr davon aus, dass das deswegen so kommt? Das ist ja auch beim Marktbegleitern nicht unüblich im Moment.
Christian Andersen
Ja, also im Moment, da machen wir uns nichts vor. Natürlich wird es erst mal rückgängig sein, wo die Förderung jetzt abgefallen ist. Aber nochmals: 80 % unserer Kunden sind Privatkunden und die schauen sich eben ganz genau an, ob das Auto und der Motor zu ihrem Fahrprofil passt. Und deswegen gehen wir jetzt mal von 10 % aus und dann sehen wir am Ende des Jahres, wie hoch der Anteil dann wirklich gewesen ist.
Sebastian
Wenn es mehr wird, wäre auch nicht schlimm.
Christian Andersen
Nein.
Sebastian
Insofern vielen Dank für das Interview, für die Einblicke und freue mich dann demnächst noch mehr von euch zu erfahren.
Christian Andersen
Gerne, Sebastian. Vielen Dank.
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