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BYD Black Dolphin: Chinas ID.3-Widersacher

BYD Black Dolphin: Chinas ID.3-Widersacher

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Chinas Automobil-Nummer eins BYD setzt zum Sprung nach Europa an. Der Dolphin nimmt den ID.3 ins Visier und erweist sich vor allem aufgrund des günstigen Preises als veritabler Konkurrent. Allerdings muss man sich mit einigen Besonderheiten arrangieren.

Namen können die Chinesen. Unbestritten. Da gibt es eine Marke Namens Weltmeister (die Älteren werden sich erinnern, dass Deutschlands Fußball-Nationalmannschaft sich auch mal so nennen durfte), einen Göttinnen-Fahrmodus in der Ora Ballet Cat (Ballett Katze) und jetzt eben den BYD Dolphin. Da werden sich die Älteren vielleicht an einen klugen Delfin namens Flipper erinnern. Im Vergleich zu Volkswagen geht dieser Punkt bei einem Kompaktmodell eindeutig an Chinas größten Automobilhersteller BYD, der sich mit Tesla ein heißes Rennen um die globale Verkaufsnummer eins bei den Stromern liefert.

BYD

Wer jetzt einen schnatternden Delfin mit einem freundlich lächelnden Gesicht erwartet, wird optisch zunächst enttäuscht. Der BYD Dolphin kommt für ein Auto aus dem Reich der Mitte vergleichsweise zurückhaltend daher. Was ja nicht unbedingt negativ sein muss, wenn man auch in anderen Regionen der Welt Erfolg haben will. Ein zweites Argument ist der Kampfpreis: Mit einem Basispreis 30.990 Euro unterbietet der Basis-Dolphin den Einstiegs-VW ID.3 um satte 9000 Euro. Aber jeder, der sich durch Ausstattungs- und Aufpreislisten gekämpft hat, weiß, dass solche Etiketten nicht immer aussagekräftig sind.

Aber schon in der Grundausstattung „Active“ bietet der China-Stromer einiges: eine Wärmepumpe, adaptives Fernlicht, vegane Ledersitze und vor allem ein ganzes Füllhorn an Fahrassistenten. Darunter einen adaptiven Tempomaten, Quer-Verkehrswarner mit aktiver Bremse vorne und hinten, einen Tür-Öffnungswarner, sobald sich ein Zweirad von hinten nähert und einen toten Winkelwarner. Während die Basisversion mit einer 44,9-Kilowattstundenbatterie (WLTP-Reichweite etwa 340 km) und einem 70 kW / 95 PS Motor bestückt ist, sind es bei der von uns gefahrenen Top-Version „Design“, die im Preis von 37.990 Euro solche Extras wie ein Glasdach und eine 360-Grad-Kamera bietet, 150 kW / 204 PS und 60,4 kWh Akkukapazität, was für 427 WLTP-Kilometer reichen soll. Besonders stolz sind die Chinesen auf die kobaltfreie „Blade“-Batterie, deren Zellen die Form von Messerklingen haben, die thermisch besonders stabil sind und sogar eindringende Nägel verkraften sollen, ohne sofort in Flammen aufzugehen.

Allerdings wirft die überschaubare Ladeleistung von 11 kW (AC-Lader / dreiphasig) und 88 kW DC-Stromtanken einen kleinen Schatten auf den Delfin. Bei optimaler Ladeleistung sind die Akkus in 29 Minuten von 30 auf 80 Prozent gefüllt. Feines Detail: Wer will, kann die Batterie des Dolphin als Kraftspender für den eigenen Elektrogrill oder E-Kompressor nutzen. Der Innenraum mit seinem fünf Zoll großen Instrumenten-Monitor hinter dem Lenkrad und dem 12,9 Zoll großen Touchscreen weckt Erinnerungen an den ID.3. Nur fehlt das Head-up-Display mit der Augmented-Reality-Grafik. Die Bedienung des Infotainments hat uns vor keine großen Aufgaben gestellt, auch der Sprachassistent erfüllt seine Aufgabe schon ganz gut, auch wenn da noch ein bisschen Luft nach oben ist. Ebenso wie bei der Software, die noch die eine oder andere Feinjustierung braucht. Zum Beispiel kommen die Navigationsansagen zu spät und der Bildschirm verdunkelt sich bisweilen bei hellen Lichtverhältnissen. Das haben der Dolphin und der ID.3 gemeinsam. Auch beim VW liefen die Algorithmen anfangs nicht rund.

BYD

Der Hartplastikanteil im Innenraum ist ähnlich hoch wie es bei den Vor-Modellpflege-VW-ID-Modellen. So richtig störend ist das nicht, vor allem wenn man das gute Preis-Leistungs-Verhältnis betrachtet. Zumal die Oberflächen im Neuzustand nicht allzu billig wirken, etwa weil die Drehschalter in der Mittelkonsole für das Automatikgetriebe und die Lautstärke mit einer geriffelten Oberfläche versehen sind. Bei den etwas fummeligen Bedienelementen für die Fahrmodi, das ESP und die Klimaanlage ist das dagegen nicht der Fall.

Beim Fahren gibt der Dolphin im Großen und Ganzen eine gute Figur ab. Das Fahrwerk ist betont komfortabel abgestimmt, ohne dass die Karosserie zu stark nachwippt. Dass sich der Aufbau in den Kurven schon ziemlich neigt, ist nur die logische Konsequenz dieses Set-ups. Die Lenkung ist indirekt und kein Muster an Präzision, was aber beim Dahingleiten nicht zu sehr ins Gewicht fällt. Entspanntes Cruisen ist die große Stärke des chinesischen Kompakt-Stromers. Die 150-KW-Leistung und das Drehmoment von 310 Newtonmeter reichen völlig aus. Zumal der 1658 Kilogramm schwere BYD in sieben Sekunden von null auf 100 km/h beschleunigt und bis zu 160 km/h schnell ist. Vor allem die Elastizität zwischen 80 und 120 km/h ist angenehm und verleiht eine gewisse Souveränität. Bei den vier Fahrprogrammen Schnee, Eco, Normal und Sport, die über den erwähnten Drehschalter angewählt werden, sind Unterschiede im Umsetzen der Gaspedalbefehle spürbar, aber selbst in Eco mutiert man keinesfalls zur rollenden Schikane. Der Verbrauch passt ohnehin. Nach unserer Testfahrt meldete der Bordcomputer 17,2 kWh/100 Kilometer.

BYD

Raum bietet der 4,29 Meter lange Dolphin genug, auch auf den Rücksitzen kann man es sich bequem machen. Der Kofferraum hat ein Basisvolumen von 345 Kilogramm, legt man die Lehnen der Rücksitzbank um, werden 1310 Liter daraus. Allerdings muss man das Gepäck über eine hohe Ladekante und eine enge Luke wuchten. Als Alternative stehen einige Ablagen im Innenraum zur Verfügung. Also kann man sich auf diesen Delfin durchaus freuen, genauso wie bei Flipper. Die Älteren werden sich erinnern.

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