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The Next Ora: Die Katze macht sich lang

The Next Ora: Die Katze macht sich lang

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Mutig sind sie bei Ora, das muss man ihnen lassen. Da stellt die junge chinesische Elektromarke ihr zweites Modell vor – und hat dafür noch nicht mal einen Namen. „The Next Ora“ heißt die Limousine vorerst. Nach dem Premierenauto „Funky Cat“. „Lightning Cat“ wie in China soll der Namenlose hier jedenfalls nicht heißen. So viel steht fest.

Und auch, dass Ora nach dem eher kompakten Erstling nun mal zeigen will, was obenherum so möglich ist. Auf stolze 4,87 Meter – und damit die Länge eines VW Multivan – streckt sich der Viertürer, der vorne sehr seinem Markenbrüderchen ähnelt, am Heck indes eher einem frühen Porsche Panamera. So oder so ist das Design stimmig. Hübscher Gag: Beim Druck auf die Sport-Taste hebt sich ein Heckspoiler, der in Ruheposition so aussieht, als sei er die logische Verlängerung eines ohnehin schon sehr langen Glasdachs.

Abseits des Namens darf auch über den Vortrieb noch ein wenig gerätselt werden. Fix ist eine 300 kW starke Allrad-Version, die sich aus einer 86-kWh-Batterie speist und 430 Kilometer am Stück schaffen soll. Ganz sich aber nur, wenn man nicht in 4,3 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt oder mit 180 Sachen dahinbraust. Das Basismodell wird wohl ohne Motor an der Hinterachse und daher vermutlich mit der halben Leistung auskommen müssen. Dort wird dann alternativ auch ein 67-kWh-Akku angeboten. Genaue Reichweiten sind noch Geraune. Nicht hingegen, dass man sich mit 8,7 Sekunden für den Standardspurt und Tempo 170 begnügen muss.

Wolfgang Plank

Ohnehin ist der Saft irgendwann alle. An der heimischen Wallbox dauert die volle Ladung 11,5 Stunden, für den großen Akku 13,5. Mit Gleichstrom (maximal 85 kW) geht’s in 36 Minuten auf 80 Prozent, bei der 87-kWh-Batterie dauert das Ganze sieben Minuten länger.

Im Hinblick auf Qualität gibt es nichts zu kritisieren. Statt Hartplastik findet sich jede Menge Umschäumtes, Bespanntes und Gestepptes. Selbstverständlich tierfrei. Auch nach unsauberen Spaltmaßen sucht man vergebens, obwohl da beinahe noch ein Prototyp auf dem Drehteller steht. Immerhin will man unter anderen Hyundai mit dem Ioniq 6 herausfordern.

Vorne sitzt man höchst kommod und doch schön eingefasst – den Blick auf digitale Rundinstrumente und einen querformatigen Touchscreen. Besonders erfreulich: Es gibt noch Drehregler und Schalter auf der zu schweben scheinenden Mittelkonsole. Platz in zweiter Reihe hat’s dank 2,87 Meter Radstand ebenfalls sehr auskömmlich – trotz fallender Dachlinie. Für Fracht bleiben indes gerade mal kolportierte 330 Liter. Trösten kann man sich mit einer einstellbaren Licht-Animation der Scheinwerfer – und das Einparken wird auf Wunsch automatisch erledigt.

Auch über eine Sport-Einstellung verfügt der nächste Ora. Für kurzzeitig mehr Power samt verhärtetem Fahrwerk und gestraffter Lenkung. Nicht in Deutschland kommen wird hingegen der in China beliebte „Lady-Mode“. Mit reduzierter Motorleistung, Assistenten-Alarm und Bedienung sämtlicher Frauen-Klischees. Ob die Gleichstellungsbeauftragten der Republik jetzt aufschreien?

Wolfgang Plank

Nest Ora würde sie vielleicht sogar hören, weil er auf Sprache reagiert. Reden lenkt den Blick nicht ab, erfordert keine Gesten – und wer Alexa oder Siri von zuhause kennt, dem ist diese Art der Kommunikation durchaus geläufig. Per Zuruf kann auch das neue Modell Schiebedach, Kofferraum und die rahmenlosen Fenster öffnen, die Sitzheizung starten oder den Weg zur nächsten Caféteria weisen.

Wer die kleine Kamera an der A-Säule nicht scheut, kann weitere Annehmlichkeiten genießen. Dank Gesichtserkennung stellt Ora II automatisch Sitz und Spiegel ein, startet Heizung, Massage und Ventilatoren – und wechselt auf den bevorzugten Radiosender. Die erforderlichen Daten werden laut Ora nach deutscher Rechtslage auf deutschen Servern gespeichert. Wer da mit Blick auf China dennoch zweifelt – der Zugriff lässt sich einschränken oder ganz verweigern. Dann aber gibt’s auch nicht mehr alle Vorzüge.

Keine Abstriche gibt es beim Thema Sicherheit. Die Assistenzsysteme inklusive autonomer Fahrt auf Level 2+ sind auf der Höhe der Zeit – das Chassis vermutlich auch. Vorbei die 2000er-Jahre, in denen sich dreiste Nachbauten aus Fernost bei ADAC-Crashtests förmlich um die Barrieren wickelten.

Mittlerweile haben sich die Verhältnisse umgekehrt. Autos aus dem Reich der Mitte tragen fünf Sterne nicht mehr nur auf der Nationalflagge, sondern reihenweise bei EuroNCAP. In den fünf Fahrzeugklassen kamen 2022 keine Sieger mehr aus Europa – dafür aber gleich zwei aus China. Bei den Kompaktwagen war es der Ora „Funky Cat“. Auch ein Verdienst der Konzernmutter Great Wall Motor (GWM).

Wolfgang Plank

Das alles hat seinen Preis. Welchen genau ist ein Geheimnis. Bei so viel Technik sei klar, dass die Autos keine Billigprodukte sein könnten, hatte Ora-Deutschland-Chef Jens Schulz schon bei der Vorstellung des „Funky Cat“ gesagt. Man sei auf Augenhöhe mit den direkten Wettbewerbern und werde sich ganz sicher keinen Preiskampf liefern. Warum auch? Die Bekanntheit der noch jungen Marke nehme beständig zu, sagt Ora-Sprecher Jörg Machalitzky. Bei den Verkäufen sei man im Plan. Apropos Plan: Vom Ora II – oder wie immer er heißen mag – sollen im ersten Jahr 1500 Exemplare an den Mann oder die Frau gebracht werden. Ganz sicher auch an die Firma. Um die 40 Prozent wird wohl der Anteil der Geschäftskunden liegen.

Gut über 50.000 Euro allerdings wird man für das Einstiegsmodell wohl anlegen müssen – für die Top-Version ganz sicher um die 10.000 Euro mehr. Dafür gibt’s allerdings auch jede Menge Auto inklusive fünf Jahre Garantie ohne Begrenzung und acht Jahre (bis maximal 160.000 Kilometer) für den Akku.

Und wer sich weder für „Funky Cat“ noch den „Next Ora“ erwärmen mag – zwischen Flitzer und Limousine wird sicher irgendwann noch ein Modell kommen, ohne das heute kaum ein Hersteller auskommt: ein Kompakt-SUV. Was ein Trend ist, weiß man schließlich auch in China.

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