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Elektroauto-Industrie: Von der Euphorie zur Krise

Elektroauto-Industrie: Von der Euphorie zur Krise

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Vor nicht allzu langer Zeit waren die Höfe der Autohändler leer, die Produktion stockte und die Kunden standen Schlange, besonders für Elektroautos. In Deutschland, wo Elektroautos mit bis zu 9000 Euro gefördert werden, gab es teils absurde Wartezeiten. Ein Audi Q4 e-tron? Verfügbar, aber erst in 18 Monaten. Wobei sich dieses Bild durch alle Automobilhersteller gezogen hat.

Heute ist das Bild anders, wie das Manager Magazin berichtet. „Bei Audi steht das Lager voll“, sagt ein Händler, „und bei uns sieht es nicht anders aus.“ Die Hersteller haben in den vergangenen Monaten viele Autos auf den Hof gestellt. Doch die Nachfrage nach Elektroautos ist eingebrochen. VW-Markenchef Thomas Schäfer sprach vor seinem Management von einem „letzten Weckruf“. „Unser Fahrzeuggeschäft ist krank“, zitierten Teilnehmer der Sitzung Schäfers Finanzchef Patrik Andreas Mayer.

Halbleiterkrise adè, Elektrokrise ahoi

Von der Halbleiterkrise, welche sich durch das vergangene Jahr gezogen hat, ist nicht mehr allzu viel zu spüren. Die Situation am Markt entspannt sich ein wenig, wodurch die Hersteller auch wieder in der Lage sind, entsprechende E-Fahrzeuge zu produzieren. Doch die Zurückhaltung der Käufer:innen ist spürbar. Aus der Euphorie für Elektromobilität ist eine richtige Elektrokrise geworden.

Für Hersteller führt dies dazu, dass diese zu Mitteln greifen müssen, von denen man sich bisweilen abgewandt hatte: Rabatte. Wer den Markt beobachtet hat, dem ist aufgefallen, dass die Preise in den vergangenen Jahren außergewöhnlich stabil waren.  Auch deshalb verdienten viele Automobilhersteller zuletzt glänzend. Den neuen Trend zum Discount sieht man bei den meisten Marken zwar nicht an der unverbindlichen Preisempfehlungen. Doch die Rabatte kommen zurück, versteckt in Bonus- und Zinsmodellen, Restwertanpassungen und ähnlichen Maßnahmen.

Losgetreten wurde diese Rabattschlacht durch Tesla. Die Preise für deren Model 3 und Model Y wurden seit Jahresbeginn immer wieder gesenkt. Was dazu geführt hat, dass Tesla die Absätze steigern konnte, im gleichen Zug auf Marge verzichten musste. Dies scheint zumindest hinnehmbar für den amerikanischen Automobilhersteller.

Deutsche Hersteller hingegen haben bisweilen auf die Hilfe der Politik gesetzt. Lange hat die Bundesregierung geholfen mit Prämien; doch die staatliche Förderung für Elektroautos wird nach und nach reduziert. Im September folgt die nächste Stufe, dann läuft der „Umweltbonus“ für Firmenkunden komplett aus. Die Hersteller und auch der Branchenverband VDA bemühten sich in Berlin bereits um neue Förderimpulse, berichten Insider – doch bislang ohne Ergebnis.

Die Zukunft der Elektroauto-Industrie

In der Szene werden derzeit bereits Horrorszenarien gemalt: „Bei Privatkunden ist die E-Auto-Nachfrage wegen all der wirtschaftlichen Unsicherheiten praktisch bei null“, sagt ein Škoda-Händler. „Im Flottenbereich geht es noch. Aber das wird sich ab September wohl auch erledigen.“ Bei Audi reagiert man darauf mit einer sogenannten „Stay-Prämie“ für Firmenkunden, die einen Q4 e-tron bestellt haben. Die garantiert auch dann 4500 Euro Nachlass, wenn die Autos erst zwischen September 2023 und Ende März 2024 ausgeliefert werden.

Audi-Händlern wird zudem entsprechende Möglichkeiten für Rabatte eingeräumt. So sollen die Konditionen etwa für das große E-SUV Q8 e-tron angepasst worden sein.  Eine Audi-Sprecherin entgegnete auf Nachfrage des Manager Magazins, Audi setze auf „einen langfristigen Premium-Preispfad“. Um die Elektromobilität weiter hochzufahren, „versuchen wir marktgerechte Kundenangebote in den Markt zu geben“. Im Detail müssten die aber die Handelspartner kalkulieren.

Mancher Audi-Händler dreht bereits an der Preisschraube und bietet „sofort“ verfügbare Modelle im Leasing für weniger als 500 Euro an. Das ist noch kein Tesla-Model-Y-Niveau, aber eine erste Annäherung. „In den nächsten Monaten werden wir vom Hersteller aber sicher noch mehr Stützen bekommen“, sagt der Verkaufsleiter eines Audi-Partners. „Den Vorgänger des Q8, den Audi e-tron, konnten wir einst für 399 Euro monatlich anbieten. Da müssen wir wieder hin.“

Auch andere Volkswagen-Marken reagieren. Den Škoda Enyaq etwa findet man auf Händler-Websites schon mal für rund 250 Euro im Monat, den Cupra Born für weniger als 200 Euro. Die Lage bei VW ist komplex, zumindest bei den Elektroautos. In China wurden zuletzt abgespeckte Varianten des ID.3 für massive Preisnachlässe platziert. Es bleibt spannend am Elektroauto-Markt.

Quelle: Manager-Magazin – Wie die ersten Hersteller heimlich in den Preiskampf mit Tesla einsteigen

Der Beitrag Elektroauto-Industrie: Von der Euphorie zur Krise erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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