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Exklusiv: So plant Jaguar den Wandel zur reinen Elektromarke

Exklusiv: So plant Jaguar den Wandel zur reinen Elektromarke

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Jaguar befindet sich in einer entscheidenden Phase der Transformation, weg vom Verbrenner, hin zur Elektromobilität. Ohne Kompromisse wohlgemerkt. Schritt für Schritt werden bestehende Modelle bis Jahresende 2024 auslaufen. Ab Anfang 2025 wird es dann nur noch reine E-Modelle bei Jaguar geben. Rawdon Glover, Managing Director Jaguar, erklärte im Rahmen des Formel E Rennens in Monaco in einem umfassenden Gespräch die Strategie und Pläne des Unternehmens für die Zukunft.

Ganz hat er die Katze zwar nicht aus dem Sack gelassen, aber ein gutes Gefühl davon vermittelt, was wir 2024 noch sehen und ab 2025 auf der Straße erleben werden. Wie Glover ausführt, werde man die Marke Jaguar neu erfinden, gar vollkommen neu definieren. In den letzten 25 Jahren hat Jaguar sich auf das Volumengeschäft konzentriert, was zwar erfolgreich war, jedoch nicht das ursprüngliche Image der Marke widerspiegelte. Die Transformation soll Jaguar zu seinen Wurzeln zurückführen, indem der Fokus auf hochpreisige, begehrenswerte Fahrzeuge gelegt wird.

Jaguar transformiert sich zur Elektromobilität

Ein zentraler Punkt der Transformation ist der Übergang zu einem reinen Elektroautohersteller. Diese Neuausrichtung geht mit einer deutlichen Steigerung der Preisgestaltung einher. Der durchschnittliche Preis für Jaguar-Modelle liegt derzeit bei 60.000 Euro (DE), mit den neuen Modellen wird der Durchschnittspreis auf mindestens 150.000 Euro ansteigen, wie im Rahmen des Gesprächs bekannt gegeben wird. Dies führt auch damit dazu, dass man nur einen Bruchteil (10 bis 20 Prozent) bestehender Jaguar-Kund:innen zur neuen, transformierten Marke mitnehmen wird, so das Ergebnis interner Auswertungen Jaguars. Ausschlaggebend für diese Einordnung sei der erhöhte Preispunkt, der nur von dem genannten Segment gestemmt werden kann.

Unabhängig vom Preis der kommenden Elektromodelle werde Jaguar auch optisch einiges verändern. Was ebenfalls zu einer Veränderung der Zielgruppe beitragen wird. Denn um die angestrebte Transformation erfolgreich umzusetzen, hat Jaguar einen disruptiven Ansatz gewählt. Ein kleines Team von Designer:innen und Ingenieur:innen wurde beauftragt, innovative Konzepte zu entwickeln. Anstatt einen langen, konventionellen Designprozess zu durchlaufen, wurden mehrere Teams gebildet, die innerhalb von drei Monaten 17 verschiedene Konzepte entwickelten. Diese Konzepte wurden bewertet, die beste Designrichtung wurde durch ein Management-Board ausgewählt.

Wie Glover EAN gegenüber ausführte, sei die neue Designrichtung mutig und zukunftsorientiert. Sie verkörpere den Geist von Jaguar und sei darauf ausgelegt, eine starke emotionale Reaktion hervorzurufen. Die Modelle sollen sich durch Exklusivität und Exzentrizität auszeichnen, wobei eine Mischung aus unterschiedlichen Fahrzeugtypen geplant sei.

Der viertürige GT: Ein Zeichen für Jaguars Zukunft

Das erste Modell, das in Produktion geht, ist demnach ein viertüriger GT. Gegen Ende dieses Jahres soll die neue Designsprache von Jaguar an diesem ersten GT-Modell sicht- und greifbar werden. Anfang des kommenden Jahres beginne der Automobilhersteller mit Annahme der Bestellungen, mit der Auslieferung erster Jaguar GT-Modelle wird Ende 2025, Anfang 2026 gerechnet. Wie man zu verstehen gab, seien Ende April 2024 die ersten beiden Prototypen in starkem Camouflage in Feldversuche gestartet.

Das Design des neuen GT-Modells von Jaguar werde ein Ausdruck der Vision und Transformation des Unternehmens sein. Dabei spiele das Erbe von Jaguar eine entscheidende Rolle, ohne dass das Design eine bloße Kopie früherer Modelle wäre. Vielmehr sei es der Geist vergangener Jaguars, der in der neuen Designphilosophie widergespiegelt werde. Man wolle ein Design schaffen, welches, wenn man in zehn Jahren zurückblickt, als visionär galt.

Jaguar GT: Ein Design für Mut und Individualität

Inspiriert von den historischen Erfolgen von Jaguar in der Automobilgeschichte, trage das neue Design eine Aura von Exklusivität und Innovation, wie Glover ausführt. Der GT soll die Idee verkörpern, dass Jaguar sich nicht an traditionellen Designs orientiert, sondern eine eigene, einzigartige Richtung einschlägt. Der Stromer sei quasi “A copy of nothing”, womit der Jaguar Managing Director auf den Designanspruch der Marke anspielt, etwas vollkommen Neues zu erschaffen.

Dabei sei dies nicht nur seine Meinung. Im Rahmen verschiedener Befragungen sei die Aussage gefallen: “The person who should drive this car should wear a cape”. Eine Anspielung darauf, wie beeindruckend und dramatisch das Design des neuen GT von Jaguar ausfallen könnte. Lässt man der Fantasie ein wenig freien Lauf, könnte dies darauf hindeuten, dass dieses Fahrzeug eine außergewöhnliche Präsenz hat und die Fahrer:innen zu einer Art Superhelden macht.

Man könnte noch einen Schritt weitergehen. Quasi davon ausgehen, dass diese Aussage impliziert, dass der Jaguar GT so einzigartig und auffällig ist, dass es Fahrer:innen braucht, die diesem hohen Standard gerecht werden. Das Bild eines Menschen mit Umhang erzeugt Bilder von Superheld:innen oder außergewöhnlichen Persönlichkeiten, die sich durch Mut, Stil und Selbstbewusstsein auszeichnen. Es unterstreicht die Idee, dass der GT ein Auto sein soll, das nicht nur durch technische Merkmale oder Leistung überzeugt, sondern auch durch seinen Auftritt und seine Fähigkeit, Aufmerksamkeit zu erregen. Es soll ein Auto sein, das nicht nur bewegt wird, sondern eine Geschichte erzählt – eine Geschichte von Kühnheit, Individualität und Abenteuer.

Formel E und Jaguar: Hand in Hand für starke Technologie-Basis

Zumindest hatten wir dies aus dem Gespräch mit Rowland Glover herausgelesen. Fest steht, dass der Stromer, der wohl in einer Liga mit dem Audi E-tron GT oder Porsche Taycan antreten könnte – mit mehr Platz im Fond – in Solihull gefertigt werden soll. Mit einer höheren Leistung als jeder bisherige Jaguar, einer elektrischen Reichweite von bis zu 700 Kilometern und Preisen über 150.000 Euro wird der neue Jaguar auf der neuartigen Jaguar Electric Architecture (JEA) aufbauen.

Zur Ladeleistung hat man uns verraten, dass mit Zeiten von rund 15 Minuten von 10 auf 80 Prozent zu rechnen sei. Zieht man den Vergleich zum neuen Porsche Taycan weiter, der den gleichen Ladesprint in 19 Minuten absolviert (bei durchschnittlich 200 kW), dürfte damit zu rechnen sein, dass der viertürige Jaguar GT durchaus auf eine 800-Volt-Architektur setzen wird.

Das Engagement von Jaguar in der Formel-E wird als Schlüssel zur Entwicklung und Verbesserung der Technologie betrachtet. Die Erfahrungen, die Jaguar aus dem Rennsport gewinnt, sollen direkt in die Entwicklung der neuen Elektroautos einfließen. Deutlich werde dies vor allem beim Thema Reichweite. Hier wolle man sich die Erfahrungen aus der hohen Rekuperationsleistung der E-Motorrennserie zunutze machen. 600 kW (250 kW vorn, 350 kW hinten) Rekuperationsleistung sind eben durchaus eine Ansage, die in der Formel E zum Tragen kommt. Oder anders ausgedrückt, die Formel E-Fahrzeuge sind in der Lage, mit einem nur zu 60 Prozent gefüllten Akku zu starten, um dennoch genügend Energie für komplette Rennen unter Höchstgeschwindigkeiten parat zu haben.

Pläne für künftige Modelle und Ausblick über 2025 hinaus

Nach dem Start des GT plant Jaguar zwei weitere Modelle einzuführen, um das Angebot im Bereich Elektroautos zu erweitern und die Transformation der Marke fortzusetzen. Dies soll recht zeitnah geschehen, ohne eine feste Timeline zu benennen. Diese Modelle sollen unterschiedliche Fahrzeugtypen umfassen, die die Vielfalt des zukünftigen Jaguar-Angebots unterstreichen.

Die folgenden Modelle könnten eine Mischung aus Limousinen, Crossover oder SUV beinhalten. Aber auch ein Performance-Sportwagen, als Zweisitzer, ist durchaus vorstellbar – da man so wieder näher an die eigenen Wurzeln heranrückt. Jaguar hat betont, dass die zukünftigen Fahrzeuge nicht nur in ihrem Segment einzigartig sein, sondern auch den hohen Anspruch an Design und Technologie erfüllen sollen. Die Idee ist, eine konsistente Designsprache zu entwickeln, bei der jedes Modell klar als Jaguar erkennbar ist, aber dennoch seinen eigenen Charakter hat.

R. Glover über die Herausforderungen der Transformation bei Jaguar

Der britische Automobilhersteller zielt darauf ab, nicht nur mit einem außergewöhnlichen Design zu überzeugen, sondern auch mit einer verbesserten Kundenbetreuung und einem einzigartigen Markenerlebnis. Das Unternehmen hat alle Aspekte des Kundenerlebnisses überprüft, um sicherzustellen, dass es dem neuen Premium-Image entspricht. Dies führt auch dazu, dass Jaguar künftig mit weniger Händlern zusammenarbeiten und sich auf die in Ballungsgebieten von Großstädten konzentrieren wird. Von eigenen Jaguar Stores oder Houses sieht man ab. Ebenso scheint man von Agenturmodellen im Handel nicht gänzlich überzeugt. Eine Entscheidung, wie man sich hier künftig aufstellen wird, wird in den nächsten Wochen bekannt gegeben.

Glover erkennt im Gespräch mit EAN an, dass der Erfolg der Transformation davon abhängt, ob Jaguar es schafft, die Marke erfolgreich neu zu positionieren, indem es eine starke Verbindung zwischen den neuen E-Modellen und einem einzigartigen, attraktiven Kundenerlebnis herstellt. Nur so kann Jaguar das Vertrauen der bestehenden Kunden behalten und gleichzeitig neue Kunden für die Marke gewinnen. Gerade letzteres kann zu einer Mammut-Aufgabe werden, wenn sich bewahrheitet, dass man nur die erwähnten zehn bis zwanzig Prozent bisheriger Jaguar-Kunden für die neuen Modelle begeistern wird.

Wir bleiben weiter dran.

Der Beitrag Exklusiv: So plant Jaguar den Wandel zur reinen Elektromarke erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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