VDA-Präsidentin Müller über E-Mobilität als transatlantische Brücke
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Auf der CES in Las Vegas, einer der weltweit führenden Technikmessen, nutzte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), ein Side-Event, um ein klares Plädoyer für die transatlantische Partnerschaft zwischen Europa und den USA zu halten. Dabei verband sie die politischen und wirtschaftlichen Herausforderungen mit der zentralen Frage der Elektromobilität.
Zölle und Protektionismus als Bremsklötze
Müller begann mit einem eindringlichen Appell, die transatlantische Zusammenarbeit nicht nur zu bewahren, sondern aktiv zu stärken: „Unabhängig davon, wer in den USA regiert, bleibt eines sicher – die Vereinigten Staaten sind ein unverzichtbarer Partner für Deutschland und Europa.“ Gleichzeitig warnte sie vor den Gefahren von Zöllen, die nicht nur den wirtschaftlichen Fortschritt, sondern auch die Transformation hin zur Elektromobilität gefährden können. „Zölle führen nur zu höheren Preisen für die Kunden auf beiden Seiten und treiben die Inflation an. Das kann niemand wollen“, betonte sie.
Spannend wurde der Vergleich, als Müller die Herausforderungen im Handel mit China erwähnte. Sie gibt klar zu verstehen: „Ich bin überzeugt, dass Zölle nicht die Antwort auf die Herausforderungen im Handel sind.“ Diese Aussage unterstreicht ihre Haltung, dass offene Märkte entscheidend für eine erfolgreiche Transformation der Automobilbranche sind.
Dabei ging sie auf die systemischen Unterschiede zwischen den Märkten ein und wies darauf hin, dass der Aufbau eines fairen Handelsrahmens Vorrang haben müsse: „Es geht darum, Wettbewerbsverzerrungen zu beseitigen, aber nicht durch Abschottung. Denn wer offene Märkte fordert, kann selbst keine Mauern errichten.“ Müllers Standpunkt verdeutlicht, dass Protektionismus nicht nur wirtschaftlich kurzsichtig ist, sondern auch Innovationen behindert – insbesondere in einem so global vernetzten Sektor wie der Elektromobilität.
Indem sie die Parallelen zwischen den Herausforderungen in den Handelsbeziehungen mit den USA und China zog, machte Müller klar, wie entscheidend die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit für den globalen Fortschritt in der Elektromobilität ist.
Elektromobilität als verbindendes Element
Besonders die Elektromobilität stellte Müller mehrmals als zentralen Pfeiler der Partnerschaft mit den USA heraus. Sie verwies auf die enge Verflechtung der deutschen und amerikanischen Automobilindustrie: „Die USA sind nicht nur unser wichtigster Absatzmarkt außerhalb Europas, sondern auch ein bedeutender Produktionsstandort. Rund 900.000 Fahrzeuge wurden 2023 von deutschen Herstellern in den USA produziert, die Hälfte davon für den Export.“
Zugleich betonte sie, dass deutsche Unternehmen massiv in den Ausbau der Elektromobilität in den USA investieren. Produktionsstätten für Elektroautos und Batteriesysteme seien ein Beweis für das Vertrauen in den Standort USA. „Die Elektromobilität ist der Schlüssel zur nachhaltigen Transformation unserer Branche. Doch diese Transformation gelingt nur, wenn wir gemeinsam an Lösungen arbeiten – sei es bei Technologien, Handelsfragen oder nachhaltigen Produktionsstandards“, so Müller.
Kritik an Trump und dessen Politik
Ohne den ehemaligen und wiederkehrenden US-Präsidenten Donald Trump direkt zu nennen, nahm Müller auch Bezug auf protektionistische Tendenzen der vergangenen Jahre: „Handelskriege und Abschottung sind der falsche Weg. Unsere Industrie lebt von offenen Märkten und einem fairen Wettbewerb.“ Die VDA-Präsidentin stellte klar, dass die Herausforderungen des Klimawandels nur in internationaler Kooperation bewältigt werden können. „Es geht nicht nur um Wirtschaft – es geht um gemeinsame Werte wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Klimaschutz“, betonte sie.
Müller sprach auch über die Möglichkeit, gemeinsam globale Standards zu setzen. Sie hob hervor, dass die USA und Europa in vielen Bereichen dieselben Ziele verfolgen, etwa in der Entwicklung nachhaltiger Mobilität. „Wenn wir es schaffen, unsere Kräfte zu bündeln, können wir nicht nur Innovationen beschleunigen, sondern auch den Klimaschutz weltweit vorantreiben“, so Müller.
Mit Blick auf die CES, die als Innovationsplattform der Technologiebranche gilt, schloss Müller mit einer optimistischen Vision: „Die Elektromobilität ist nicht nur eine technologische Revolution, sondern auch eine Chance, die transatlantische Partnerschaft auf ein neues Level zu heben.“
Quelle: Die Hintergründe für diesen Artikel haben wir bei einer Veranstaltung im Rahmen der CES 2025 in Las Vegas im Gespräch mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller erhalten.
Der Beitrag VDA-Präsidentin Müller über E-Mobilität als transatlantische Brücke erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.