Samuelsson stellt neue Drei-Punkte-Strategie für Volvo vor
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Volvo hat seit dem 1. April wieder einen alten Bekannten an der Spitze. Håkan Samuelsson ist zurück als CEO. Er hatte den Wandel zur Elektromobilität schon früher angestoßen. Jetzt stellt er einen neuen Plan vor – in drei Schritten, die zeigen sollen, wie Volvo auf die aktuellen Herausforderungen reagiert. Automotive News Europe hat das Ganze ein wenig genauer betrachtet. Zuallererst kann festgehalten werden: Volvo bleibt dem Ziel treu, mehr Elektroautos auf die Straße zu bringen. Der reine Umstieg auf batteriebetriebene Modelle verläuft jedoch langsamer als gedacht. Darum bekommen Plug-in-Hybride wieder mehr Gewicht.
Der Absatz von Volvos reinen Elektroautos ist dagegen zurückgegangen. Im ersten Quartal sank er um 15 Prozent auf rund 32.000 Autos. Gleichzeitig stiegen die Verkäufe der Plug-in-Hybride um 14 Prozent auf über 42.000 Einheiten. Insgesamt verkaufte Volvo von Januar bis März etwas mehr als 172.000 Autos – sechs Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Eine zentrale Rolle spielt der kleine EX30. Dieses kompakte E-Auto wurde 2024 in Europa sehr gut verkauft. Doch im März 2025 brachen die Verkaufszahlen um 19 Prozent ein. Im gesamten Quartal legte der EX30 aber dennoch um 19 Prozent zu. Ein Grund für das Auf und Ab sind neue EU-Zölle auf in China produzierte Elektroautos. Der EX30 wird bisher ausschließlich dort gebaut und unterliegt daher einem Importzoll von rund 30 Prozent – vorher waren es nur zehn.
Volvo reagiert und bringt die Produktion des EX30 nach Belgien. Im Werk in Gent soll die Montage des Modells noch in diesem Jahr starten. Ab der zweiten Jahreshälfte erwartet das Unternehmen, davon zu profitieren. Bis dahin übernimmt Volvo selbst die Mehrkosten für die höheren Abgaben, um den Preis für Kund:innen stabil zu halten.
Der zweite Teil des Plans betrifft die Zusammenarbeit mit dem chinesischen Mutterkonzern Geely. Durch gemeinsame Entwicklungen will Volvo Kosten senken. Das ist nötig, denn die Bruttomarge – also der Anteil des Umsatzes, der nach Abzug der direkten Herstellungskosten übrig bleibt – ist gefallen. Im letzten Quartal 2024 lag sie bei 17,1 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es noch fast 21 Prozent. Die wirtschaftlichen Aussichten schätzt Volvo insgesamt als schwierig ein. Bereits im Februar warnte das Unternehmen vor einem anspruchsvollen Jahr. Der Markt wächst langsamer, gleichzeitig nimmt der Konkurrenzdruck zu – besonders durch Anbieter aus China. Preisnachlässe dürften 2025 häufiger werden.
Punkt drei in Samuelssons Plan: Sparen. Ausgaben sollen stärker hinterfragt werden, interne Abläufe effizienter werden. Der neue CEO setzt damit auf Kontrolle statt auf große Investitionen. Das Ziel ist klar: Volvo soll wirtschaftlich stabil bleiben, auch wenn der Rückenwind der letzten Jahre nachlässt. Trotz aller Änderungen will Samuelsson den bisherigen Kurs nicht über Bord werfen. Aus Sicht des Unternehmens ist die neue Strategie kein Bruch mit der Vergangenheit. Ein führender Manager betonte, der Plan zeige vielmehr, dass Volvo grundsätzlich richtig aufgestellt sei.
Samuelssons Rückkehr ist auf zwei Jahre angelegt. In dieser Zeit will das Unternehmen eine dauerhafte Nachfolge finden. Während seiner ersten Amtszeit hatte Volvo mehrfach neue Verkaufsrekorde erreicht. Auch sein direkter Nachfolger, nun Vorgänger, Jim Rowan konnte zuletzt ein starkes Wachstum vermelden. 2024 lag der weltweite Absatz bei über 760.000 Autos – ein Plus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Nachfrage nach Elektroautos trug wesentlich dazu bei.
Quelle: Automotive News Europe – Volvo CEO Hakan Samuelsson’s three-point plan focuses on EVs, Geely synergies
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