#renault #scenic #news #futur #mobility #drivethechange #electric #together

VW-Chef: Elektromobilität braucht klare Politik

VW-Chef: Elektromobilität braucht klare Politik

Warning: Undefined array key "use_custom_image" in /var/www/htdocs/web9/treffen/wp-content/plugins/custom-about-author/display-about-author-block.php on line 134

Im Interview mit der FAZ betont VW-Vorstandsvorsitzender Oliver Blume, dass die zunehmenden Handelskonflikte zwischen China und den USA große Herausforderungen für die global aufgestellte Autoindustrie mit sich bringen. Für den Volkswagen-Konzern sei der freie Welthandel seit Jahrzehnten das Fundament des Geschäftsmodells. „Das hat weltweit über Jahrzehnte Hunderttausende Arbeitsplätze geschaffen“, so Blume. Gleichzeitig verweist er auf die Verantwortung der Industrie, nicht nur passiv zu reagieren, sondern aktiv zur Lösung beizutragen. „Unser größter Hebel ist es, in den Regionen der Welt zu investieren, für Beschäftigung zu sorgen und Partnerschaften zu schließen.“ Vor allem in Nordamerika verfolgt der Konzern eine klare Wachstumsstrategie und steht nach eigenen Angaben in „konstruktiven Gesprächen mit der US-Regierung“.

Blume verweist auf die bestehende Präsenz des Konzerns in den Vereinigten Staaten, etwa mit Produktionsstätten in Tennessee und dem Bau eines neuen Werks in South Carolina, wo die traditionsreiche Marke Scout wiederbelebt werden soll. Auch das Joint Venture mit Rivian spielt eine wichtige Rolle in der globalen Softwarestrategie. Zudem sei Volkswagen mit der US-Marke International im Bereich Schulbusse und Trucks aktiv. Der Konzern beschäftigt bereits Zehntausende Menschen in den USA und plant weitere Expansionen. Für die Marken Audi und Porsche sieht Blume ebenfalls Potenzial für eine stärkere Lokalisierung, auch wenn eine Porsche-Produktion in den USA derzeit noch nicht wirtschaftlich sei. „Wir haben Amerika einiges anzubieten“, so der Vorstandschef.

Bezüglich möglicher neuer Zölle unter der Trump-Regierung zeigt sich Blume vorbereitet: „Wir haben Szenarien vorbereitet und entscheiden auf Basis einer verlässlichen Faktenlage. Diese haben wir heute noch nicht.“ Im vergangenen Jahr habe der Konzern über 720.000 Autos in den USA ausgeliefert – darunter auch aus Europa und Mexiko importierte Modelle, die potenziell betroffen wären. Man wolle sich nicht zu Schnellschüssen hinreißen lassen, sondern mit Fakten und Argumenten in die Verhandlungen gehen.

Auch Ralf Brandstätter, China-Chef des Konzerns, äußert sich im Gespräch mit der FAZ. Er sieht den Konzern in China gut gerüstet für geopolitische Spannungen. „Wir haben uns frühzeitig auf eine weitere Zuspitzung eingestellt“, erklärt er. Rund 95 Prozent der Komponenten für das Chinageschäft würden inzwischen lokal gefertigt, wodurch VW unabhängiger vom internationalen Technologietransfer sei. Aktuelle Zölle hätten deshalb keinen direkten Einfluss.

Trotz sinkender Verkaufszahlen im chinesischen Markt für Elektroautos, wo über 130 Marken im Wettbewerb stehen, bleibt Brandstätter optimistisch. Man wolle profitabel bleiben, auch wenn das zulasten des Marktanteils gehe. Künftig setzt Volkswagen in China verstärkt auf lokal entwickelte Fahrzeuge, die speziell auf den Preiswettbewerb und Kundenwünsche zugeschnitten sind. Bis 2027 sollen 20 neue Elektro- und Hybridmodelle eingeführt werden. Das profitable Verbrennergeschäft mit 22 Prozent Marktanteil finanziert dabei die Transformation.

Für die Marke Porsche erkennt VW-Chef Blume in China zwar derzeit keine starke Nachfrage im Segment elektrischer Luxus-Sportwagen, sieht dies aber als Chance: „Wir sehen es als Ansporn, dieses Segment über unsere elektrischen Produkte, einzigartige Fahreigenschaften und Kundenerlebnisse aufzubauen.“ Künftig soll Porsche in China mit exklusiveren, stärker individualisierten Modellen auftreten, die trotz geringerer Stückzahlen hohe Margen erzielen sollen.

“Wir wollen zu den Besten im Markt gehören”

Beide Manager sind sich einig, dass sich die globale Autoindustrie grundlegend verändert hat. Das frühere Modell, Produkte in Deutschland zu entwickeln und weltweit auszurollen, sei nicht mehr zeitgemäß. Unterschiedliche Regulierungen, technische Standards und Kundenbedürfnisse erfordern eine regionale Aufstellung. Besonders deutlich werde dies bei der Software: Während Kunden in Europa und den USA häufig noch physische Tasten nutzen, setzt man in China auf vollständige Sprachsteuerung. Brandstätter erklärt:Die Regionen unterscheiden sich hier grundlegend in Innovationsgeschwindigkeit, Regulatorik und bei den Kundenbedürfnissen.“ Volkswagen reagiert mit unterschiedlichen Partnern – im Westen mit Rivian, im Osten mit XPeng.

Im Bereich automatisiertes Fahren ist China laut Brandstätter deutlich weiter, unter anderem wegen einer jüngeren, technikaffinen Kundschaft. Noch in diesem Jahr wolle VW dort ein Level-2+-System auf den Markt bringen, bereits 2026 solle Level 2++ folgen. In Europa setzt Volkswagen auf Partnerschaften mit Mobileye und Bosch, um vergleichbare Technologien für Audi, Porsche und Volumenmodelle zu realisieren. Ziel sei es, mit KI-gestützten Systemen „bei Fahrverhalten, Sicherheit und Kosten zu den Besten im Markt zu gehören“, so Blume.

Quelle: FAZ – „Wir haben Amerika einiges anzubieten“

Der Beitrag VW-Chef: Elektromobilität braucht klare Politik erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

Avatar


Avatar

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmst du dem zu. Datenschutzerklärung