Renault-Chef de Meo verlässt Autobranche im Juli
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Luca de Meo verlässt Renault im Sommer. Der Vorstandsvorsitzende der französischen Marke hat sich entschieden, eine neue Aufgabe außerhalb der Autoindustrie anzunehmen. Laut Unternehmensangaben tritt er Mitte Juli ab. Ein offizieller Nachfolger steht noch nicht fest, doch Renault hat nach eigenen Aussagen bereits einen Nachfolgeplan vorbereitet.
Französische Medien berichten, de Meo werde künftig an der Spitze von Kering stehen, dem Mutterkonzern von Gucci, Saint Laurent und Balenciaga, wie Reuters in seiner Berichterstattung erwähnt. Der aktuelle Kering-CEO François-Henri Pinault soll sich aus dem Tagesgeschäft zurückziehen und sich auf seine Rolle als Verwaltungsratsvorsitzender konzentrieren. Kering selbst äußerte sich bislang nicht zu den Berichten.
Luca de Meo war im Jahr 2020 zu Renault gewechselt. Damals befand sich das Unternehmen in einer schwierigen Lage. Die Pandemie hatte massive Einbrüche bei den Verkaufszahlen verursacht, das Unternehmen schrieb hohe Verluste. In den darauffolgenden Jahren leitete de Meo tiefgreifende Veränderungen ein. Er strich weltweit Arbeitsplätze, reduzierte die Produktionskapazitäten und setzte stärker auf profitable Modelle.
Gleichzeitig ordnete er die langjährige Allianz mit dem japanischen Autobauer Nissan neu. Die oft komplizierte Partnerschaft wurde unter seiner Führung neu definiert, mit dem Ziel, effizienter und eigenständiger zu arbeiten. Auch im Bereich Elektromobilität und Hybridantriebe positionierte sich Renault neu. Statt kurzfristiger Innovationen verfolgte das Unternehmen unter seiner Leitung eine langfristig angelegte Elektrifizierungsstrategie.
Renault blickt auf erfolgreiche Entwicklung unter de Meo
Während viele Autobauer in den letzten Jahren Gewinnwarnungen herausgaben, blieb Renault davon verschont. Im Gegenteil: 2024 konnte das Unternehmen seine Prognosen sogar übertreffen. Der operative Gewinn lag bei 4,3 Milliarden Euro, die operative Marge erreichte 7,6 Prozent. Damit erfüllte Renault sein Ziel von mindestens 7,5 Prozent.
In dieselbe Zeit fielen zahlreiche neue Modelle, die dem Unternehmen zu neuem Aufwind verhalfen. Neben dem Renault 5 und dem elektrischen Scenic zählen auch der Renault 4, der neue Dacia Duster, der Dacia Bigster sowie der Alpine A390 zu den Produkten, die unter de Meos Verantwortung entstanden. Vor allem die E-Modelle spielen für Renaults Zukunftspläne eine zentrale Rolle.
Trotz der guten Entwicklung bei Renault zieht es de Meo nun in eine ganz andere Branche. Sollte sich der Wechsel zu Kering bestätigen, übernimmt er ein Unternehmen mit ganz eigenen Herausforderungen. Der Konzern, einst angetrieben vom Erfolg der Modemarke Gucci, steckt in einer Umbruchphase. In den vergangenen zwei Jahren verlor die Aktie über 60 Prozent an Wert. Mehrere Gewinnwarnungen und kreative Wechsel in der Führungsetage der Marken belasten das Unternehmen zusätzlich.
Kering hat in den letzten Jahren eine hohe Verschuldung aufgebaut. Mehr als zehn Milliarden Euro Verbindlichkeiten belasten den Luxuskonzern. Diese Entwicklung sorgt zunehmend für Nervosität bei Investoren und Beobachtern. Der Wechsel an der Spitze könnte als Signal eines Neuanfangs gewertet werden.
De Meo selbst spricht von einem natürlichen Moment des Abschieds. In einer Mitteilung äußerte er, er gehe „mit dem Gefühl, die Aufgabe erfüllt zu haben.“ Die Herausforderungen bei Renault seien groß gewesen, doch gemeinsam habe man viel erreicht. Nun wolle er seine Erfahrungen in einem neuen Umfeld einbringen.
Quelle: Automotive News Europe – Renault CEO Luca de Meo quits for ‘new challenges’ / Reuters – Renault boss De Meo quits; report says he will head Gucci-owner Kering
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