EQ Technology: Mercedes ändert seine Modellbezeichnungen
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Mercedes-Benz passt seine Strategie an und konzentriert sich bei künftigen Modellen sowohl auf Elektro- als auch Verbrenner-Antrieb. Damit einhergehend verabschiedet sich das Unternehmen Automotive News Europe zufolge von der bisherigen Praxis, Elektroautos unter der separaten EQ-Reihe zu führen. Stattdessen werden alle neuen Modelle beider Antriebsarten unter den bekannten Bezeichnungen angeboten. Für Elektroautos komme der Zusatz „EQ Technology“ zum Einsatz, Plug-in-Hybride erhalten das Label „EQ Hybrid Technology“.
Ein Beispiel für die neue Strategie ist die nächste Generation des CLA. Die vollelektrische Variante, die Mitte des Jahres erscheint, trägt demnach den Namen „CLA mit EQ Technology“. Ein Unternehmenssprecher bestätigte die Umstellung und betonte, dass Mercedes-Benz die bekannte Klasseneinteilung stärken möchte. Das EQ-Label bleibt erhalten, aber nicht mehr als eigenständige Modellreihe. Bereits im vergangenen Jahr informierte Mercedes-Benz Händler in den USA über die neue Ausrichtung. Ein Grund dafür sind die schleppenden Verkaufszahlen der EQE- und EQS-Modelle. Der Fokus auf hochpreisige Modelle und Elektroautos bleibt bestehen, doch Mercedes-Benz setzt künftig verstärkt auf eine Doppelstrategie aus Elektro- und Verbrennungsantrieben.
In diesem Zusammenhang könnte der EQE bereits früher als geplant aus dem Programm verschwinden. Ende 2022 eingeführt, könnte seine Produktion auslaufen, bevor 2027 eine vollelektrische Version der E-Klasse erscheint. Ob der EQE durch das neue Modell ersetzt wird, ließ das Unternehmen offen. Ein Sprecher erklärte, es sei zu früh, um sich zur künftigen Modellpalette zu äußern. Die Verkaufszahlen der E-Klasse und des EQE in Europa zeigen deutliche Unterschiede. Während Mercedes-Benz 2024 rund 12.400 EQE-Modelle absetzen konnte, lag die Zahl bei der E-Klasse bei knapp 45.800 Einheiten. Das bedeutet einen Rückgang von 21 Prozent für den EQE, während die E-Klasse um 32 Prozent zulegte.
Bisher setzte Mercedes-Benz bei der E- und S-Klasse auf eigenständige EQ-Modelle. Kompakte und mittelgroße Elektroautos teilten sich hingegen oft die Karosserie mit bestehenden Modellen und erhielten lediglich das EQ-Präfix, wie beim EQB, der auf dem GLB basiert. Andere Hersteller verfolgen unterschiedliche Strategien. BMW kombiniert oft mehrere Antriebsarten innerhalb eines Modells, während die Ausnahme der iX ist, der als eigenständiges Elektro-SUV konzipiert wurde. Audi hatte zunächst separate Namen für seine Elektroautos eingeführt, entschied sich dann aber für ein Nummerierungssystem, das Stromer mit geraden und Verbrenner mit ungeraden Ziffern kennzeichnet.
36 neue Modelle bis 2027
Die Neuausrichtung bei Mercedes-Benz wurde im Rahmen der jüngsten Finanzkonferenz am 20. Februar vorgestellt. Källenius betonte, dass sich der Markt für Elektroautos langsamer entwickelt als erwartet. Vor allem in wichtigen Regionen wie der EU und den USA herrscht Unsicherheit über künftige Vorschriften. Das Unternehmen will daher in beide Antriebsformen investieren. Bis Ende 2027 sollen 36 neue Modelle auf den Markt kommen, darunter 19 mit Verbrennungsmotor und 17 mit Elektroantrieb. Auch AMG-Versionen und Modellpflegen sind Teil dieses Plans.
Mercedes-Benz geht davon aus, dass sowohl Elektro- als auch Verbrennermodelle noch weit in die 2030er-Jahre hinein verfügbar sein werden. Bereits 2023 hatte das Unternehmen sein Ziel, ab 2030 in Europa nur noch Elektroautos zu verkaufen, aufgeweicht. Die aktuelle Strategie soll mehr Flexibilität bieten, um auf Marktentwicklungen reagieren zu können.
Quelle: Automotive News Europe – Mercedes reverses course on separate EV lineup and ‘EQ’ designation
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