DHL will mit E-Lkw mit Range-Extender Emissionen senken
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DHL setzt bei seiner Logistik auf ein neues E-Fahrzeug, das elektrisch fährt, aber nicht auf Ladestationen allein angewiesen ist. Gemeinsam mit dem Hersteller Scania wurde ein Elektro-Lkw entwickelt, der mit einem Generator ausgestattet ist. Dieser erzeugt Strom, wenn die Batterie fast leer ist. Dadurch bleibt der E-Lkw einsatzbereit, auch wenn unterwegs keine funktionierende Ladesäule zur Verfügung steht. Sprich, wir sehen hier einen Elektro-Lkw mit Range-Extender.
Seit Februar ist dieses Konzept auf der Straße unterwegs. Der E-Lkw von Scania mit Rang-Extender fährt zwischen den Paketzentren in Ludwigsfelde bei Berlin und Hamburg. Die Strecke ist rund 250 Kilometer lang. In den ersten 100 Tagen legte das E-Fahrzeug etwa 22.000 Kilometer zurück. Dabei war es fast ausschließlich elektrisch unterwegs. Nur in 8,1 Prozent der gefahrenen Kilometer wurde der Generator benötigt. Meist lag das daran, dass Ladesäulen nicht verfügbar oder defekt waren, wie DHL berichtet.
In der Praxis bedeutet das: 91,9 Prozent der Zeit wurde die Energie direkt aus der Batterie gezogen. Das senkt die CO₂-Emissionen deutlich. Laut DHL konnte der Ausstoß im Vergleich zu einem herkömmlichen Diesel-Lkw um mehr als 90 Prozent verringert werden. Das entspricht rund 16 Tonnen eingespartem Treibhausgas. Es gilt zu beachten, der Generator ersetzt den Dieselantrieb nicht, sondern ergänzt den Elektroantrieb. Er treibt die Achse nicht direkt an, sondern versorgt nur die Batterie mit zusätzlicher Energie. Damit unterscheidet sich das Konzept von herkömmlichen Hybridlösungen.
Das Unternehmen offenbarte entsprechende Informationen zum E-Lkw mit Range-Extender. Er wird von einem Elektromotor mit 230 kW Dauerleistung und bis zu 295 kW Spitzenleistung angetrieben. Die Energie liefert eine Batterie mit einer Kapazität von 416 kWh. Der Generator leistet 120 kW und läuft mit Diesel. Eine neue Version soll eine größere Batterie mit 520 kWh erhalten. Die Höchstgeschwindigkeit ist auf 89 km/h begrenzt. Platz ist für etwa 1000 Pakete. Zusätzlich kann der E-Lkw einen Anhänger ziehen.
DHL sieht in dem Konzept eine echte Alternative für die kommenden Jahre. Trotz des Erfolgs im Alltag fehlen passende gesetzliche Rahmenbedingungen, wie das Unternehmen berichtet. Tobias Meyer, Vorstandsvorsitzender der DHL Group, fordert deshalb pragmatische Lösungen. Seiner Ansicht nach müssen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenarbeiten, um den Umstieg auf klimafreundliche Antriebe zu beschleunigen. Die CO₂-Reduktion durch E-Lkw mit Range-Extender sollte in der Straßenmaut und bei den EU-Flottengrenzwerten anerkannt werden.
Bisher ist das nicht der Fall. Derzeit zahlen alle Lkw mit Generator denselben Mautsatz wie herkömmliche Dieselmodelle – obwohl der CO₂-Ausstoß erheblich geringer ist. DHL schlägt deshalb vor, eine zusätzliche Emissionsklasse einzuführen. Diese könnte auf zertifizierten Daten basieren und so eine faire Bewertung ermöglichen. Nur so lasse sich ein Anreiz schaffen, solche Brückentechnologien verstärkt einzusetzen.
Auch beim Kraftstoff sieht DHL noch Verbesserungsmöglichkeiten. Der Generator läuft aktuell mit herkömmlichem Treibstoff. Künftig könnte er mit erneuerbarem Diesel betrieben werden. Das würde die Emissionen weiter senken. Die Technik erlaubt zudem, über Software festzulegen, wie oft und in welchem Umfang der Generator genutzt werden darf. So ließe sich die Klimawirkung noch gezielter steuern. Ob DHL weitere E-Lkw mit Range-Extender anschafft, hängt stark von der politischen Unterstützung ab.
Quelle: DHL – Pressemitteilung
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