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Deutschlandnetz an der Autobahn: „Es entstehen Ladeplätze zweiter Klasse“

Deutschlandnetz an der Autobahn: „Es entstehen Ladeplätze zweiter Klasse“

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Es regt sich harsche Kritik an den Ausschreibungsformalitäten zum „Deutschlandnetz“, konkret den Standorten entlang der Autobahnen und hier im speziellen den unbewirtschafteten Rastanlagen des Bundes, an denen – wenn überhaupt – meist nur ein Toilettenhaus und ansonsten keinerlei aufwertende Infrastruktur vorhanden ist.

Ladesäulenbetreiber, welche sich im Rahmen der Ausschreibung für einige dieser insgesamt gut 200 unbewirtschafteten Rastanlagen beworben haben, stehen nun vor einem Dilemma: Sie würden diese Standorte gerne aufwerten, mit Shops, Gastronomie und weiteren Annehmlichkeiten, damit sich E-Fahrer während des Ladevorgangs dort aufhalten und etwas zu sich nehmen können. Den Aufbau würden die Unternehmen auf eigene Kosten durchführen. Das Problem: Sie dürfen nicht.

Die Autobahn GmbH, die für den Bund die Ausschreibung durchführt, schließt eine Bewirtschaftung dieser Rastplätze explizit aus, wie das Handelsblatt berichtet. Das Skurrile daran: An den anderen Ladesäulen des Deutschlandnetzes abseits der Autobahnen gelten komplett gegensätzliche Bedingungen. Dort sei die Standortgestaltung ein Vergabevorteil und maßgebliches Auswahlkriterium: Unternehmen müssen für die ländlichen Standorte abseits der Fernstraßen sogar Konzepte entwerfen, wie sie auf eigene Kosten für Toiletten, Gastronomie oder Shops sorgen wollen.

„Hier wird eine Chance verpasst“

Ulf Schulte, der Deutschlandchef des Ladesäulenbetreibers Allego, sagt, dass so „Ladeplätze zweiter Klasse“ entstehen. „Hier wird die Chance verpasst, die Rastanlagen richtig aufzuwerten und Aufenthaltsqualität zu schaffen.“ Auch der ADAC sagt, dass die unbewirtschafteten Rastanlagen attraktiver werden müssen. Der Automobilclub stuft nach Tests der vergangenen Jahre mehr als jede fünfte derartige Anlage als „mangelhaft“ oder sogar „sehr mangelhaft“ ein.

Ganz anders sieht es bei den bundesweit etwa 400 bewirtschafteten Rastanlagen aus, bei denen das Unternehmen Tank & Rast gut 90 Prozent aller Konzessionen hält. Größtenteils ist an diesen Standorten Ladeinfrastruktur für Elektroautos sogar bereits aufgebaut und in Betrieb, es gibt Toiletten, Shops und meist auch Restaurants bzw. Cafés. Tank & Rast betont auf Anfrage des Handelsblatts, dass es „seitens des Gesetzgebers aus gutem Grund eine grundsätzliche systematische Unterscheidung zwischen bewirtschafteten und unbewirtschafteten Rastanlagen“ gebe, welche angemessen zu gewichten sei.

Und die Autobahn GmbH lässt wissen, dass die Attraktivität des Standorts „nicht allein der ausschlaggebende Punkt“ sei. Wichtiger seien eine „steigende Verkehrssicherheit, eine schnelle Bedarfserfüllung des ‚Masterplans Ladeinfrastruktur‘ sowie das wachsende Angebot an E-Mobilität.“

„Zwischen bewirtschafteten Autobahnrastplätzen gibt es in Deutschland bisher wenig Wettbewerb“

Somit schauen zwei Gruppen in die Röhre: Unternehmen, die sich für die unbewirtschafteten Rastplätze beworben haben, bekommen vergleichsweise unattraktive Standorte mit wenig Aufenthaltsqualität und werden zudem um zusätzliche mögliche Einnahmequellen gebracht. Und E-Fahrer dürften diese Standorte in Zukunft nur widerwillig anfahren. Selbst an Schnellladesäulen hält man sich bis zu 40 Minuten lang auf. Wie schön es wäre, in der direkten Umgebung etwas zu Essen oder Trinken zu bekommen. In diesem Fall aber: Leider nicht.

Ein Missstand, den auch der Regierungsberater der Monopolkommission erkannt hat und bemängelt. Der Vorsitzende Jürgen Kühling empfiehlt dem Bund, die Vergabe weiterer Bewirtschaftungskonzessionen an neue Betreiber zu überdenken. „Zwischen bewirtschafteten Autobahnrastplätzen gibt es in Deutschland bisher wenig Wettbewerb“, sagt er.

In der am 20. Dezember gestarteten Ausschreibung wird die Errichtung und der Betrieb der insgesamt 200 neuen Schnellladestandorte in sechs bundesweiten Losen mit jeweils 32 bis 34 Standorten vergeben. Im Rahmen der sechs Lose entstehen jeweils 140 bis 166 neue hochleistungsfähige Schnellladepunkte an unbewirtschafteten Rastanlagen entlang der Bundesautobahnen. Interessierte Unternehmen können bis zum 25.01.2022 Teilnahmeanträge einreichen.

Quelle: Handelsblatt – „Es entstehen Ladeplätze zweiter Klasse“ – So trist plant der Bund die Ladesäulen an der Autobahn

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