Hyundai will E-Auto-Absatz bis 2030 auf fast zwei Millionen pro Jahr steigern
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Der Autokonzern Hyundai hat einen neuen strategischen Fahrplan zur Beschleunigung seiner Elektrifizierungs- und Nachhaltigkeitsambitionen vorgestellt. Präsident und CEO Jaehoon Chang und andere Führungskräfte präsentierten die Pläne den Aktionären und Investoren sowie anderen verschiedenen Interessengruppen auf dem virtuellen Forum „2022 CEO Investor Day“. Das Unternehmen gab auch Ziele für die Umsatz- und Finanzleistung bekannt, die bis 2030 erreicht werden sollen.
Die Roadmap für batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) von Hyundai soll beschleunigt werden durch eine Stärkung der BEV-Produktpalette, eine Optimierung der Fertigungskapazität sowie eine Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Hardware und Software. Im Rahmen des Plans strebt das Unternehmen an, den jährlichen weltweiten Absatz von reinen Elektroautos auf 1,87 Millionen Einheiten zu steigern und bis 2030 einen globalen Marktanteil von 7 Prozent zu sichern.
Bis 2030 strebt Hyundai außerdem an, im Geschäft mit Elektroautos eine Betriebsgewinnmarge von 10 Prozent oder mehr zu erreichen, indem die Wettbewerbsfähigkeit bei Hardware- und Softwarefähigkeiten mit einem erweiterten Angebot verbessert wird. „Hyundai beschleunigt erfolgreich seinen Übergang zur Elektrifizierung und wird trotz eines herausfordernden Geschäftsumfelds, das durch die weltweite Chipknappheit und die anhaltende Pandemie verursacht wird, zu einem weltweit führenden Anbieter von Elektroautos“, sagte Präsident Chang bei dem Event.
Hyundai hat sein jährliches Absatzziel für BEV von zuvor angekündigten 560.000 Einheiten bis 2025 auf 1,87 Millionen Einheiten bis 2030 angehoben. Das Unternehmen strebt einen Marktanteil von 7 Prozent am globalen BEV-Gesamtmarkt an. Der Konzern plant bis 2030 die Einführung von 17 reinen E-Modellen: elf Modelle der Marke Hyundai und sechs Modelle der Luxusmarke Genesis. Die neuen BEV-Modelle von Hyundai umfassen drei Limousinen, sechs SUVs, ein leichtes Nutzfahrzeug sowie ein neues Typenmodell. In diesem Jahr beginnt Hyundai mit dem Verkauf des Ioniq 6, gefolgt von Ioniq 7 im Jahr 2024. Die BEV-Reihe der Luxusmarke Genesis besteht aus zwei Limousinen und vier SUVs, darunter der Electrified GV70, der dieses Jahr auf den Markt kommt. Ab 2025 werden alle neu eingeführten Modelle von Genesis elektrifiziert.
Optimierung der E-Auto-Fertigungskapazität
Hyundai Motor zielt darauf ab, einen hocheffizienten Herstellungsprozess für die BEV-Produktion zu etablieren, um den Übergang zur Elektrifizierung zu beschleunigen. Das Hyundai Motor Global Innovation Centre in Singapur (HMGICS), der Eckpfeiler für Innovationen in der Mobilitäts-Wertschöpfungskette des Unternehmens, will dafür eine menschenzentrierte Fertigungsinnovationsplattform aufbauen. Hyundai erwartet, dass die Plattform durch ein flexibles Produktionssystem, fortschrittliche Automatisierung und digitale Zwillingstechnologie erhebliche Innovationen in der Produktionseffizienz bringt. Die Innovation soll in Zukunft auf alle Werke weltweit ausgeweitet werden.
Über die bestehenden E-Auto-Produktionsstätten in Südkorea und der Tschechischen Republik hinaus plant Hyundai, seine BEV-Produktionsstätten schrittweise zu erweitern, beginnend mit einem Werk in Indonesien, das kürzlich den Betrieb aufgenommen hat. Das indonesische Werk wird in diesem Jahr mit der Produktion von Elektroautos beginnen. Gleichzeitig versucht das Unternehmen, die lokale Beschaffungsrate von Batterien durch strategische Allianzen mit Batterieunternehmen in wichtigen Regionen, einschließlich den USA, zu erhöhen, um eine ausreichende Batterieversorgung sicherzustellen. Durch diese Allianzen erwartet das Unternehmen, ab 2025 mehr als 50 Prozent seiner Lithiumbatterien der nächsten Generation für Elektroautos zu beziehen.
Darüber hinaus will Hyundai auch die Batteriebeschaffung diversifizieren, um die Wettbewerbsfähigkeit zukünftiger E-Autos zu festigen. Das Unternehmen habe eine ausreichende Batterieversorgung sichergestellt, um seine Verkaufsziele bis 2023 zu erreichen. Hyundai plant, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Batterieunternehmen fortzusetzen, mit dem Ziel, bis 2030 mindestens 170 GWh an Batterien für seine Modelle zu sichern.
Bei Batterien der nächsten Generation, wie etwa Festkörperbatterien, arbeitet Hyundai mit verschiedenen globalen Partnern zusammen, um die Energiedichte und Kosteneffizienz zu verbessern.
Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit von Hardware und Software
Hyundai Motor plant die Einführung einer Integrated Modular Architecture (IMA), die sich aus der elektrischen globalen modularen Plattform (E-GMP) entwickelt, welche die Grundlage von E-Autos wie dem Ioniq 5 und dem GV60 bildet und 2021 erfolgreich eingeführt wurde. Die IMA soll nicht nur als Pkw-Plattform dienen, sondern auch als Plattform für speziell gebaute Multi-Purpose Fahrzeuge (PBV), was dazu beitrage, Produktionsprozesse zu rationalisieren und Kosten zu senken. Die IMA-Plattform werde entwickelt, um nicht nur ein Chassis, sondern auch ein Batteriesystem und einen Motor zu standardisieren. Die innovative Architektur könne für E-Auto-Modelle in allen Segmenten genutzt werden.
Im Gegensatz zum bestehenden E-Auto-Entwicklungssystem, das für jedes Modell unterschiedliche Arten von Batteriepaketen vorsieht, könne die IMA-Plattform mit standardisierten Batteriepaketen ausgestattet werden, die unabhängig vom Modell flexibel verbaut werden können, um die Kosteneffizienz zu verbessern. Durch das Cell-to-Pack-System könne die neue Architektur eine ausreichende Energiedichte sicherstellen und die Ladezeiten verkürzen.
Fünf standardisierte Motortypen sollen je nach dem Modellbedarf auf IMA installiert werden können. Dieses modulare Motorsystem soll die Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Kosten und Gewicht sowie die Motoreffizienz sicherstellen.
Hyundai Motor werde sich auch bemühen, Softwarearchitekturen zu entwickeln, um den Kunden ein zufriedenstellendes Fahrzeugerlebnis zu bieten. Das Unternehmen plant, Over-the-Air (OTA)-Updates auf alle neuen Modelle anzuwenden, die ab Ende 2022 auf den Markt kommen, und dies bis 2025 auf alle Hyundai-Modelle auszudehnen.
In Bezug auf die autonome Fahrtechnologie werde der Highway Driving Pilot (HDP), eine autonome Fahrfunktion der Stufe 3, ab der zweiten Hälfte dieses Jahres zunächst im Genesis G90 angewendet. The Motional, das Joint Venture für autonomes Fahren zwischen der Hyundai Motor Group und Aptiv, plant, den Servicebereich eines auf dem Ioniq 5 basierenden Robotaxis nach seinem kommerziellen Dienstbeginn im Jahr 2023 zu erweitern und noch in diesem Jahr durch Partnerschaften etwa mit Uber selbstfahrende Lieferdienste zu starten.
14,5 Milliarden Euro für die Elektromobilität
Hyundai gab auch mittel- bis langfristige Finanzziele bis 2030 bekannt, darunter Investitionen in Höhe von umgerechnet insgesamt gut 71 Milliarden Euro. Davon sollen gut 29 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung gehen. Für den Bereich der Elektromobilität ist hiervon gut die Hälfte eingeplant: 14,5 Milliarden Euro.
Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 02.03.2022
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