Geely-Tochter Zeekr auf Teslas Spuren?
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Der chinesische Großkonzern Geely will mit seiner breiten Mobilitätsstrategie insbesondere auf Premiummarken setzen. Dabei soll es mit Volvo, Polestar und Lotus längst nicht getan sein. Gerade Zeekr soll zum chinesischen Tesla-Zwilling werden.
Seinen ersten großen Auftritt hatte der Zeekr 001 auf der Shanghai Autoshow im April 2021, die aufgrund der Pandemie zur chinesischen Lokalmesse wurde. Wie mittlerweile viele Fahrzeuge ist der elegant-sportliche Zeekr 001 als 4,97 Meter langer Shooting Brake auf der höchst variablen Sustainable Electric Architecture (SEA) der Geely Holding Group unterwegs. Die Leistungsdaten sind dabei ebenso beeindruckend wie das Styling: 400 kW / 544 PS, 768 Nm Drehmoment, Allradantrieb und 0 auf Tempo 100 in 3,8 Sekunden.
Die beiden Batterien mit Größen von 86 und 100 kWh im Unterboden kann innerhalb von 30 Minuten auf bis zu 80 Prozent erstarken und wer die Rückbank des Elektromodells umklappt, kann mehr als 2.100 Liter Stauraum nutzen. Wer den Zeekr-eigenen-360-kW-Lader nutzt, pumpt in fünf Minuten 120 frische Kilometer Reichweite in den Chinesen.
„Die Marke Zeekr ist am Start, um im Premium-EV-Segment erfolgreich zu sein. Wir haben die besten Ressourcen eines Automobilunternehmens hinter uns, darunter eine etablierte Lieferkette und eine breite industrielle Präsenz, die bereit ist, mit der Produktion von Fahrzeugen zu beginnen“, sagt Andy An Conghui, CEO von Zeekr Technology, „außerdem profitieren wir von einer technologieorientierten Denkweise, die uns vorantreibt, um den Verbrauchern ein besseres Elektrofahrzeug-Erlebnis zu bieten.“ Produziert wird Tesla-Model-S-Konkurrent in der Fabrik im chinesischen Ningbo, die mit ihrer 5G-Technik als eine der modernsten Produktionsanlagen im Automobilbereich gilt.
Der 5G-Datenturbo ermöglicht bei der Fertigung des Elektromodells den weitgehenden Verzicht auf Menschen in Bereichen wie in der Lackierung oder auf der Schweißlinie, die mit über 300 Robotern vollständig automatisiert ist. Von überall auf der Welt kann die Fertigung in Echtzeit geplant, verfolgt und kontrolliert werden. Zukunftsweisend soll dabei der Produktionsprozess sein, der über eine kontinuierliche Selbstoptimierung verfügt und die Qualität der Zeekr-Produkte teilautomatisch verbessert. So setzt die Schweißlinie beispielsweise Überwachungssysteme wie visuelle Kleberauftragsführung, Online-Messung und Ultraschall-Selbstinspektion ein und nutzt intelligente Selbstanpassung zur Schweißsteuerung, um den Schweißprozess kontinuierlich zu verbessern.
Seit knapp einem Jahr sind Fahrzeuge des Zeekr 001 auf chinesischen Straßen unterwegs. Die Kunden tauchen in die neue Marke in der immer größer werdenden Zahl von Markenshops – den Zeekr Spaces – ein, die in Städten wie Hangzhou, Shanghai oder Tianjin eröffnet wurden. Landesweit entstehen an den Hauptachsen parallel markeneigene 360-Kilowatt-Ladestationen, die das generelle Schnellladenetz ergänzen. 2023 oder 2024 könnte Zeekr mit seinem Erstlingswerk 001 auch nach Europa kommen.
Zunehmend will sich der Geely-Ableger jedoch insbesondere in den USA einen Namen machen. So arbeitet Zeekr seit kurzem mit Fahrdienstbetreiber Waymo bei der Entwicklung eines reinen Elektrofahrzeugs für den Einsatz in der autonomen Ride-Hailing-Flotte zusammen, die in den USA unterwegs sein soll. Das Elektrofahrzeug wird in der Forschungs- und Entwicklungseinrichtung von Zeekr, dem sogenannten CEVT (China Europe Vehicle Technology Centre) in Göteborg / Schweden, entworfen und entwickelt.
Waymo wird die Fahrzeuge ohne Führerstand oder Fahrerkabine in seinen autonomen Ride-Hailing-Fahrdienst integrieren. „Indem wir ein strategischer Partner und Fahrzeuglieferant für die Waymo One-Flotte werden, können wir unsere Erfahrungen und Ideale teilen und unser Fachwissen bei der Zusammenarbeit an einem vollelektrischen Fahrzeug zur Verfügung stellen, das den Anforderungen von Waymo in diesem schnell wachsenden Segment des globalen Marktes für nachhaltiges Reisen entspricht“, so Andy An Conghui.
Doch Waymo ist nicht der einzige internationale Konzern, mit dem die Geely-Tochter kooperiert. Zusammen mit Mobileye arbeiten die Chinesen an dem automatisierten Weg in eine unfallfreie Zukunft. Zukünftige Fahrzeuge auf der SEA-Architektur von Geely nutzen für das führerlose Fahren eine Redundanz von Bremsen, Lenkung und Antrieb. Im Rahmen des Open EyeQ-Konzepts werden 6xEyeQ5 System-on-Chips eine Integration von Zeekr-eigenen Software-Technologien mit Mobileye True Redundancy-Sensorik ermöglichen.
Prof. Ammon Shashua, Präsident und CEO Mobileye: „Die Ausweitung unserer Partnerschaft zeigt, wie eng Mobileye und Zeekr bei der Vision der zukünftigen Mobilität zusammenarbeiten. Das Vertrauen von Zeekr in Mobileye als Technologiepartner zeigt, dass wir in der Lage sind, unsere gemeinsamen Ziele zu erreichen und unsere Branchenführerschaft weiter zu festigen.“
Über den Autor: Patrick Solberg; press-inform
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