E-Nutzfahrzeug-Hersteller Arrival und Kensington fusionieren
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Der im Nasdaq notierte britische Elektro-Nutzfahrzeug-Hersteller Arrival und Kensington Capital Acquisition haben den Abschluss einer endgültigen Vereinbarung über einen Unternehmenszusammenschluss bekanntgegeben, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Nach Abschluss der Transaktion werde das kombinierte Unternehmen weiterhin den Namen „Arrival“ tragen, und seine Stammaktien würden voraussichtlich weiterhin an der Nasdaq unter dem Tickersymbol „ARVL“ notiert. Im März war bekanntgeworden, dass Arrival finanzielle Schwierigkeiten hat.
Das 2015 gegründete Unternehmen Arrival habe sich zum Ziel gesetzt, das Klasse-4-EV-Segment zu revolutionieren. Sein XL-Van sei speziell für den margenstarken Last-Mile-Liefermarkt entwickelt worden, der nach Ansicht von Arrival derzeit von großen OEMs unterversorgt sei. Die Lieferwagen von Arrival würden nach einem flexiblen internen Verfahren entwickelt und hergestellt, von dem sich das Unternehmen eine rationelle Integration, eine erheblich verkürzte Zeitspanne von der Konzeption bis zur Markteinführung, geringere Investitionskosten und ein besseres Nutzererlebnis verspreche.
Van-Bau erfolgt in Bicester
Arrival führe Design und Fertigung im eigenen Haus durch und beseitige damit die Beschränkungen, die sich aus der traditionellen Verwendung von standardisierten Lkw-Fahrgestellen und Herstellern der zweiten Stufe ergeben. Das Unternehmen setze eigene Hardwarekomponenten, Robotertechnologien und nachhaltige Verbundwerkstoffe ein, um effizient Fahrzeuge zu produzieren, die für die Städte und Regionen, die sie bedienen, maßgeschneidert seien.
In der ersten Hälfte des laufenden Jahres setzte Arrival laut Mitteilung den Bau von zertifizierten („L“) Vans in seinem Werk in Bicester, Großbritannien, fort, was es dem Unternehmen ermögliche, seine automatisierten Fabrikprozesse weiterzuentwickeln und seine autonomen mobilen Roboter zu integrieren. Es werde erwartet, dass die L-Transporter bis Ende dieses Jahres 250.000 Kilometer auf öffentlichen Straßen zurücklegen werden, da sie zur Validierung der technischen Designs und Komponenten von Arrival eingesetzt würden.
Ab 2024 Produktion in North Carolina
In den vergangenen Monaten habe sich das Unternehmen verstärkt auf seine Produktstrategie in den USA konzentriert und plane, den erwarteten Erlös aus der Transaktion in die Produktion des XL Vans in seinem Werk in Charlotte, North Carolina, zu investieren. Der Start der Produktion in Charlotte sei für Ende 2024 geplant. Igor Torgov, Geschäftsführer von Arrival, kommentierte: „Diese Transaktion bietet eine potenziell bedeutende Kapitalinfusion und zusätzliche Unterstützung bei der Markteinführung unseres XL Van. Justin und das Team von Kensington verfügen über jahrzehntelange Erfahrung in der Automobilbranche und der Industrie sowie über Zugang zu wertvollen Kunden und Lieferanten, über Fachwissen beim Bau und Betrieb von Fahrzeugproduktionsanlagen und über die Führungsrolle eines öffentlichen Unternehmens bei der Verwaltung und dem Einsatz von Kapital. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Kensington, um unsere Produktionsziele zu erreichen, denn wir wollen unseren XL Van bis Ende 2024 auf den Markt bringen.“
Justin Mirro, Chairman und Geschäftsführer von Kensington, fügte hinzu: „Wir glauben, dass Arrival an der Spitze des größten Megatrends im Transportwesen steht: Elektromobilität. Während es viele Unternehmen gibt, die heute Elektrofahrzeuge herstellen, hat Arrival einen Transporter der nächsten Generation der Klasse 4 entwickelt, der 200 Patente und mehr als 1 Milliarde Dollar an investiertem Kapital nutzt und die Bedürfnisse der heutigen Fahrer, Flottenbetreiber und Lieferkunden erfüllt. Durch unseren Erfolg mit führenden EV-Anbietern sind wir zuversichtlich, dass die Zukunft sauberer zu machen auch ein gutes Geschäft ist. Durch die Kombination der Fahrzeug- und Fertigungstechnologien von Arrival mit unserer Erfahrung in der Vermarktung und dem öffentlichen Markt können wir ihnen helfen, den XL Van auf den US-Markt zu bringen.“
Aktien werden zusammengeführt
Auf der Grundlage von Finanzdaten aus dem Jahr 2022 und einem angenommenen Aktienkurs von 0,13 US-Dollar pro Stammaktie nach der Transaktion werde das kombinierte Unternehmen mit einem impliziten Pro-forma-Unternehmenswert von 524 Millionen US-Dollar bewertet. Dabei werde davon ausgegangen, dass die Kensington-Aktionäre im Zusammenhang mit dem Abschluss keine Rücknahmen vornehmen und dass die geschätzten Transaktionskosten gezahlt werden. Er schließe auch Optionsscheine, Stammaktien, die Aktienprämien und Optionen unterliegen, sowie die laufenden Finanzierungsaktivitäten von Arrival seit dem 31. Dezember 2022 aus.
Die Vorstände von Kensington und Arrival hätten der vorgeschlagenen Transaktion zugestimmt, die voraussichtlich in der zweiten Hälfte des Jahres 2023 abgeschlossen werde, vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre von Kensington und Arrival und der Erfüllung oder des Verzichts auf andere in der endgültigen Dokumentation genannte Bedingungen. Kensington verfüge über ein Treuhandvermögen in Höhe von 283 Mio. USD, vor Rücknahmen. Zusammen mit den Barmitteln von Arrival in der Bilanz zum 31. Dezember 2022 würde das Unternehmen über etwa 468 Millionen Dollar an Pro-forma-Barmitteln verfügen, um seine Kommerzialisierungspläne zu finanzieren, einschließlich des Ausbaus seiner Produktionsanlage in Charlotte, North Carolina.
Mission: Nur emissionsfreie Fahrzeuge in Städten
Die Kensington-Aktionäre erhielten für jede Kensington-Stammaktie eine Anzahl neu ausgegebener Aktien in Höhe von 17 Dollar, geteilt durch den volumengewichteten 10-Tage-Durchschnittskurs („VWAP“) der Arrival-Aktien für die zehn Tage vor dem vierten Tag vor der Aktionärsversammlung von Kensington. Weitere Informationen über die geplante Transaktion, einschließlich einer Kopie der Vereinbarung über den Unternehmenszusammenschluss und der Investorenpräsentation, würden in einem aktuellen Bericht auf Formular 8-K, der von Kensington eingereicht werde, und einem Bericht auf Formular 6-K, der von Arrival bei der Securities and Exchange Commission eingereicht werde, zur Verfügung gestellt und könnten unter www.sec.gov abgerufen werden.
Arrival habe es sich zur Aufgabe gemacht, eine radikal effizientere neue Methode zu entwickeln, zu produzieren, zu verkaufen und zu warten, „um eine Welt zu unterstützen, in der die Städte frei von Fahrzeugen mit fossilen Brennstoffen sind„. Die firmeneigenen Technologien von Arrival ermöglichten einen „einzigartigen Ansatz für die Produktion von Fahrzeugen in schnell skalierbaren, lokalen Mikrofabriken“. Mit dem neuen Zusammenschluss soll diese Mission nun schneller vorangetrieben werden.
Quelle: Arrival – Pressemitteilung vom 06.04.2023
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