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E-Fuels: Teure Chance für Verbrennungsmotoren?

E-Fuels: Teure Chance für Verbrennungsmotoren?

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Synthetische Kraftstoffe, sogenannte E-Fuels, scheinen dem Verbrennungsmotoren ein verlängertes Leben zu versprechen. Ein Beschluss der Europäischen Kommission von Ende März gibt Fahrzeugen, die mit E-Kraftstoffen angetrieben werden, eine Ausnahmegenehmigung für den Verkauf nach 2035. Ist dies das erhoffte Comeback für den Verbrennungsmotor? Doch weiterhin ist die Kritik an aufwändiger Herstellung und hohen Kosten laut.

E-Fuels: Ein zweischneidiges Schwert

Die Befürworter von synthetischen Kraftstoffen führen an, dass sie die Dekarbonisierung von Verbrennungsmotoren ermöglichen könnten. Ihre Gegner hingegen betrachten sie als kostspielige Umleitung auf dem Weg zur Elektrifizierung, die eine deutlich besseren Weg für die Reduzierung von Treibhausgasen verspricht. E-Fuel-Kritiker argumentieren, dass die Produktion von E-Kraftstoffen nachhaltige Wind- und Solarenergie von dringenderen Verwendungszwecken abzweigen würde.

Prominente Unterstützer in der Automobilindustrie sind unter anderem Sportwagenhersteller wie Porsche und Ferrari. Sie sehen E-Kraftstoffe als Möglichkeit, ihre ikonischen Verbrennungsmotoren, wie den Sechszylinder des Porsche 911 und den V-12 von Ferrari, weiterhin zu verkaufen. Andere Autohersteller, wie Stellantis und Renault, sehen in E-Kraftstoffen eine praktikable Lösung zur Dekarbonisierung bestehender Verbrennungsmotoren.

Die E-Fuel-Allianz, eine Lobbygruppe mit über 180 Mitgliedern, betont, dass sie nicht gegen die Elektrifizierung ist; sondern glaubt, dass E-Kraftstoffe auf nachhaltige Weise produziert werden können. Ralf Diemer, der Geschäftsführer, betont, dass E-Fuels Sinn ergeben, wenn eine ganzheitlichere Bewertung des CO2-Fußabdrucks eines Autos angewendet wird.

Kosten und Effizienz

Die Produktion von E-Fuels ist ein aufwändiger, mehrstufiger Prozess, der viel Energie erfordert, und Verbrennungsmotoren sind bei der Umwandlung von Energie in Vorwärtsbewegung weit weniger effizient als Elektromotoren. Selbst Befürworter müssen zugeben, dass die aktuellen Kosten für E-Kraftstoffe für die meisten potenziellen Nutzer unerschwinglich sind. Sie sind jedoch zuversichtlich, dass sich dies mit steigender Skalierung und potenziell niedrigeren Steuern ändern wird.

Die nächste Entscheidung über E-Kraftstoffe liegt bei der Europäischen Kommission, die versprochen hat, eine Ausnahmeregelung für ihren Gebrauch in ihren Vorschriften für 2035 zu schaffen. Dennoch ist es unwahrscheinlich, dass E-Fuels nach 2035 einen bedeutenden Teil des europäischen Marktes ausmachen werden.

Die wahrscheinlichste Anwendung von E-Kraftstoffen dürfte im Luftverkehr liegen, für den die Elektrifizierung generell nicht praktikabel ist. Es ist zu erwarten, dass der größte Teil der E-Kraftstoffe für diesen Bereich bestimmt sein wird. Aber auch hier spielt die Kostenfrage eine entscheidende Rolle, da die Herstellung von E-Fuels momentan noch kostenintensiv ist.

Trotz aller Kritik und Skepsis könnten E-Kraftstoffe, wenn die Bedingungen stimmen, eine kleine, aber wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Verbrennungsmotors spielen, mehr als 150 Jahre nach dessen Erfindung. Ihre Unterstützer argumentieren, dass Autos, die mit E-Kraftstoffen betrieben werden, einen ähnlichen CO2-Fußabdruck haben könnten wie Elektrofahrzeuge, wenn man eine ganzheitliche Lebenszyklusbewertung verwendet.

Die Zukunft von E-Fuels

Auch Hersteller Stellantis führt ausgiebige Tests von E-Fuels an einer Reihe von Motorenfamilien durch. Man betonte jedoch, dass man sich verpflichtet hat, bis 2030 in Europa nur noch batteriebetriebene Fahrzeuge zu verkaufen. Gilles Le Borgne, Technologiechef der Renault-Gruppe, betonte, dass E-Fuels sinnvoll wären, wenn die EU einen ganzheitlichen Ansatz zur Bewertung des CO2-Fußabdrucks eines Autos verfolgt: „Wenn Sie eine 150-Kilowattstunden-Batterie [in einem E-Auto] haben, haben Sie von Anfang an eine große Menge CO2 auszugleichen“, sagte er. „Wenn man den ganzheitlichen Ansatz für E-Kraftstoffe anerkennt, könnte man voraus sein; wenn nicht, dann ergibt es keinen Sinn als Lösung.“

Die intensive Diskussion um E-Fuels unterstreicht nicht nur den allgegenwärtigen Druck zur Dekarbonisierung und die Schwierigkeiten bei der Suche nach einer nachhaltigen Lösung. Trotz ihrer derzeitigen Mängel und Herausforderungen könnten E-Fuels, dank der intensiven Forschung, noch ein Faktor für die Mobilität der Zukunft werden. Ob sie die erwartete Rettung für Verbrennungsmotoren sind, bleibt abzuwarten. Wenn aber Oldtimer Liebhaber ihre Schätze mit E-Fuels weiterbetreiben werden können, dann wird den Haltern wohl auch ein höherer Preis pro Liter erstmal zweitrangig sein.

Quelle: Automotive News Europe – E-fuels offer new life for combustion engines, but at what cost?

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