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Notwendigkeit zu Innovation: SAPs Lösung für E-Dienstwagenflotte

Notwendigkeit zu Innovation: SAPs Lösung für E-Dienstwagenflotte

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In der aktuellen Folge unseres Podcasts habe ich Sebastian Wagner zu Gast, Senior Product Specialist bei SAP, im Umfeld Ladeinfrastruktur und dazugehöriger Managementsysteme. Mit ihm habe ich mich gemeinsam über die Elektrifizierung der Dienstwagenflotte bei SAP unterhalten, mit Schwerpunkt auf Ladeinfrastruktur-Managementsysteme, die man im eigenen Haus, aus der Not heraus. Denn es wurde eine Lösung für die eigene Flotte gesucht, die immerhin 25.000 bis 27.000 Fahrzeuge umfasst, dementsprechend auch eine gewisse Größe mit sich bringt bei einer konsequenten Umstellung auf reine E-Mobilität.

Diese Ladeinfrastruktur-Managementsysteme, die man geschaffen hat, wurden jetzt in die SAP-Cloud eingebettet und stehen somit den eigenen Kund:innen zur Verfügung.Genau darüber habe ich mich mit ihm unterhalten, wo diese Software zum Einsatz kommen kann, wer sie nutzt und wo Schwerpunkte für die Zukunft gesetzt werden. Die Podcast-Folge war ein erster Aufschlag mit SAP. Wir werden auch in fortführenden Teilen tiefer in das Unternehmen eintauchen. Dir vorab schon einmal vielen Dank fürs Zuhören. Und jetzt geht’s direkt rein in das Gespräch mit Sebastian. Viel Freude damit.

Gerne kannst du mir auch Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, welche dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung, beim Podcast-Anbieter deiner Wahl, freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

Transkript zu: Von der Notwendigkeit zur Innovation: SAP’s eigene Lösung für eine elektrische Dienstwagenflotte

Sebastian

Hi Sebastian. Vielen Dank, dass du dir heute Zeit nimmst, dass wir uns ein wenig über E-Mobilität und Ladeinfrastruktur bei SAP unterhalten. Wir wollten den Einstieg über die Dienstwagenflotte gehen, die euch ja auch dazu bewogen hat, weil es eben ein ganz großer Hebel ist für die CO₂-Reduktion, sich mehr mit der E-Mobilität zu beschäftigen. Bevor wir da allerdings einsteigen, weil du da auch schon deine Erfahrungen in dem Umfeld gesammelt hast, stell dich doch unseren Hörer:innen gerne selbst vor.

Sebastian Wagner

Hi Sebastian, vielen Dank für die Einladung und sehr gern auch ein kurzes Intro zu mir: Ich bin jetzt seit meinem Berufseinstieg die letzten zehn Jahre in dem Bereich erneuerbare Energien und vor allem schwerpunktmäßig dezentrale Energiemanagementsysteme unterwegs und bin dadurch jetzt auch die letzten vier Jahre vermehrt mit dem Thema Elektromobilität in Berührung gekommen, weil, wie du ja selber weißt, vor allem im Heimbereich, aber natürlich auch, sage ich jetzt mal, im gewerblichen Kontext spielt natürlich auch immer das Thema Einbettung in lokale Energiesysteme der Ladeinfrastruktur eine wichtige Rolle, vor allem bei der CO₂-Reduzierung. Werden wir heute auch noch darüber reden: Wie lade ich das Auto?

Neue Schlagworte kommen rein, Photovoltaik in Verknüpfung mit Elektromobilität. Habe da meinen Schwerpunkt gefunden, war für mehrere Start-ups tätig im Münchner und Berliner Raum und jetzt seit drei Jahren glücklich bei der SAP im Cloud-Bereich tätig und freue mich auf das Gespräch.

Sebastian

Ich mich auch. Im Vorgespräch kam eben die Rede darauf, dass SAP so ungefähr um die 25.000 bis 27.000 Autos in der Flotte hat. Ist schon eine Ansage, muss man ganz klar sagen, und damit aber auch ein großer Hebel, um CO₂ zu reduzieren. Das habt ihr meines Wissens nach auch relativ früh erkannt und habt daraus eure Rückschlüsse auch gezogen. Ich sage jetzt mal, Stichwort SAP Lab in France.

Sebastian Wagner

Genau. Wir hatten so circa – nagel mich nicht fest –, müssten jetzt zehn Jahre sein, in Frankreich in der Umgebung der SAP Labs, wie sich das generell bei uns nennt, damit angefangen: Wie kann ich eine Dienstwagenflotte vollelektrisch betreiben? Auch mit den Sachen, die du natürlich erwähnt hast, was damit einhergeht, dann auch im Reporting CO₂-Reduzierung feststellen. Also wirklich Tracking und Analytics in dieser Richtung.

Aber natürlich haben wir uns zwangsläufig dann auch mit dem Thema Ladeinfrastruktur auseinandergesetzt. Wie du weißt: Mit dem Elektroauto ändert sich ja auch ein wenig so diese Sichtweise auf das Tanken, sage ich immer, mit dem Laden am Arbeitsplatz, Laden zu Hause oder das Laden unterwegs. Und haben dann, wie du es ja erwähnt hast, auch in Frankreich damit angefangen, Prototypen im Bereich Ladestations-Managementsystem zu bauen.

Haben dann die Ladepunkte am Arbeitsplatz und auch teilweise zu Hause bei den Mitarbeitern mit unserer Software betrieben. Natürlich auch mit dem ganzen Thema, was damit einhergeht: Erstattung von Tankkosten, Ladekosten und – vielleicht letzter Satz noch dazu, bevor wir darüber hineingehen – auch immer schon die Verknüpfung zu den Erneuerbaren gesucht.

Wer mal in Frankreich gerne in Sophia Antipolis oder auch in den anderen Standorten vorbeifährt, der wird sehen: Wir haben dort natürlich auch überall Photovoltaik auf den Dächern und versuchen dann natürlich auch, mit der Arbeitskurve die Sonnenkurve zu verknüpfen. Spannendes Feld und mit dem Prototyp sind wir jetzt natürlich auch in die Standardentwicklung hineingegangen, wo wir heute wahrscheinlich noch auch darüber reden würden.

Sebastian

Genau. Man kann schon sagen: Ihr habt begonnen mit dieser Entwicklung, dieses Ladestation-Managementsystems, sozusagen aus eigenem Antrieb heraus, weil ihr gesehen habt: Ihr stellt auf E-Autos um, das auch konsequent, und müsst natürlich das Ganze auch ein Stück weit händeln. Gutes Stichwort war ja deinerseits alleine schon: Erstattung Ladekostenabrechnung im Personalwesen.

Sebastian Wagner

Genau. Und wir hatten natürlich auch unmittelbar den Bedarf gesehen. Du weißt es, mit Software, die sich verknüpft zu Ladestationen, ist es auch immer gut getan, wenn man dann vor Ort wie in den Labs – Labor, sagt ja schon der Name – auch die Hardware physisch testen kann und natürlich auch ein Auto sozusagen, das dahinter hängt, um dann wirklich auch die Durchgängigkeit der Daten sozusagen sicherzustellen.

Das heißt, wir haben auch, würde ich sagen, zumindest alle gängigen Hersteller von Wallboxen schon mal am Stecker gehabt, sage ich immer. Und natürlich auch Stichwort Open Charge Point Protocol, dann auch das Protokoll hinter dem Laden. Dann natürlich auch immer die Blickwinkel von unseren Kunden im Auge, dass natürlich auch die Verknüpfung der Ladestation mit einem Ladestations-Managementsystem dann möglichst schmerzfrei, sage ich immer, auch vonstattengeht. Das heißt, wenn ich dann so eine Wallbox installiere, dann soll sie sich auch möglichst, sage ich jetzt immer, komplikationsfrei mit dem Ladestations-Managementsystem verbinden, wie unser Router zu Hause. Den stelle ich hin, mache ihn an und funktioniert.

Und deswegen hatten wir da echt auch sehr viele Erfahrungen gemacht. Kennst du ja selber. Wir sind jetzt zwar im Aufstieg der Elektromobilität, aber es ist ja ein schnell wachsender Markt. Testen, bestmögliche Ladeerlebnis für unsere Kunden gewährleisten zusammen mit dem Hardwarelieferanten. Machen wir jetzt auch in einem Zertifizierungsprogramm. Viele Hersteller sind auch zertifiziert bereits. Ist eine coole Sache, sage ich, und bleibt auch im Dialog mit dem Hardwarehersteller.

Sebastian

Kann ja an sich auch nur gemeinsam funktionieren, wie du eben ja schon selbst ausgeführt hast. Wir sind ja in einem sehr schnell stark wachsenden Markt. Wir waren beide auf der Power2Drive Mitte Juni unterwegs, haben da, glaube ich, gesehen, was der Markt bereithält, und müssen daraus eben auch die richtigen Schritte dann ziehen, so wie ihr das auch macht. Das heißt aber, für diejenigen, die das jetzt auch, so wie ich, zum ersten Mal hören von dem SAP Lab in France: Ihr habt dann tatsächlich dort vor Ort mehrere Ladestationen immer mal wieder installiert, die angeschlossen an euer Ladestation-Managementsystem und testet dann auch mit E-Fahrzeugen, die dort stehen, eben diesen ganzen Prozess.

Sebastian Wagner

Es war so eine stetige Lessons-Learned-Veranstaltung, sage ich immer. Mittlerweile – ich will mich jetzt nicht ganz aus dem Fenster lehnen –, aber es sollte die französische Dienstwagenflotte fast vollelektrisch laufen. Und natürlich gehen wir auch in den anderen Länderorganisationen voran, Deutschland, Österreich, global eben auf Elektromobilität umzustellen.

Und warum ich dann immer auch von dir zum Beispiel gefragt werde: Das Ladestations-Managementsystem ist ein wenig so das Bindeglied, weil viele Fahrzeuge werden am Arbeitsplatz oder zu Hause beim Mitarbeiter geladen. Natürlich öffentliches Laden. Ich war jetzt auch gerade mit der Familie hier in Italien. Spielt auch beim Laden, sage ich jetzt mal, unterwegs eine Rolle. Aber natürlich, Arbeitsplatz- und Zu-Hause-Laden ist schon sehr ausgeprägt, muss man sagen.

Sebastian

Das sagen ja auch die meisten Studien oder Bewertungen, die es gibt, dass ungefähr 80 % der Ladevorgänge tatsächlich dann eben auch daheim oder am Arbeitsplatz stattfinden. Insofern ist es ja auch sinnvoll, dorthin zu entwickeln, wo man die größere Masse sozusagen erreicht. Jetzt habt ihr dieses Ladestation-Managementsystem ja auch für eure eigenen Anforderungen entwickelt. Das ist jetzt meinem Verständnis nach auch schon im Produktiveinsatz sozusagen.

Sebastian Wagner

Ganz einfach kann sich’s der Zuhörer vorstellen: Was haben wir gemacht? Wir haben den Prototypen sozusagen einmal geklont und machen jetzt ein Standard-Cloud-Produkt daraus. Das Ganze läuft auf der Cloud-Plattform der SAP. Ist, wie zuvor besprochen, eine reine Cloud-Anwendung, Business Technology Platform, und kommt jetzt produktiv bei unseren Kunden zum Einsatz.

Da kann man sich jetzt auch den Dienstwagenbetreiber XY vorstellen, aber natürlich auch Betriebsführer von Ladeinfrastruktur, also der CPO auf Neudeutsch, sage ich immer, ist natürlich auch ein Anwendungsgebiet und eine Kundengruppe, die sich jetzt gerade auch neu erschließt. Thema Betrieb von Ladeinfrastruktur dann bei Drittanbietern, das heißt, der CPO kann dann wiederum beim Endkunden auch mit unserer Ladesoftware Software-as-a-Service-Dienstleistungen beziehen und relativ einfach wirklich über ein Lizenzmodell, das wirklich ladesteckerbasiert ist, eben auch Subskriptionen bei uns kaufen und dann sein Servicegeschäft machen.

Sebastian

Und das passiert aber nicht unter einem White Label sozusagen, sondern ihr seid da auch klar ersichtlich als SAP? Bei den Cloud-Produkten, ohne da jetzt zu tief einzusteigen: White Label ist natürlich immer auch eine Frage von der Größe des Projektes. Es kommt auch immer ein bisschen darauf an, Sebastian, was der Endanwendungsfall ist. Viele Kunden sagen: „Ich lagere das aus an den Drittanbietern wie den Charge Point Operator. Ich brauche nicht Zugang auf das System haben. Ich zahle eine monatliche Servicegebühr. Mach.“

Sebastian Wagner

Es gibt natürlich welche, die sagen: „Unser Facility Management hätte gerne Zugriff darauf.“ Weil wenn es einen Störfall gibt, ist der Hausmeister sozusagen der, der am nächsten am Sicherungskasten sitzt, sage ich immer. Insofern gibt es dann unterschiedliche Kundenausprägungen. Natürlich versuchen wir bei Cloud-Produkten, möglichst schnell zu releasen.

Wir releasen jetzt wirklich zweiwöchentlich für unsere Kunden. Die Kunden können natürlich auch unsere Roadmap beeinflussen, mit ihren Anforderungen, die sie haben. Und demnach hängt es dann immer ein wenig ab von der Größe des Kundenprojektes. Aber natürlich sind da alle Ausprägungen denkbar. Wir sind ein Softwarehaus.

Sebastian

Und als Softwarehaus zieht ihr ja auch den großen Vorteil, dass ihr eben in dieser SAP-Umgebung, in der SAP-Cloud unterwegs seid. Wenn ich jetzt mal überlege, ich setze das in einem Unternehmen ein. Ich habe früher selbst für eine kleinere Flotte sozusagen die Oberhand gehabt. Wir haben mit SAP schon gearbeitet, sprich, ich habe ja eigentlich all die Vorteile, weil durch die Tiefenintegration im System drin ist ja auch so ein Thema wie Personalabrechnung oder Abrechnung der E-Autos aufs Personal auch einfacher. Oder sehe ich das falsch?

Sebastian Wagner

Ich sage immer gerne vorweg, weil ich mache immer ungern dann eine Werbeveranstaltung für SAP: Wir haben offene APIs, also Schnittstellen. Wenn der Kunde die Daten anderweitig verarbeiten will, sei es in einem ERP- oder CRM-System, dann steht ihm das offen. Alle Ladedaten, die am Ladecontroller anfallen, die gehören auch dem Kunden oder bekommt er.

Aber du hast es schon so indirekt etwas angesprochen. Wo wir versuchen, ein wenig unsere Wettbewerbsfähigkeit zu betonen – die Konkurrenz ist ja auch groß, sage ich jetzt mal –, ist, genau in diese SAP-Prozesse zu integrieren. Sei es jetzt im klassischen ERP, also wie kommt der Laden-am-Arbeitsplatz-Ladevorgang wieder zurück zum Mitarbeiter, sei es finanziell und auch in der Buchungslogik?

Oder beispielsweise, ich sage jetzt nur eine Ausprägung, im Retail: Wie kann ich so eine komplette Customer Journey dann auch eingangs machen aus Sicht eines Retailers? Das beginnt ja ganz vorn. Wir beide, Sebastians, wollen zum Supermarkt fahren. Wir brauchen Ladestecker, brauchen eine Ladekarte. Jetzt mal ganz hoch angesprochen. Da versuchen wir dann immer auch, unseren Wert beim Kunden und bei unseren Bestandskunden zu heben.

Sebastian

Und der Retailkunde, das ist auch so ein typischer Endkunde für euch, an den ihr eure Ladelösung oder eure Ladestations-Managementlösung dann eben auch weiterbringt? Oder was sind so die Kunden? CPOs habe ich jetzt schon verstanden, die auch teilweise darauf setzen. Dass du uns da ein Stück weit abholst.

Sebastian Wagner

Vorrangig sind es wirklich jetzt schwerpunktmäßig, wenn ich jetzt eine Auswertung machen würde, die Betreiber. Dadurch, dass das Thema eben noch im Wachsen ist … Es gibt jetzt schon größere Retailer, die natürlich auch eigene Kompetenzzentren mittlerweile haben für das Thema Elektromobilität und dann auch versuchen natürlich, hier über eigene Softwareressourcen das auszuprägen. Aber schwerpunktmäßig sind die Betreiber dann letztlich die, die auch dann die Verknüpfung ins Retailgeschäft schaffen müssen.

Und deswegen ist Retail bei uns eine interessante Zielgruppe. Wir legen jetzt gerade los mit den Ersten auch Pilotkunden in dem Bereich, haben jetzt auch in Walldorf im Headquarter einen Smart Store. Das muss man sich vorstellen, das ist der Supermarkt der Zukunft. Und der ist auch mit dem Thema Ladeinfrastruktur verknüpft. Das heißt, wie kommt dann auch aus der Kundenerlebnis-Sicht des Retailers der Ladevorgang beim Endkunden – das heißt der, der in den Supermarkt mit dem Elektrofahrzeug fährt – dann auch rüber als eingängiger Prozess?

Und da ist es dann – sorry, letzter Satz – eher vorn im CRM, also wirklich im Kundenmanagement-System gewichtiger als hinten im ERP-System. Natürlich, letztlich, das weißt du ja auch, Sebastian, du hast ja lang – du hast es ja erwähnt – in dem Bereich gearbeitet: Über die Verbuchungslogik und über, sage ich jetzt mal, die Verrechnungsvorschriften kann sich ja keiner hinwegsetzen. Von daher: Irgendwann kommt’s hinten auch wieder im ERP an und da ist sozusagen ein sehr großes Feld aktuell. Und kämpfen uns da so gut, wie es geht, voran.

Sebastian

Ich denke, wie du ja auch schon eingangs gesagt hast, da werden ja auch immer wieder neue Herausforderungen auf euch zukommen durch verändertes Marktumfeld sozusagen, auch gegebenenfalls mit Regularien, die da greifen oder neu gestaltet werden.

Das heißt aber jetzt, um kurz auf diesen Smart Store einzugehen, der ja als Blaupause dann auch ein Stück weit wieder dient, um das Ganze kennenzulernen: Ihr blickt dann dort aber auch schon auf die CRM-Sicht. Wie kann ich meine Kunden dann ein Stück weit binden? Wie bekommt mein Retailkunde eben nicht nur die Abrechnung sauber hin, sondern wie können wir das auch entsprechend tief integrieren, damit er seine Kundenbindung hat?

Sebastian Wagner

Das geht dann wirklich Richtung Kundenbindung letztlich. Wie kann ich die Ladeinfrastruktur sozusagen benutzen als Kundengewinnungs- und Kundenbindungsinstrument? Also eher ganz vorn. Und es geht dann los bei der App: Ich finde die Ladestation, buche meinen Ladeplatz und kann dann beispielsweise auch mit meiner XY-Retail-Kundenkarte bezahlen und mich authentifizieren. Ich habe jetzt neulich, letzte Woche war’s, einen interessanten Artikel in der Zeitung gelesen. Irgendwie: Das unbekannte Auto möchte am Supermarkt abgeholt werden.

Das liest man jetzt auch mehr, wenn die Ladepunkte des Retailers im Roaming hängen, kann auch der Roaming-Fahrer kommen, der nicht in den Supermarkt geht und vielleicht dann ins Geschäft daneben. Man munkelt. Da ist ja auch noch viel Luft nach oben. Stichwort auch noch mal wachsender Markt. Da ist wirklich sehr viel Luft für Innovation zusammen mit dem Kunden, also Prägung von marktfähigen Neuentwicklungen auch gerade für uns drin. Und das macht auch sehr viel Spaß.

Sebastian

Das glaube ich. Und das geht ja auch wieder einher mit dem zweiwöchentlichen Rhythmus, den du ja vorhin genannt hast, dass ihr schon relativ schnell auch Neuheiten dann da updatet, rausbringt sozusagen und auch mit dem Markt wachst.

Sebastian Wagner

Für die Zuhörer vielleicht noch mal: Wir haben jetzt relativ viel Entwicklungskapazität natürlich verwenden müssen, weil du dir vorstellen kannst: Wie mache ich aus einem Prototyp aus Frankreich jetzt eine weltweit lauffähige Cloud-Lösung? Wenn ich nur mal an Browsersprachen denke und Sprachen bis hin zu unterschiedlichen Schriften bis hin zu unterschiedlichen Security- und Compliance-Vorschriften. Da mussten wir schon die einen oder anderen Bretter bohren.

Das hat uns natürlich auch bei den, wie ich’s immer sage, coolen Features zurückgeworfen. Aber viele der großen Kunden legen sehr viel Wert bei uns … Und ich sage jetzt mal, als Cloud-Standardprodukt kann ich ja gar nicht unter diesen Qualitätsstandards releasen, weil’s gar nicht durchgehen würde. Thema Security und so weiter. Wenn dann jemand schreit und was passiert, dann kann auch immer ziemlich viel schiefgehen, sage ich jetzt mal, weil wir alle wollen ja auch nicht jetzt hier irgendwie nachvollziehbar getrackt werden: Wann haben die Sebastians wo geladen?

Insofern müssen wir die Sicherheitsstandards einhalten. Und das hat natürlich erst mal viel Zeit gekostet, aber wir haben einen langen Atem und kommen jetzt mit vollem Speed zurück, sage ich jetzt mal.

Sebastian

Das hört sich ja sehr gut an. Jetzt noch: Du hast die coolen Features angesprochen, jetzt wollen wir zumindest mal so einen Ausblick drauf haben, was man darunter verstehen kann, was vielleicht da noch auf die Straße gebracht wird von euch.

Sebastian Wagner

Genau. Was wir jetzt an coolen Features planen, ist natürlich in das Thema Richtung Tarif- und Building-Management. Wer die SAP jetzt nicht so gut kennt, aber was wir können, wir können wirklich hochvoluminöse Tarife abrechnen mit großen Transaktionsdaten und schielen jetzt schon auch dann eher Richtung E-Mobilität-Serviceprovider, also für den Endkunden.

Was meine ich? Ich hole mir eine Ladekarte, zahle eine Einmalgebühr von neun Euro, habe dann transaktionsbasierte Kilowattstunden-Tarife und jetzt kommen ja auch immer mehr die Blockiergebühren, sage ich jetzt mal, oder solche Strafgebühren. Weil – ich hab’s jetzt selber wieder in Italien gesehen – es wird jetzt langsam knapp am Lader. Und was wir alle nicht wollen, ist unnötig belegte Lader. Wie geht’s? Meistens über finanzielle Anreize.

Das heißt dann Blockiergebühren und was auch immer dahinterkommt. So was können wir sehr gut anpacken und zielen dann natürlich auch sehr groß in den Energieversorgerbereich rein, weil diese Prozesse, da sind wir schwerpunktmäßig unterwegs und da finde ich es dann auch, wo wir als SAP den Impact haben können und den Markt vielleicht auch noch mal mitbestimmen und revolutionieren können.

Sebastian

Sehr, sehr spannend. Vielen Dank für die Einblicke, Sebastian. Das nehmen wir jetzt erst mal alles so mit. Wir haben ja schon ausgemacht, dass wir uns in Walldorf dann mal vor Ort sehen und da das Ganze vielleicht noch mal ein Stück weit vertiefen. Und ich schaue, was an Fragen aufkommt. Die werde ich dir dann dort stellen.

Sebastian Wagner

Immer gerne, Sebastian. Du bist immer in Walldorf oder in München willkommen und ich freue mich auf den gemeinsamen Weg, den wir ja weiterhin beschreiten werden.

Sebastian

Auf jeden Fall. Bis dahin, mach’s gut.

Sebastian Wagner

Danke dir, ciao.

Der Beitrag Notwendigkeit zu Innovation: SAPs Lösung für E-Dienstwagenflotte erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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