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Honda e:Ny1 im Fahrbericht: Nur sein Name nervt

Honda e:Ny1 im Fahrbericht: Nur sein Name nervt

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Hondas zweites Elektroauto hört auf den recht umständlichen Namen e:Ny1. In Oslo durften wir den Japan-Stromer bereits fahren. Wie er sich dabei geschlagen hat, was er gut macht und was nicht, klärt unser erster Fahrbericht.

Norwegen gilt als das Elektroauto-Land schlechthin, jedes fünfte Auto fährt elektrisch. Ein Großteil des erzeugten Stroms ist grün, außerdem wird der Kauf von E-Autos staatlich gefördert. Wie treffend, dass wir Hondas neuen Wurf, den e:Ny1, in Oslo fahren durften. Er ist das zweite Elektroauto und gleichzeitig das erste SUV der Marke, nach dem kleinen „e“, der 2019 auf den Markt kam. Zugegeben: Die Modellbezeichnung e:Ny1 fällt ziemlich umständlich aus. Wir haben jedenfalls so unsere Mühe, den Namen flüssig auszusprechen. Oder erzählen Sie mal einem Freund, welcher neuer Honda da auf ihrem Hof steht. Sei es drum.

Optisch ähnelt das E-SUV dem fast genauso großen Verbrenner-Modell HR-V, weshalb er auch fast gleich groß ist. Der e:Ny1 misst 1.584 mm in der Höhe, 1.790 mm in der Breite und 4.387 mm in der Länge – bei einem Radstand von 2.607 mm. Nur wenige Details wie ein geschlossener, angedeuteter Kühlergrill, der Honda-Schriftzug anstelle des Markenlogos am Heck sowie weiße H-Embleme kennzeichnen den Stromer. Neue 18-Zoll-Leichtmetallfelgen tragen ebenfalls zum elektrischen Erscheinungsbild bei. Kunden können zwischen fünf Lackierungen wählen, darunter der neue Blau-Farbton Aqua Topaz Metallic.

Optisch sieht der e:Ny1 dem HR-V ziemlich ähnlich, gleiches gilt für die Abmessungen. Dennoch basiert er auf einer gänzlich neuen Plattform namens „e:N Architecture F“ | Bild: Honda

Um das Ladeerlebnis zu verbessern, verfügt der e:Ny1 über eine Statusanzeige, mit der sich der Ladevorgang auch aus der Ferne verfolgen lässt. Der schwarze Leuchtstreifen zwischen Ladeanschluss und Motorhaube verwandelt sich beim Laden in eine Art „digitaler Herzschlag“. Dann verläuft eine pulsierende LED von links nach rechts – eine nette Spielerei. Sobald der Ladevorgang abgeschlossen ist, leuchtet der Streifen kontinuierlich, um anzuzeigen, dass der Akku vollständig geladen ist. Im Falle eines Ladefehlers blinkt die Leiste rot. Wenn der Ladevorgang abgeschlossen ist und das Kabel entfernt wird, verabschiedet sich das Fahrzeug zudem mit einem „Zwinkern“. Am Heck erstrecken sich die durch einen LED-Lichtbalken verbundenen, abgedunkelten Rückleuchten über die gesamte Breite der Heckklappe. Im Übrigen lässt sich der Außenlook mit verschiedenen Optikpaketen individualisieren, etwa mit dem Obscura-Black- oder dem Ilmenite-Titanium-Paket, welche schwarze oder titanfarbene Akzente ans Fahrzeug bringen.

Im Innenraum macht sich Kinofeeling breit: Bestandteil der modernen Bedienlandschaft ist das 15,1 Zoll große Zentralsdisplay im Tablet-Format | Bild: Honda

Moderne Wohlfühlatmosphäre mit Kino-Feeling

Werfen wir nun mal einen Blick in den Innenraum. Dieser gefällt durchaus mit großzügigen Platzverhältnissen, komfortablen Sitzen und einer modern wirkenden Bedienlandschaft. Hauptaugenmerk fällt auf den 15,1 Zoll großen Zentralbildschirm im Tablet-Format, der trotz seiner Größe und der gebotenen Funktionsvielfalt dennoch nicht unübersichtlich erscheint. Die Menüstruktur ist in drei verschiedene horizontale Bereiche unterteilt. Die obere „Connect“-Zone beherbergt die Anzeigen für Navigation, Uhr und Kamera, die mittlere Ebene beherbergt die „Driver Assist“-Zone, die den Fahrzeugstatus und die Einstellungen für Audio, Telefon und Kommunikation, einschließlich der Fahrzeug-Apps und -Einstellungen, sowie EV-spezifische Angaben anzeigt. In der unteren „A/C“-Zone finden sich alle Bedienelemente der Klimaanlage. Für eine einfachere Bedienung werden häufig genutzte Funktionen immer im Vordergrund angezeigt, auch eine individuelle Anordnung ist möglich. Ein digitaler Tacho in 10,25 Zoll informiert über die wichtigsten Fahrinformationen, jedoch bietet Honda kein Head-up-Display für den e:Ny1 an.

Das Kofferraumvolumen lässt sich mit Umklappen der Rücksitzbank von 361 Litern auf bis zu 1.176 Liter (bei dachhoher Beladung) vergrößern | Bild: Honda

Empfindliche Insassen dürften sich am „Air Diffusion“-Belüftungssystem erfreuen, das erstmals im HR-V zum Einsatz kam. Es liefert auf Wunsch einen indirekten Luftstrom, was uns sehr gut gefiel. In Verbindung mit dem Advanced Paket schafft das Panorama-Glasdach einen lichtdurchfluteten Innenraum. Hierbei verwendet Honda sogenannten „Low-E-Glas“, dass das Eindringen von Infrarot- und UV-Strahlung verringern soll. Das Sonnenverdeck, eines vorne und ein zweiteiliges über dem Fond, schützt überdies vor Lichteinfall. Die Praktikabilität beider Ausstattungen konnten wir aufgrund des bewölkten Regenwetters in Oslo jedoch nicht überprüfen. Smartphones können per Android Auto und Wireless Apple CarPlay mit dem Bordsystem verbunden werden. Das bordeigene WLAN gewährt allen Insassen während der Fahrt Internetzugriff.

Durch Over-the-Air-Updates können zudem verschiedene Anwendungen aus der Ferne aktualisiert werden und dank App-Anbindung lassen sich diverse Fahrzeugfunktionen vom Smartphone steuern. Die bequemen Vordersitze verfügen über Kunstlederbezug, sie zwickten auch nach mehreren Stunden Fahrzeit nicht. In Abhängigkeit von Ausstattung und Außenfarbe ist das Kunstleder in Schwarz bzw. Hellgrau gehalten. Zum Advance Paket gehören auch Ziernähte.

Der Fünftürer bietet auch im Fond gute Platzverhältnisse, je nach Körpergröße und Frisur kann es aber vor allem im Bereich des Kopfes etwas enger zur Sache gehen. Anders das Kofferraumvolumen, das sich mit Umklappen der Rücksitzbank von 361 Litern auf bis zu 1.176 Liter (bei dachhoher Beladung) vergrößern lässt und somit genug Stauraum für den Alltag bietet.

An der Ladesäule mag es der e:Ny1 eher gemütlich, lädt nur mit maximalen 78 kW Gleichstrom – zum Schutz der Batterie und für eine möglichst lange Lebensdauer, sagt Honda | Bild: Honda

An der Ladesäule geht’s eher gemütlich zur Sache

Anders als der HR-V basiert der e:Ny1 auf der von Honda neu entwickelten Frontantriebsplattform „e:N Architecture F“. In jene Plattform ist die Antriebseinheit aus 150-kW-Elektromotor (204 PS) und Eingang-Getriebe integriert. Leicht ist der e:Ny1 nicht, bringt er doch gut 1,7 Tonnen auf die Waage. Dafür kurvt er leichtfüßiger als sich zunächst vermuten lässt. Einen beherzten Tritt aufs Fahrpedal quittiert der Japaner dank 310 Newtonmetern mit ordentlichem Vortrieb, sodass die 100-km/h-Marke bereits nach 7,6 Sekunden im Digitaltacho steht. Danach wird die Beschleunigung etwas zäher, das Ende der Fahnenstange ist aus Effizienzgründen bei 160 km/h erreicht.

Erfreulich fällt das geringe Geräuschniveau im Innenraum auf, Windgeräusche dringen kaum zu den Insassen vor, allenfalls – je nach Fahrbahnbelag – Abrollgeräusche der Räder. Grund: Störgeräusche im unteren und mittleren Frequenzbereich werden unter anderem durch einen zusätzlichen Schwingungsdämpfer an der Verbundlenkerachse und den gewichtsreduzierten Hilfsrahmen reduziert.

Über die drei Fahrmodi Sport, Normal und Econ Drive kann der Fahrer das Ansprechverhalten des e:Ny1 anpassen. Während normalerweise ein optimales Gleichgewicht zwischen Leistung und Fahrkomfort herrscht, ist der Econ-Modus auf höchste Effizienz ausgelegt: Das Ansprechverhalten des Fahrpedals wird gedämpft und Klimaanlage, Sitz- sowie Lenkradheizung auf Stromverbrauch optimiert, um über die gefühlte Temperatur trotzdem ein angenehmes Empfinden zu realisieren. Im Gegensatz dazu sorgt der Sport-Modus für ein reaktionsschnelleres Ansprechen mit spontaner Beschleunigung.

Ein Head-up-Display hat der e:Ny1 nicht, dafür aber das große Infotainment, das dank Aufteilung in drei Bereiche dennoch übersichtlich ist | Bild: Honda

Gefallen hat uns die gute Straßenlage des e:Ny1, dessen höherer SUV-Schwerpunkt von der tiefliegenden Batterie kompensiert wird. So verzeichnen wir bei unserem Trip rund um Oslo trotz Standardfahrwerk nur geringe Aufbaubewegungen der Karosserie, auch wenn wir mit der angenehm linearen Lenkung mal etwas spritziger ums Eck zirkeln. Über Wippen am Lenkrad lässt sich die Rekuperation verstellen, ganz bis zum Stillstand bremst der Japaner ohne Betätigung des Bremspedals allerdings nicht ab. Der Stromanschluss des 68,8-kWh-Akku (netto 61,9 kWh) befindet sich mittig hinter einer drehbaren Klappe im Kühlergrill, sitzt für großgewachsene Menschen allerdings etwas tief. Wie üblich kann der japanische Neuling mit bis zu 11 kW Wechselstrom geladen werden. Etwas enttäuschend fällt die Gleichstrom-Ladeleistung von kurzfristig maximalen 78 kW aus, die den elektrischen Honda immerhin binnen 45 Minuten von zehn auf 80 Prozent aufladen können.

Konkurrenzmodelle bieten zwar teilweise deutlich mehr, laut Honda lege man aber vor allem Wert auf die Langlebigkeit der Batterie. Die Japaner versprechen eine hohe Ladeleistung über einen langen Zeitraum. Diese lineare, hohe Durchschnittsladeleistung werde über weit mehr als die Hälfte des Ladevorgangs aufrechterhalten und sinke selbst dann nur geringfügig ab, wenn die volle Batteriekapazität fast erreicht ist. Die Richtigkeit dieser Angaben konnten wir bei unserem kurzen Fahrcheck zwar nicht überprüfen, ein späterer Test wir jedoch zeigen, wie sich der e:Ny1 tatsächlich im Vergleich an der Ladesäule schlagen wird.

So oder so gilt: Die vergleichsweise langsame Ladegeschwindigkeit hat keinen Einfluss auf die maximale Reichweite, die Honda mit bis zu 412 Kilometern nach WLTP angibt. Dies scheint realistisch, da wir den vom Hersteller angegebenen Verbrauch von 18,2 kWh nach unserer ersten Ausfahrt bestätigen können. Im Übrigen verwendet das E-SUV die gleiche Heizung wie der Honda e, der das Heizungswasser direkt wie mit einem Tauchsieder und nicht die Luft über eine Wärmepumpe erwärmt.

An der Front befindet sich der Ladeanschluss, der für große Menschen ein bisschen zu tief sitzt | Bild: Honda

Selbstbewusste Preise, üppige Serienausstattung

Der Honda e:Ny1 kann bereits konfiguriert werden und ist ab 47.590 Euro erhältlich, dann mit recht üppiger Ausstattung und serienmäßigen Annehmlichkeiten wie Internetanbindung, Navigation und einer kabellose Smartphone-Ladestation. Noch mehr Extras bietet das „Advance Paket“ (51.490 Euro): etwa ein 360-Grad-Kamerasystem und ein Panoramaglasdach. Nicht zu vergessen sind die zahlreichen serienmäßigen Assistenzsysteme wie Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung und adaptive Geschwindigkeitsregelung. Der Honda e:Ny1 wird ab August Premiere bei den Händlern feiern.

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