EU will Verbrauchsmessungen von Plug-in-Hybriden verschärfen
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Neue Regeln innerhalb der EU sollen dazu beitragen, den Emissionsskandal um Plug-in-Hybride zu beenden: Die Klimabewertung von Plug-in-Hybridautos soll viel realistischer werden, nachdem die EU vor wenigen Tagen zugestimmt hat, die CO2-Emissionen der Teilzeitstromer auf der Grundlage dessen zu bewerten, wie viel sie tatsächlich auf der Straße emittieren. Dafür hatte sich unter anderem der ökologische Verband Transport & Environment (T&E) eingesetzt. Das neue System könne nun den Emissionsskandal um Plug-in-Hybride beenden, der die Verbraucher irreführt und das Klima belastet, da es den Automobilherstellern bislang ermöglicht wurde, ihre CO2-Ziele deutlich zu schwächen.
Derzeit gehen die Regulierungsbehörden davon aus, dass Plug-in-Hybride (PHEV) viel öfter im elektrischen Modus angetrieben werden, als es tatsächlich der Fall ist – was zu unrealistisch niedrigen Emissionswerten führt. Ab 2025 will die EU das Messverfahren anpassen und den Anteil des elektrischen Fahrens, der in die Berechnung der CO2-Emissionen von PHEV mit einfließt, deutlich verringern. Ab 2027 sollen die CO2-Messungen von Plug-in-Hybriden komplett darauf abgestimmt sein, wie sie im realen Straßenverkehr angetrieben werden.
„Jahrelang basierten die Emissionen von Plug-in-Hybriden auf unrealistischen Fahrbedingungen. Die neuen Regeln spiegeln die Realität wider, dass PHEV die Umwelt viel mehr verschmutzen, als Autohersteller behaupten“, sagt Anna Krajinska von bei T&E. Regierungen, die immer noch Anreize für den Kauf dieser „falschen Elektrofahrzeuge“ aufrechterhalten, sollten diese schädlichen Subventionen umgehend stoppen.
Die neuesten Daten zeigen, dass Plug-in-Hybride in Privatbesitz im Durchschnitt dreimal mehr CO2 emittieren – und ergo auch dreimal mehr Kraftstoff verbrauchen – als laut WLTP-Messung offiziell angegeben. Bei Firmenwagen fällt die Bilanz sogar noch negativer aus: Geschäftlich genutzte Plug-in-Hybride emittieren einer aktuellen Analyse zufolge fünfmal mehr als in offiziellen Normtests ermittelt. Die Autohersteller machen die Fahrer:innen für die hohen Emissionen verantwortlich. In Wirklichkeit seien PHEV dem Umweltverband T&E zufolge schlicht ungünstig konstruiert: mit zu kleinen Batterien, zu schwachen Elektromotoren, zu großen Verbrennungsmotoren und in der Regel keiner Fähigkeit zum Schnellladen.
Die aktuellen, unrealistischen CO2-Bewertungen ermöglichen es den meisten Plug-in-Hybriden, nach den EU-Vorschriften als emissionsarme Fahrzeuge zu gelten. Über diese Regelung erhalten die Automobilhersteller einen Bonus für jedes emissionsfreie oder emissionsarme Fahrzeug, das sie verkaufen. Selbst wenn es eigentlich „schmutzige“ Plug-in-Hybrid sind.
„Wir begrüßen das Ende des Mythos, dass Plug-in-Hybride emissionsarme Fahrzeuge sind. Autohersteller werden nicht mehr in der Lage sein, große Mengen an Plug-in-Hybride zu verkaufen, um ihre Klimaziele zu schwächen. Wenn sie EU-Strafzahlungen vermeiden wollen, müssen sie wirklich grüne Autos verkaufen, die dazu beitragen, unseren Ölverbrauch zu senken“, so Anna Krajinska weiter.
Die EU beschloss, die neuen Faktoren für die Bewertung von Plug-in-Hybriden im Jahr 2024 auf der Grundlage jener Daten zu überprüfen, die von den Verbrauchszählern an Bord der Fahrzeuge gesammelt wurden. So soll eine umfassendere Bewertung des Anteils der elektrisch gefahrenen Kilometer ermöglicht werden und eine beslastbare Grundlage geschaffen werden, um die Regelungen für 2025 und 2027 anzupassen und zu verschärfen.
Quelle: Transport & Environment – Pressemitteilung vom 05.07.2022
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