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BMW i7: Test, Eindrücke & Erfahrungen aus dem Alltag

BMW i7: Test, Eindrücke & Erfahrungen aus dem Alltag

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Es scheint so, als ob ich mit BMW Elektroautos längere Strecken zurücklege, als es mit anderen Marken ist. Der Schein trügt, wenn man es genauer betrachtet. Aber auch mit dem BMW i7 xDrive60 waren es stattliche 1264 km, welche ich in nicht einmal zehn Tagen zurückgelegt habe. Mit dabei alles, was man auch im Alltag mit einem solchen E-Fahrzeug würde. Wenn auch sicherlich nicht so stark komprimiert auf wenige Tage.
Der BMW i7 xDrive60 musste bereits mit hohen Anforderungen an diesen kämpfen, bevor er überhaupt bei uns im Hof stand. Was unter anderem an unserem Redakteur Stefan Grundhoff lag, der den Stromer als „Das beste (E-)Auto der Welt“ ins Gespräch gebracht hat. Doch das galt es eben zu beweisen.  Wobei ich vorab bereits festhalten möchte, dass es das eine beste E-Auto der Welt wohl nicht gibt. Hier spielen zu viele Faktoren mit ein.
Bevor wir in den Test des Elektroautos von BMW eintauchen sei noch erwähnt, meine Eindrücke sind vollkommen subjektiv und spiegeln demnach nur meine eigene Meinung wider. Ich denke aber, dass die Informationen, Eindrücke und Fotos in diesem Artikel ihren Teil dazu beitragen können, um sich ein erstes Bild des vollelektrischen Flaggschiffs von BMW zu verschaffen.
Wie immer gilt, somit auch bei diesem Test- und Erfahrungsbericht, sollten nach dem Lesen des Test- und Fahrberichts des BMW i7 xDrive60 von deiner Seite noch Fragen offenstehen, einfach melden und ich versuche diese zu beantworten. Deine persönlichen Erfahrungen mit dem E-Auto der Münchner kannst du mir gerne zukommen lassen, damit wir diese mit den anderen Lesern teilen. Über Elektroautos im Allgemeinen kannst du dich auf dieser Seite informieren.


BMW i7: Mit dem Elektro-Flaggschiff der Münchner auf Tuchfühlung

Nichts weniger als das Flaggschiff von BMW will der i7 sein. Die Elektro-Limousine spielt damit in einer Liga mit Marktbegleitern wie Nio ET7 oder dem Mercedes-Benz EQS. Den 7er-BMW gibt es auch weiterhin als Verbrenner, allerdings ist die rein elektrisch angetriebene Luxuslimousine ein vollständig integriertes Mitglied der Modellfamilie und zeigt, wie sich ein exklusives Fahrerlebnis und maximales Wohlbefinden im Interieur mit konsequenter Nachhaltigkeit kombinieren lässt.
Wie das bei Flaggschiffen und stark nachgefragten Modellen ist, macht die Verknappung den Unterschied und regt die Nachfrage an. Ob das ein Grund dafür ist, dass die Varianten-Vielfalt beim 7er-BMW schmaler ausfällt, gilt es zu klären. Die neue Luxuslimousine des BMW i7 xDrive 60 ist staatliche 5,39 Meter lang, ausschließlich als vermeintliche Langversion zu bekommen. Die kurze Variante – ohnehin nur in Europa in überschaubaren Stückzahlen nachgefragt – wurde ebenso gestrichen wie eine Version mit Schiebedach. Stattdessen gibt es eben „nur“ noch ein Panoramadach, das sich auf Knopfdruck ebenso verschatten lässt, wie der gesamte Fond. Wohlgemerkt aus dem Fahrer- als auch Fondbereich des E-Autos, doch dazu später mehr.
Eben dieser Komfort wird erwartet, wenn man den i7 nicht nur selbst fahren möchte, sondern gefahren werden will. Die klassische Dachform der Limousine biete besonders viel Platz im Fonds, weshalb das E-Auto auch gerne auch mit Chauffeur betrieben wird. Neben einem entsprechenden Platzangebot hat der bayrische Automobilhersteller auch darauf geachtet, nachhaltige Materialien im Innenraum unterzubringen. Die sonst obligaten Ledersitze können optional mit einer Mischung aus Merino/Woll-Kaschmir bezogen geordert werden, die Bodenbeläge bestehen aus recycelten PET-Flaschen. Ohne Einbußen für den Komfort, wohlgemerkt.
Abstriche muss man auch in puncto Systemleistung und Reichweite nicht hinnehmen. Lediglich beim Laden des E-Autos wäre noch Luft nach oben. Dürfte aber den kommenden Stromer der Neuen Klasse vorbehalten bleiben. Der BMW i7 xDrive60 präsentiert sich mit einer Systemleistung von insgesamt 400 kW (544 PS). Davon wirken 230 kW auf die Hinterräder und 190 kW auf die Vorderachse.
Aus dem Stand geht es in 4,7 Sekunden auf Tempo und bei 240 km/h wird abgeriegelt. Das maximale Drehmoment gibt der Hersteller mit 745 Nm an. Den Normverbrauch mit 19,6- 18,4 kWh / 100 Kilometer, was eine Reichweite von knapp 625 Kilometern ermöglichen soll. Die dafür notwendige Energie entstammt einem 105,7 kWh (brutto)/ 101,7 kWh (netto) großen Lithium-Ionen-Akku, der im Unterboden des E-Fahrzeugs vorzufinden ist.
Beim Gleichstromladen an Schnellladesäulen nimmt der i7 Energie mit bis zu 195 kW Leistung auf. Das bedeutet umgerechnet, dass die Elektrolimousine innerhalb von zehn Minuten Strom für 170 Kilometer Reichweite nachladen kann. Im Alltagstest hat sich allerdings gezeigt, dass unter idealen Bedingungen über mehrere Minuten auch bis zu 200 kW-Ladeleistung recht stabil gehalten werden konnten. Audi, Porsche sowie Hyundai und Kia haben hier derzeit – 800-Volt-Technologie sei Dank – noch die Nase vorn.
Produziert werden die Modelle der neuen BMW 7er-Reihe wie alle ihre Vorgänger im BMW Group Werk Dingolfing. Die größte Fertigungsstätte des Unternehmens in Europa vereint damit Tradition und Zukunft. Sie ist auch das Kompetenzzentrum des Herstellers für die Produktion von E-Antriebskomponenten. Der hochintegrierte Elektroantrieb und die Hochvoltbatterie des BMW i7 werden ebenfalls dort hergestellt. In Dingolfing laufen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, Plug-in-Hybrid-Systemen und vollelektrischem Antrieb vom gleichen Band.
Der neue BMW i7 xDrive60 weist gegenüber dem neuen BMW 740d xDrive mit Verbrennungsmotor ein um rund 33 Prozent geringeres Treibhauspotenzial über den gesamten Lebenszyklus bei Verwendung des aktuellen EU-Strommixes auf. Bei Nutzung von regenerativem Ladestrom weist der neue BMW i7 xDrive60 gegenüber dem neuen BMW 740d xDrive sogar ein um rund 58 Prozent geringeres Treibhauspotenzial über den gesamten Lebenszyklus auf.
Weltweit wird das Modellprogramm der neuen BMW 7er Reihe um zwei BMW M Automobile mit elektrifiziertem Antrieb ergänzt, ein Plug-in-Hybrid sowie ein rein elektrisches Modell. Die Elektroversion BMW i7 M70 xDrive verfügt über zwei Motoren an der Vorder- und an der Hinterachse und soll im Verlauf des Jahres 2023 in den Verkauf gehen.

Konzentration auf das Wesentliche. Innen wie Außen, beim BMW i7.

Die neue BMW 7er-Reihe verkörpert in ihrem Exterieurdesign ebenso wie in der Gestaltung ihres Interieurs einen modernen, auf das Wesentliche konzentrierten Stil. Wobei das Design der Luxus-Limousine durchaus zu polarisieren vermag. Stichwort: Niere. Denn hier scheint es nur zwei Meinungen zu geben. Die da lauten „gefällt“ oder „gefällt nicht“. Persönlich musste ich selbst ein wenig mit dem Frontdesign warm werden, habe mich dann aber immer mehr damit anfreunden können. Kleines Highlight hierbei, der beleuchtete Nierenrahmen, der natürlich erst im Dunklen aufzufallen vermag.
Zieht man unter anderem den Vergleich zu dem von uns getesteten BMW i4, dann zeigt sich, dass BMW dem i7 eine Frontgestaltung im neuen, speziell für die Spitzenmodelle entwickelten Stil gegeben hat. Auch wirkt das E-Fahrzeug weniger „rund“ beim Seitenanblick und präsentiert sich durch große, klare Flächen, die sich von der aufrechten Front bis ins markante Heck ziehen.
Verstärkt wird der Eindruck eines luxuriösen Auftretens durch die nahezu flächenbündig eingepassten Seitenscheiben mit unsichtbaren Dichtungen. Eine von den Tagfahrlichtern bis in die Heckleuchten verlaufende Schulterlinie unterteilt den straff gespannten Karosseriekörper. Wie BMW ausführt, wird die Seitenfenstergrafik zur C-Säule hin von einem hochwertigen Chromelement begrenzt, das bei geöffneter Fondtür in der Karosserie verbleibt. Die breite C-Säule und ein grafisches Muster auf dem hinteren Abschnitt der Seitenfenster schützen Fahrgäste in der zweiten Reihe vor neugierigen Blicke.
Analog zur Frontansicht wird auch das markante Heck der neuen BMW 7er Reihe von einer klar gegliederten Flächenstruktur geprägt. Horizontal verlaufende Linien betonen auch dort die Breite des Fahrzeugs. Wobei es weniger die Breite des Fahrzeugs war, mit der ich im Alltag zu kämpfen hatte. Vielmehr wurde die Länge zur Herausforderung.
Dies hat sich vor allem gezeigt, als ich am zweiten Tag des Testzeitraums den BMW i7, in seinem Dravitgrau metallic, durch enge Parkhäuser in Straßburg navigieren musste. Wahrlich keine ganz einfache Herausforderung ein E-Auto mit 5391 mm Länge, 1950 mm Breite ohne Spiegel sowie eine Höhe von 1544 mm entsprechend zu fahren. Durch die verbauten Assistenzsystem sowie die astreine Kamera-Darstellung bei Parkvorgängen oder auf Anforderung war dies dann auch eine Herausforderung, welche gelöst werden konnte.
Spannender war hier beim ersten Einsteigen in den Stromer den richtigen Taster zum Öffnen und Schließen der Türen zu finden. Beim Einsteigen gibt’s glücklicherweise nur die Wahl zwischen Taster für Komfort-Einstieg sowie Griff, um die Tür manuell zu öffnen. Von innen lässt sich das Ganze dann ebenfalls per Griff manuell schließen, durch Button auf der gläsernen Leiste welche sich durch den gesamten Frontbereich zieht (BMW Interaction Bar) oder über zentrale Steuerung des Touch-Displays. Für mich persönlich alles ein wenig zu viel des Guten. Insbesondere, da das automatische Öffnen und Schließen zu lange gedauert hat. Und Mitfahrer:innen schnell manuell eingegriffen haben. Vermeintliche Kleinigkeit, aber teils störend.
Der Radstand von 3215 mm hat im Inneren ein unglaubliches Platzgefühl ermöglicht. Sowohl im Front- als auch im Fondbereich des i7. Selbst bei optimal eingestelltem Fahrersitz (Größe von um die 184 cm) war im Fond mehr als genügend Platz, für etwa gleich große Mitfahrer:innen. Gepäck hat im 500 Liter großen Kofferraum seinen Platz gefunden, unter einer Blende konnten Ladekabel und Co. verstaut werden, ohne Koffer, Taschen, usw… wertvollen Platz zu klauen. Wer mehr Platz benötigt, der sollte die optional elektrisch aus- und einschwenkende Anhängevorrichtung erwerben. Deren maximal zulässige Anhängelast beträgt je nach Modell bis zu 2100 Kilogramm.
Blicken wir zunächst aber erst noch einmal auf den Fahrer-/ Beifahrerbereich. Dort fällt das BMW Curved Display auf, welches sich von der Fahrerseite bis hin zum Zentrum des BMW i7 zieht. Der volldigitale Anzeigenverbund besteht aus einem 12,3 Zoll großen Information Display hinter dem Lenkrad und einem Control Display mit einer Bildschirmdiagonale von 14,9 Zoll. Dabei handelt es sich quasi um die Schaltzentrale des E-Autos, welche alle Einstellungen vornehmen lässt. Wahlweise per Sprache, Touch oder über iDrive-Knopf in der Mittelkonsole. Der Fahrer hat die Wahl. Einem Ansatz, dem die Bayern somit nicht nur beim Antrieb folgen.
Manche Einstellungen sind ein wenig in Untermenüs versteckt (Energieverbräuche), andere wiederum über wenige Klicks erreichbar. Den Dreh bekommt man hier recht schnell heraus. Auf der Interaction Bar und darunter sind entsprechende Touch-Funktionen als auch haptische Einstellmöglichkeiten vorhanden, um etwa schnelle Einstellungen hinsichtlich Klimatisierung vorzunehmen, welche sich ansonsten auch über ein – in diesem Fall – einfach zugängliches Menü einstellen lässt.
Aktiviert man etwa die Funktion der Sitzheizung, dann darf man sich darüber freuen, dass sich die Auflage der Mittelkonsole und die der Türenverkleidung ebenso mit aufwärmen. Kannte ich so bisher auch noch nicht. Aber durchaus angenehm. Im Fond gibt es ebenfalls die Möglichkeit, die Sitze zu beheizen. Steuern können dies die Fahrgäste in der zweiten Reihe durch ihre eigenen 5,5 Zoll-Touch-Displays, welche in den Türen verbaut sind. Ebenso kann man Einfluss auf die Medienwiedergabe, Ambientebeleuchtung oder „Abdunklung“ des Fahrzeugs nehmen. Vermeintliche Spielerei, aber gerade, wenn man sich im BMW i7 fahren lässt, eine durchaus nachvollziehbare Option.
Nicht von uns getestet wurde der aus dem Dachhimmel herausfahrende BMW Theatre Screen, ein 31,3 Zoll großes Panoramadisplay im 32:9-Format mit 8K-Auflösung, der die zweite Sitzreihe in ein exklusives Privatkino auf Rädern verwandelt. Nicht weil wir daran nicht gedacht haben, sondern weil dieser Teil eines Sonderausstattungspakets ist, welches bei unserem Testwagen nicht konfiguriert war.
Neuentwickelte Komfortsitze gehören in der BMW 7er-Reihe zur Serienausstattung. Sie bieten im Vergleich zum Vorgängermodell breitere Sitzflächen, umfangreiche elektrisch betriebene Einstellmöglichkeiten, eine Sitzheizung und eine Lordosenstütze für Fahrer und Beifahrer. Was man allerdings durchaus vermisst, insbesondere, wenn man den Vergleich zum EQS von Mercedes-Benz oder dem ET7 von Nio zieht, ist die fehlende Massagefunktion in der Serie. Diese gibt es „nur“ als Sonderausstattung. Dann aber auch mit aktiver Sitzbelüftung.
Multifunktionssitze, aktive Sitzbelüftung und Massagefunktion sind auch für den Fond erhältlich. Ebenso aufpreispflichtig. Doch entschließt man sich Geld in die Hand zu nehmen, dann sollte man wohl eher auf die Option Executive Lounge setzen. Diese bringt eine Liegefunktion mit integrierter Beinablage für den Platz hinter dem Beifahrersitz sowie eine optional gesteppte und beheizbare Armauflage mit hochwertigem Glaseinsatz und integrierter Smartphone-Ablage für induktives Laden mit sich.
Kommen wir zum Fahrgefühl im Alltag. Wobei vieles, was wir wahrnehmen konnten, bereits in den vorherigen Abschnitten vorzufinden war.

Vollelektrisch durch den Alltag mit dem BMW i7 xDrive60

Nach dem Einsteigen, der Schlüssel kann in der Tasche verbleiben, gilt es den Start/ Stopp-Knopf in der Mittelkonsole zu aktivieren. Nahe diesem befindet sich auch die Auswahl der Fahrmodi, sowie die Option zur Verstellung der Fahrzeughöhe. Wobei sich diese mit steigender Geschwindigkeit wieder entsprechend selbst reguliert.
Fairerweise etwas, was ich zwar einmal eingestellt habe, im Alltag aber keine Bewandtnis dafür gesehen habe, dieses regelmäßig zu bedienen. Positiv aufgefallen hingegen ist von Beginn an die geringe Belastung durch Lärmemissionen von außen. Was daran liegt, dass BMW viel Gehirnschmalz auf die Reduktion dieser verwendet hat. Für eine wirksame und zugleich gewichtsoptimierte Geräuschdämmung sorgen innovative Materialien, die im Rahmen des Akustik-Leichtbaus entwickelt wurden.
Die Abschirmung von Außen- und Eigengeräuschen werde unter anderem mit Hilfe von Schallabsorbern erzielt, die in die Säulenverkleidungen, die Sitze, den Dachhimmel und die Fondablage eingearbeitet sind. Gemeinsam mit der Komfortverglasung, die einen störenden Geräuscheintrag über die Scheiben verhindern soll, soll das Kundenerlebnis perfektioniert werden. Zusätzlich sollen Vliese in den Türen und auf der Schweller- und Radhausverkleidung die Abrollgeräusche minimieren und für ein maximales Komforterlebnis sorgen.
Mit einem solch dezenten Klangbild im Innenraum des BMW i7 gleitet man dann auch gerne auf den Straßen. Angetrieben durch den Allradantrieb mit 400 kW/ 544 PS Systemleistung gewinnt das E-Auto entsprechend an Vortrieb und zeigt sich auch trotz eines Gewichtes von über 2,7 Tonnen mit 4,7 Sekunden von null auf 100 km/h sprintstark. Wer möchte aktiviert Boost-Funktion und erhält dadurch für zehn Sekunden mehr Leistung, welche sich selbst bei Geschwindigkeiten von über 150 km/h zeigt.
Im Alltag ist es dann aber eher das gemächliche Gleiten, welches dem Vorrang eingeräumt wird. Denn trotz der Tatsache, dass der i7 die Marke von 240 km/h erreichen könnte, fühlt er sich bei geringeren Geschwindigkeiten wohler. Zumindest, wenn man nach dem Energieverbrauch geht. Man kann aber auch Energie mit dem E-Auto zurückgewinnen. Denn die aus den Modellen BMW iX und BMW i4 bekannte adaptive Rekuperation wurde für den BMW i7 weiter verfeinert und berücksichtigt nun auch Gefällstrecken und die Ampelerkennung.
Auf freier Strecke kann dagegen auch die Segel-Funktion aktiv werden, mit der der BMW i7 ohne Antriebsmoment dahinrollt, sobald das Fahrpedal entlastet wird. Dies ist vor allem auf längeren Überland- oder Autobahnstrecken sinnvoll. Da man ansonsten durchaus stärker ausgebremst wird, als einem lieb ist. Denn wie bereits beim BMW i4 und BMW iX ist die Rekuperation schon eher stark eingestellt. Eine einstellbare Abstufung wäre auch hier sinnvoll.

Reichweite, Verbrauch und Lademöglichkeiten im Blick

In den vorherigen Abschnitten bin ich nun schon auf einige Aspekte des vollelektrischen Fahrens mit dem BMW i7 xDrive60 eingegangen. Was man anmerken kann, schon zu diesem Zeitpunkt, ist, dass er durchaus zu überzeugen weiß. Jetzt gilt es, das Thema Laden noch ein wenig genauer unter die Lupe zu nehmen. Zunächst die Fakten meines Testfahrzeugs.
Der BMW i7 durfte ich vor allem Fahrten auf der Autobahn erleben, als er seine neun Tage zu Gast war. Aber ebenso waren Strecken auf Landstraße und in der Stadt vorhanden. Daher habe ich versucht den Energieverbrauch, in Hinblick auf die unterschiedlichen Gegebenheiten, einzuordnen. Geholfen hat mir hierbei die Tatsache, dass der Langzeitspeicher des E-Autos über eine Strecke von 7.705 Kilometer (zu Beginn des Testzeitraums) ebenfalls den Energieverbrauch gespeichert hat. Dieser wird mit 28,3 kWh/ 100 km angegeben.
Damit liegt der Verbrauch deutlich höher, als die Angaben im technischen Datenblatt des Herstellers. Was an sich nicht verwundern mag, da entsprechende Testfahrzeuge meist auf Langstrecken (Autobahn/ Überland) zum Einsatz kommen und dort auch nicht immer mit dem Druck aufs Strompedal gespart wird. Dennoch wird so schnell aus bis zu 625 km eine Reichweite von um die 360 Kilometer. Nicht gerade überzeugend.
Bei mir stand nach 1264 km ein Energieverbrauch von 22,7 kWh/ 100 km auf dem digitalen Tacho. Was mit einer Reichweite von um die 450 Kilometer gleichzusetzen ist. Spannend ist dabei die Tatsache, dass der BMW i7 auf der zurückgelegten Strecke Energie für rund 350 km rekuperiert hat. Ansage! Dennoch liegt man damit rund 3 kWh über den Angaben aus dem technischen Datenblatt. Bin mir aber sicher, dass ich meine Energieverbräuche noch herunterschrauben könnte. Insbesondere, wenn der Autobahn-Anteil bei meinen Fahrten reduziert wird. Denn hier war ich im Schnitt über 120 km/h unterwegs. Nicht gerade förderlich für den Energieverbrauch. In jedem Fall, irgendwann ist jeder Akku leer – geladen werden kann dann wie folgt:


11 kW Wechselstrom (AC)

11 Stunden

Von 0 auf 100 Prozent


50 kW Schnellladesäule (DC)

1 Stunde 30 Minuten

Von 10 auf 80 Prozent


150 kW Schnellladesäule (DC)

33 Minuten

Von 10 auf 80 Prozent


Laden mit maximaler Ladeleistung (DC)

28 Minuten

Von 10 auf 80 Prozent

Die Ladeleistung habe ich den technischen Daten des BMW i7 xDrive60 entnommen sowie den Daten aus der EVDatabase. In der Tat konnte man sagen, dass der Akku innerhalb 32 Minuten von zehn Prozent auf 82 Prozent geladen war. In Spitze konnte der i7 mit maximal 200 kW laden. Bei einem der Ladevorgänge konnte eine durchschnittliche Ladeleistung von 121,5 kW erreicht werden.
Die Ladekurve des E-Autos zeigt sich nicht sonderlich stabil. Egal bei wie viel Prozent die Ladestation angefahren wurde, war zunächst ein hochschießen, der Ladeleistung zu sehen, ist dann aber recht schnell abgesackt. Die Betrachtung zweier Ladekurven hat gezeigt, dass ich im Schnitt im Bereich von 8 bis 64 Prozent mit bis zu 122 kW laden konnte. Die Höchstleistung aber nur über wenige Minuten gehalten werden konnte, bevor die Kurve kontinuierlich abgebaut hat.
Daraus macht BMW allerdings gar kein Hehl und schreibt in der dazugehörigen Mitteilung, welche sich mit meinen Erfahrungen deckt: Die Ladesoftware wurde für den neuen BMW i7 gegenüber den Modellen BMW i4 und BMW iX weiter optimiert: Das neue Ladeverfahren zielt bei höheren Füllständen der Hochvoltbatterie auf eine kontinuierliche Abnahme der Ladeleistung anstelle der bisherigen „Treppen-Kurve“. Damit fällt die Ladekurve insgesamt fülliger aus, mit dem Resultat einer nochmals geringeren Ladezeit.

BMW i7 xDrive60: Preise & Förderung durch Umweltbonus

Sollten dich die bisherigen Eindrücke des Elektroflaggschiffes von BMW überzeugt haben, dann ist es nun wohl an der Zeit einen Blick auf die Preise zu werfen. Auch ob die Förderung durch den Umweltbonus für das Elektroauto von BMW eine Option ist, will ich nicht unbeachtet lassen.
Der Umweltbonus E-Auto erfuhr zum 01. Januar 2023 eine Schärfung. Seit dem konzentriert sich die Förderung für elektrische Fahrzeuge nur noch auf Kraftfahrzeuge, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben. Dies bedeutet konkret, dass nur noch batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge mit dem staatlichen Umweltbonus gefördert werden. Hierdurch reduziert sich die Förderung von E-Autos maßgeblich.
Konkret wird der Kauf von reinen Elektroautos (batterie- oder brennstoffzellenbetrieben) seit Januar 2023, je nach Kaufpreis, mit 3.000 bis 4.500 Euro bezuschusst, so das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK). Ab dem 1.9.2023 werde der Kreis der Antragsberechtigten zudem auf Privatpersonen begrenzt. Für E-Autos über 45.000 Euro Nettolistenpreis entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig. Die Förderung für Plug-in-Hybride lief Ende 2022 aus. Was dies für den BMW i7 bedeutet, sehen wir gleich.


BMW i7 xDrive60

ab 138.900 Euro


BMW i7 M70 xDrive

noch nicht bekannt

Hierbei handelt es sich um die Brutto-Listenpreise des BMW i7. Die Konfiguration des Testwagens in Dravitgrau metallic sowie das Interieur in Veganza Schwarz brachten einen Aufpreis für den Lack in Höhe von 2400,00 Euro mit sich. Die Sonderausstattung schlug nochmals mit 20.490,00 Euro zu Buche. Am Ende werden für den BMW i7 xDrive60, wie hier im Testbericht zu sehen, 161.790,00 Euro fällig.
Insbesondere das M-Sportpaket (6900 Euro), Executive Drive Pro (3570 Euro) sowie Klima-Akustik-Paket (2490 Euro) und Innovationspaket (2190 Euro) haben die Preise der Sonderausstattung in die Höhe schnellen lassen. Man kann es sich denken, auf den Umweltbonus und die Innovationsprämie muss man in solchen Preisklassen dann aber doch verzichten.

Fazit zum Test des BMW i7 xDrive60

Die Langstreckentauglichkeit des BMW i7 kann als bemerkenswert beschrieben werden. Ausgedehnte Fahrten machen aufgrund der Ausstattung und der Motorisierung des E-Autos viel Freude. So bietet die leistungsstarke Elektromotorisierung eine reibungslose Beschleunigung und ein dynamisches Fahrverhalten, das Fahrspaß garantiert.
Die hochwertigen Materialien und die konsequent gute Verarbeitung im Innenraum schaffen eine luxuriöse Atmosphäre, die Fahrer und Passagiere gleichermaßen begeistert. Als Fahrer ist man zudem von der Software BMWs überzeugt, welches dabei hilft, den Überblick auf der Straße zu behalten. Mit Hilfe von Sprache-, Touch- oder Bedienelementen lässt sich das Fahrzeug ganz nach den eigenen Wünschen einstellen und steuern. Feine Sache.
Im BMW i7 stehen ausreichend Ablageflächen, Stauraum und ähnliches zur Verfügung. Auch im Fond gibt es keine Abstriche. Ganz im Gegenteil, man wird im BMW i7 gerne chauffiert oder kann ihn selbst fahren, je nach Wunsch. Der elektrische Antrieb des Fahrzeugs reagiert präzise auf Lenkbefehle, wodurch praktisch kein Unter- oder Übersteuern auftritt. Zusammenfassend kann man sagen, dass der BMW i7 eine bemerkenswerte Kombination aus höchstem Komfort und beachtlicher Agilität bietet. Probefahren ist somit quasi Pflicht!



Disclaimer

Der BMW i7 xDrive60 wurde uns für diesen Testbericht kostenfrei, für den Zeitraum von neun Tagen, von BMW zur Verfügung gestellt. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf unsere hier geschriebene ehrliche Meinung.

Der Beitrag BMW i7: Test, Eindrücke & Erfahrungen aus dem Alltag erschien zuerst auf Elektroauto-News.net.

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